Das Christentum fackelt ab. Und wir schauen hilflos, zum Teil mitleidslos, sensationslüstern, vielleicht sogar schadenfroh zu.

“Können wir uns das leisten? Kann Europa ohne seine geistigen Grundlagen bestehen? Geht uns da nicht nur unserer moralischer Kompass, sondern auch ein Teil unserer Identität verloren?..Dass dieser Brand sich ausgerechnet in der Woche vor unseren Augen abspielte, in der Christen weltweit dem Leiden und Sterben von Jesus Christus gedenken, ist an symbolischer Kraft geradezu ein ironischer Wink des Schicksals. Verraten wurde Jesus, wenn man die Bibel genau liest, übrigens nicht von äußeren Feinden, sondern von einem Mann aus seinem innersten Zirkel.
Auch die Rolle der römisch-katholischen Kirche als moralische Autorität wird derzeit nicht so sehr von Kirchenfeinden in Schutt und Asche gelegt als vielmehr von Männern im innersten Zirkel des Vatikans selbst. Sexuelle Gewalt, Vertuschung, Bereicherung – das Sündenregister ist lang. Rom brennt schon lange lichterloh….
Immer mehr Kirchen werden geschlossen, in Frankreich vergeht keine Woche, in der Kirchen nicht Opfer von Vandalismus werden. Zuletzt brannte eine andere berühmte Pariser Kirche, Saint-Sulpice, bekannt aus der Verfilmung des Dan-Brown-Romans „Sakrileg“. Die Ursache: Brandstiftung.
Es heißt, dass hier militante Kirchengegner am Werk waren. Der Pariser Politikwissenschaftler Philippe Portier vermutet eine „satanistische Bewegung“ hinter den sich häufenden Anschlägen auf französische Kirchengebäude. In deren Ideologie, sagt Portier, sei das Christentum eine „Moral der Schwachen“, die überwunden werden müsse.
Das, was da gerade geschieht, sollte auch jene beunruhigen, die mit Religion nichts am Hut haben. Die postmoderne, von Religion losgelöste These der Neuzeit lautet: Es gibt nicht die eine Wahrheit, es gibt unendliche viele, gleichberechtigte Sichtweisen auf die Welt. Die Konsequenz daraus ist, in letzter Konsequenz, einigermaßen beunruhigend: Wenn es die eine, große Ordnung nicht gibt, warum nicht gleich alles dem Erdboden gleichmachen, was nach „alter Ordnung“ riecht? Das große Tabula rasa!…Wir dekonstruieren derzeit alles. Religion. Familie. Moral. Sexualität. Die Geschlechter. Alles. Wir schmeißen alles, was jemals galt, aus dem Fenster. Was bleibt ist Nihilismus. Da gilt nichts mehr. Nichts ist wahr, alles ist erlaubt. Um es mit Nietzsche zu sagen: „Gott ist tot. Wir haben ihn getötet – ihr und ich.“

Für den großen französischen Philosophen Jean-Paul Sartre (1905-1980) war Atheismus die Voraussetzung von Freiheit und Humanismus. Der Mensch, so Sartre, ist zur absoluten Freiheit verdammt…Vielleicht ist es an der Zeit, unsere egomane, auf Befriedigung unserer Gelüste, auf Konsum und Ich-Ich-Ich gerichtete Kultur zu überdenken.
Vielleicht ist der Brand von Notre-Dame als Warnung zu verstehen, uns auf Grundkoordinaten unserer Kultur zu besinnen.
„Wenn es Gott nicht gibt“, schrieb der große Russe Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881), „dann ist alles erlaubt.“
Ich fürchte mich vor einer Zeit, in der alles erlaubt ist und der Mensch das einzige Maß aller Dinge ist.” (ALEXANDER VON SCHÖNBURG/Bild)

Von der echten Kirche Christi, die nicht aus Stein besteht, sondern aus Menschen die von Gott zu neuem und ewigen Leben wiedergeboren wurden, wird in der Bibel gesagt: Jesus sprach: Die Pforten der Hölle sollen meine Gemeinde nicht überwältigen. Matthäus 16,18

Kommentare

  1. Thomas

    Können wir uns das leisten? Kann Europa ohne seine geistigen Grundlagen bestehen?

    Natürlich nicht und wie man sieht ,falls einem das geistige Auge noch nicht
    vereitert ist, gehts mit Westeuropa immer weiter Bergab, da ändern auch die
    Lügen der Propagandamedien nichts. Aber irgendwo muß ja da Tier der Offenbarung entstehen und ich sehe dies in Westeuropa. Ein neuer Adolf
    wird nich sagen das er Adolf Hitler ist, sondern er wird alle Idiologien wie
    Kommunismus, Faschismus und Religionsfaschisten ablehnen und sagen,
    ich habe die Lösung und alle Idiologie und Religionen müßen weg, denn sie
    sind schuld, an allen Kriegen und Elend. Aber ich bringe euch den Frieden,
    aus den Chaos.

    off.

    Das Tier vom Land: 13,11–18

    11 Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache.

    12 Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Augen aus. Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war.

    13 Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen.

    14 Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Zeichen, die vor den Augen des Tieres zu tun ihm gegeben war; es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das die Schwertwunde trug und doch wieder zum Leben kam.

    15 Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Standbild des Tieres nicht anbeteten.

    16 Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anbringen zu lassen.

    17 Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.

    18 Hier ist die Weisheit. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.

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