Der Tatort („Geburtstagskind“, Luzern) war ein richtiger Scheiß.

Das Luzerner Ermittler-Duo Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) musste den Mord an der 14-Jährigen Amina (Carla Chiara Bär) im Umfeld einer „strenggläubigen“ freikirchlichen Gemeinde aufklären. Das Mordopfer wurde missbraucht und war im dritten Monat schwanger. Der leibliche Vater des Mädchens ist ein ehemaliger Drogenabhängiger und haust in einem Wohnwagen. Aminas Stiefvater Beat (Oliver Bürgin) leitet die Gemeinschaft „Kreis der Gnade“ in Luzern. Er hatte Aminas Mutter Ursula und ihre beiden Kinder von der Straße geholt. Beat betet viel und konfrontiert den Kommissar mit der Aussage, man spüre, dass er nicht glaube. In Beats „flackernden Blick liegt manchmal etwas Fanatisches, etwas Obsessives“, kommentiert der Berliner „Tagesspiegel“. Kommissar Flückiger stellt gleich am Anfang fest, dass der neben seiner ermordeten Pflegetochter betende Gemeindeleiter mit Misstrauen zu betrachten sei. Wenig überraschend kommt am Ende heraus: Beat war der Mörder. Kritik an dem „Tatort“ übt der Baptistenpastor und Schriftsteller Albrecht Gralle (Northeim bei Göttingen) in einem Beitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur idea. Der Film bestätige religiöse Vorurteile und Klischees. Die Botschaft laute: „Am besten Hände weg von allen Dingen, die irgendwie mit Gott und Beten zusammenhängen. Und: Vorsicht, wenn jemand betet, das Kreuzzeichen schlägt und dabei seine Lippen stumm bewegt; das könnte ein potenzieller Mörder sein. Dass am Schluss der Pflegevater tatsächlich der Mörder war, konnte man bei dieser Konstellation schon fast vermuten.“ m Blick auf das Motiv des Täters, die Seele seiner Tochter zu retten, schreibt Gralle: Das „kam zu unvermittelt und passte nicht zu dem Mann, der ansonsten eine Holzverarbeitungsfabrik leitete, sozial sehr engagiert war und sich nur gelegentlich unbeherrscht zeigte“. Der „Tatort“ habe den Eindruck erweckt: „Wenn man zu viel betet und sich zu stark mit Gott beschäftigt, kann es schon passieren, dass man aus Nächstenliebe jemand umbringt.“ Gralles Fazit: Die religiösen Klischees, die Drehbuchautor Moritz Gerber „verbrochen“ habe, ließen einen „faden Geschmack“ zurück. www.idea.de/detail/thema-…-der-moerder-ist-864.html

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