Ein Jahr nach dem Japan-Beben:

Als die Erde bebte, hatte der Zimmermann Araki Hideo aus Kesennuma im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu gerade einen Fernsehtechniker zu Besuch. Die beiden Männer stürzten aus dem Haus in den Garten – und konnten sich so vor den herabstürzenden Trümmern retten. Sie kamen mit dem Schrecken davon. Doch die 70‘000 Einwohner zählende Stadt wurde stark verwüstet. 10‘000 verloren ihre Wohnungen, 1500 ihr Leben. Wie sollte es weitergehen?

Was unter Japanern unbekannt ist

Seine 18-jährige Tochter brachte Hideo in Kontakt mit dem US-amerikanischen Hilfswerk «Geschenke der Hoffnung», das wenige Tage nach dem Unglück eine Anlaufstelle in Kesennuma eröffnete. Sie half herauszufinden, welche Hilfe wo am dringendsten benötigt wurde. Hideo begleitete sie und war verwundert darüber, dass sich in dem internationalen Helferteam so viele unterschiedliche Nationalitäten engagierten, die ohne Bezahlung halfen, die Not der Menschen zu lindern.

So eine Selbstlosigkeit kannte er von seinen Landsleuten nicht. Die Christen sorgten dafür, dass völlig fremde Menschen wieder ein Dach über den Kopf bekamen. Sie renovierten beschädigte Häuser und zogen neue hoch. Er fragte nach, ob auch er etwas tun könne – und wurde eingeladen, beim Wiederaufbau mitzumachen.

Ein Liter Reisschnaps täglich

Allerdings hatte Araki Hideo ein Problem: Er war Alkoholiker. Jeden Tag trank er mindestens einen Liter Reisschnaps. Wenn er mehr Geld hatte, trank er auch mehr. Das blieb den anderen Team-Mitgliedern nicht verborgen. Aber niemand sprach ihn darauf an. Doch der japanische Chef des Hilfsteams, Koji Nakano – ein Christ –, handelte: Jeden Tag ging er zu Hideos Haus und betete dort zu Gott, dass er das Leben und Herz von Araki Hideo erneuern würde. «Ich hatte davon keine Ahnung», bekennt Hideo heute.

Doch von einem auf den anderen Tag habe ihm der Schnaps plötzlich nicht mehr geschmeckt. Das habe er seinem Teamleiter gegenüber bekannt. Und der erklärte ihm umgehend, dass das eine Folge der Gebete sei. «Da habe ich zum ersten Mal erfahren, dass Menschen für mich beteten», so Hideo.

Zuvor habe er an nichts geglaubt. Doch nach diesem Erlebnis sei er nicht länger davon überzeugt gewesen, dass es Gott nicht gibt – schliesslich habe er ja seine Macht am eigenen Leib erfahren. Auch sein Verhalten habe sich geändert: Vorher sei er oft aufbrausend und jähzornig gewesen; nun finde er einfach keinen Grund mehr, um sich aufzuregen.

«Ich tue, was ich zuvor nie tat»

Seitdem besucht Hideo regelmässig die Gottesdienste der «Ersten Bibel-Baptistengemeinde Kesennuma». Dort hat er auch endgültig zum Glauben an Jesus Christus gefunden. Nun habe er natürlich viele Fragen. Und er freue sich, dass die Christen in der Gemeinde ihm dabei helfen, Antworten zu finden. Rückblickend hat sein Leben seit der Katastrophe eine völlig neue Qualität bekommen: «Ich tue jetzt, was ich nie zuvor getan habe: Ich helfe anderen Menschen, so gut ich kann.» www.jesus.ch/themen/leben…ch_1literreisschnaps.html

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