Begegnung mit einer Riesenschlange. Die Missionarin Elisabeth Seiler erzählt:

Eines Tages musste ich mich auf eine Reise begeben, um eine Außenstation zu besuchen. Auf einmal öffnete sich mir eine wunderschöne Wiese. Ich fühlte mich wie befreit und staunte und sang und war hochbeglückt und wollte wie ein Kind an der Hand des Vaters die herrliche Welt durchstreifen. Auf einmal raschelte etwas im Gras. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was für ein Tier durch mein Näherkommen in seiner Ruhe gestört worden wäre. Ich traute meinen Augen kaum, als ich nicht allzuweit von mir entfernt eine Riesenschlange liegen sah. Mich schauderte! So dick und lang! Aus dem riesigen Haufen von Ringen richtete sich langsam ihr Kopf in die Höhe.Ich musste sie wohl bei ihrem Sonnenbad gestört haben.

Ganz genau wusste ich, dass ich nicht einfach fortlaufen durfte! Wohin hätte ich auch flüchten können vor dieser schrecklichen Mörderin. Mir kam in den Sinn, dass es dass beste sei, dem angreifenden Tier unablässig in die Augen zu schauen. So blickte ich also geradewegs und ohne Unterbrechung in die feurigen Glotzaugen des Schlangenungetüms. Dazu ging ich weiter, um so weit wie möglich von der Schlange weg zu kommen. Je weiter ich ging ,desto höher richtete sich die Schlange auf. Ihr Kopf war schon hoch über dem Boden. Ich schätze also, dass, wenn sie sich–wie sie es zu tun pflegte..mit einem Schlag in meiner Richtung fallen ließe, ich blitzschnell umschlungen und erdrückt würde.

Sie war schon höher aufgerichtet als ich von ihr entfernt war. Meine Angst und das Bangen vor dem Grauenhaften wurden immer größer. Ich schrie zum Herrn um Hilfe und Gnade und wusste keinen Ausweg mehr. Dazu war ich ganz allein. Es war niemand da, der mir hätte helfen können. Aber ich war doch nicht allein. Ich wusste und spürte ,dass Jesus bei mir war, auch wenn es aussah, als stünde ich dem unentrinnbaren Tod gegenüber.

Ich flehte und rang und bat um Gottes Hilfe. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wo die Schlange die Kraft hernahm, sich so hoch aufzurichten. Ich sah wohl, dass am Boden noch Ringe des Schlangenkörpers lagen. Nun musste ich aber mit Entsetzen feststellen, dass der Schlangenkopf sich mir in der Luft langsam näherte. Obwohl ich weiterging, kam sie immer näher. Unglaublich, wie das die Schlange fertigbrachte, ohne auf den Boden zu fallen. Ihr Kopf war schon so nahe, dass ich ihr fieberhaftes Züngeln genau sehen konnte. Ihre Augen wurden immer größer und feuriger, furchtbar. Schreckensstarr stand ich da und wusste nicht mehr was ich tun sollte.

Ich konnte nur innerlich zu Jesus schreien. Jetzt begann die Schlange etwas zu tun, was ich schon bei einer Katze beobachtet habe. Gerade bevor die Katze zum Sprung ansetzt, beginnt sie am ganzen Leib zu zittern. Und nun begann die ganze Schlange zu zittern. Ihr Kopf war so nahe an meinem, dass ich jede Einzelheit sehen konnte.

Und jetzt? Für mich gab es kein Entrinnen mehr. Im letzten Augenblick schoss mir das Wort Jesus durch den Kopf: “In meinem Namen werden sie Schlangen vertreiben.” Markus 16. Mit letzter Kraft schrie ich die Schlange an, so laut ich konnte: “Im Namen Jesu Christi, mach dass du fort kommst!”

Kaum hatte ich das geschrien, bäumte sich die Schlange zischend auf und überschlug sich rückwärts. Der Boden zitterte wie bei einem kleinen Erdbeben, als sie sich mit ihrem ganzem Gewicht fallen ließ. Blitzschnell raschelte die Riesenschlange durchs Gras davon. Ich habe nicht gewusst, dass Schlangen so schnell “rennen” können. Da wurde mir erst recht bewusst, dass es für mich kein Entrinnen gegeben hätte. Sie jagte davon wie vom Tod gehetzt. Wer hat das bewirken können?: “In meinem Namen werden sie Schlangen vertreiben,” hat Jesus gesagt. Ich kann nicht sagen, wie groß mir der Name Jesu in dem Moment wurde. Ein Name, vor dem Teufel, Hölle und Welt erzittern! Noch immer konnte ich es kaum fassen. Ich stand da wie gelähmt.

Meine Füße waren wie aus Erz. Noch immer fühlte ich das schreckliche Zittern des Schlangenerdbebens. Eine ganze Zeit blieb ich so unbeweglich stehen und fing an, von ganzem Herzen meinen wunderbaren Gott zu loben und zu preisen. Meine körperliche Erstarrung begann sich zu lösen, und langsam ging ich weiter über die Wiese und begann wieder zu singen. Von diesem Tage an war mir der Name JESU viel größer als vorher. Vor Seinem Namen muss jeder mächtige Feine fliehen. Er ist der Sieger von Golgatha!!

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