Drei Twitter-Nachrichten zum Tod

Wegen drei kurzen Twitter-Nachrichten, in denen sich ein Blogger in ungewohnter Weise an den Propheten Mohammed wendet, droht dem Schreiber jetzt die Todesstrafe. Der saudi-arabische Journalist Hamza Kashgari wendete sich öffentlich an Mohammed mit den Worten: „Ich habe bestimmte Aspekte von Dir geliebt, andere gehasst und viele nicht verstanden.“ Außerdem kündigte er an, er werde Mohammed nicht die Hand küssen, sondern sie nur schütteln.

Was den drei Nachrichten folgte, war ein Sturm der Entrüstung. Schnell forderten unzählige Menschen, wie auch der Geistliche Scheich Nasser al-Omar, den Tod des Bloggers. Malaysia, wo sich der Angeklagte Kashgari befand, lieferte ihn an Saudi-Arabien aus, wo ihm nun nach offiziellem Recht die Todesstrafe wegen Gotteslästerung droht.

Dabei schmetterte Blogger Kashgari dem Propheten keine hasserfüllte Worte, keine Beleidigungen entgegen, er zweifelte auch nicht etwa seine historische Existenz an. Nein, er schrieb auch bewundernd über Mohammed, durchaus mit Anerkennung. Seine kritischen Anmerkungen und Zweifel an Mohammed aber waren scheinbar zu viel.

Es ist erstaunlich, wie dünnhäutig die Reaktionen bei Aussagen über Mohammed ausfallen. Kritik und Zweifel an seiner Person scheinen verboten. Der Name Jesu wird bei uns aber nicht selten durch den Dreck gezogen. Völlig anders reagierte Jesus auf Kritik und Zweifel. Als jemand seine Gottheit anzweifelte, reagierte er nicht wütend, sondern heilte zur Demonstration seiner Macht kurz einen Gelähmten (spannend: Lukas 5, 17).

Als selbst sein eigener Jünger Thomas ihn nach seiner Auferstehung nicht erkannte, war er von seinen engsten Getreuen nicht etwa bitter enttäuscht. Er verurteilte Thomas nicht, sondern zeigte ihm seine durchbohrten Hände und forderte Thomas dazu auf, sie anzufassen (auch toll: Johannes 20,19). Wenn wir Jesus anzweifeln, selbst wenn wir ihn ablehnen, hetzt er nicht. Wenn wir in unseren Zweifeln aber zu ihm kommen, dann bietet er uns seine Hilfe an und zeigt, dass er wahr ist und tatsächlich – auch heute noch – lebt.

Das ist keine Theorie, sondern Gott sei Dank völlig real. Probier’s aus…

von: Felix

Kommentare

  1. ali

    Hans Magnus Enzensberger hat es in seinem 53-seitigen Büchlein “Schreckens Männer – Versuch über den radikalen Verlierer” sehr schön beschrieben.
    Ich will es mal etwas vereinfacht so ausdrücken. Wehr Jahrhunderte lang nichts auf die Reihe bekommen hat und mit ansehen musste, wie die “Ungläubigen” die islam(ist)ischen Staaten weit, weit hinter sich gelassen haben der ist schon mal verärgert. Aber anstatt die Schuld bei sich selbst zu suchen (wo sie definitiv auch zu finden wäre) suchen die Moslems weltweit ob sich nicht ein Schuldiger findet.
    Wobei auch nicht-radikale Muslime sehr schnell dazu neigen beleidigt zu sein.
    Wenn in einer Zeitschrift ein paar Mohammed-Karrikaturen erscheinen, dann gibt es weltweit Ausschreitungen – sogar mit Toten. Auf der anderen Seite sollen wir es dulden, in der islam(ist)ischen Welt jährlich ca. 5.000 Frauen durch sogenannte Ehrenmorde zu Tode kommen (Schätzungen der UN).

  2. Murat.K

    Götzendienst schlechthin !

    Wenn nur drei seichte Sprüche über einen Propheten diese Art von Entrüstung sorgen, dann muß man wirklich an die Stabilität eines ganzen politisch-religiösen Systems zweifeln. Ist denn dieses System wirklich so zerbrechlich, daß sie drei Sätze, daß nicht Mal als Lästerung eingestuft werden kann, in Facvebook/Twitter veröffentlicht, ein Sturm der Entrüstung auslösen kann? Im Unterschied zum Christentum ist im Islam jede Art des Hinterfragens ein Akt der Ungläubigkeit und Lästerung. Will man etwas erforschen und eine Sache wissenschaftlich begründen, so ist Denken, Hinterfragen, alles zunächst kritisch zu betrachten und zu urteilen eine Notwendigkeit. Will man an eine Sache glauben oder vertrauen, so muß man es prüfen, Informationen und Fakten darüber sammeln – wieviel doch mehr wenn es um Ewige Belange geht. Vernachlässigt man aber das Hinterfragen oder die Prüfung einer Sache, so spricht man von einem blinden Glauben. Was im christlichen Abendland selbstverständlich ist, ist in den islamischen Ländern ein Skandalon. Ein Fortschritt der Erkenntnis kann nur durch Hinterfragen, ja sogar durch kreatives Zweifeln geben. Wie unterschiedlich sind doch die Propheten und der Umgang mit ihnen. Den Zweifel eines ungläubigen Zweiflers begegnet der jüdisch-christliche Prophet mit den Worten: “Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!” (Joh.20,27)
    Was die Aussagen des Neuen Testaments betrifft, so spielt sich das Ereignis in den Evangelien in einem Zeit-Raum Kontinuum ab. Selbst außerbiblische Quellen sprechen z.B. von der Kreuzigung Jesu, weil es sich in der Geschichte der damaligen Zeit abgespielt hat. Die Aussagen (ca.600 n.Chr.) des Propheten Mohammed behaupten: “Nicht Christus sei gestorben, sondern ein ihm ähnlicher…etc” Allein schon hier sieht man die Absurdität eines ganzen Religionssystems welches absolute Aussagen macht über etwas was nicht in der Geschicht stattgefunden hat. Es wundert daher nicht, daß dieses Religionssystem schon allein durch ein Facbook/Twittereintrags eines Journalisten schwer in Wanken kommt und die Todesstrafe für den Schreiber fordert.
    Im Angesichts dieser Tatsachen denke ich an die Aussage von K. M. Atatürk, der sagte: “Der Islam, diese absurde Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet!”
    Ein Gott,sich von drei lächerlichen und harmlosen Sätzen, beleidigt fühlt und sogleich die Todesstrafe verhängt, muß wohl ein sehr schwacher Gott sein. Ein Gott, der im Angesicht des Todes, seine Spötter und Henker segnet und im Namen des ewigen und allmächtigen Gottes für sie betet damit ihre Sünden vergben werden, zeigt eine ganz andere Gottheit, der wahre Ehrfurcht auslöst im Menschen.

  3. Simon

    Ein starker Gott steht über den Dingen. Wenn ihn jemand beleidigt, so weiß er trotzdem um seine Stärke, denn er ist ja souverän. Ein starker Gott kann sich demnach auch schwach machen. Das hat unser Gott getan.
    Allah wird nur als der Barmherzige beschrieben, aber er hat sich nicht unter die Menschheit erniedrigt, um ihr zu dienen. Zwischen Barmherzigkeit und dem Tod am Kreuz liegt das ganze Geheimnis des Unterschieds zwischen Islam und Christentum. Unser Gott war stark genug, um schwach zu werden, und mit solch einem Gott lohnt es sich zu identifizieren. Haben wir nicht diese Identifikation, resultieren automatisch Minderwertigkeitskomplexe, die übrigens jeder andere Mensch auch hat. Sie versuchen sie nur durch Job, Karriere, Familie, teure Autos, Klamotten, hippe Freunde etc. pp zu vertuschen. Eine echte Persönlichkeit erwächst nur aus der Identifikation mit einem Gott, der sich selbst für uns ans Kreuz nageln ließ.

  4. T.

    Irgendwie scheint es, als hätten viele gläubige Moslems einen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex. Warum sonst wird auf Kritik so scharf reagiert? Vielleicht hängt das ja mit dem Gottesbild des Islam zusammen.

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