Ein Philosoph mit Hirn und Glauben.

Der Münchner Philosoph Robert Spaemann hält Jesus von Nazareth für den wichtigsten Menschen, der je gelebt hat. «Um das zu meinen, muss man nicht ein Christ sein», sagte Spaemann dem Münchner Nachrichtenmagazin «Focus».
Der Philosoph kritisierte den verbreiteten Glauben an einen permanenten Fortschritt durch Wissenschaft und Technik. Wer der Meinung sei, die Zivilisation in ihrer heutigen Form werde auch noch in 10.000 Jahren Bestand haben, behaupte «etwas sehr Kühnes und Unwahrscheinliches». Es sei genau dieser Hochmut, der das Projekt der Moderne bestimme «und uns verblendet». Spaemann sagte, er glaube nicht, dass die Menschheit noch eine sehr lange Zukunft habe. Dass sie noch Jahrtausende leben werde, halte er für «extrem unwahrscheinlich».
Den modernen Erscheinungsformen von Religiosität misst Spaemann keine große Bedeutung bei. Dabei handele es sich eher «um freundliche Zutaten zum Leben, um Formen von Wellness», meinte der Philosoph. Wie man gern in virtuelle Welten schaue, schaue man auch in «jenseitige». So nähmen viele Menschen etwa Engel ernster als Gott. Durch die Konfrontation mit dem Islam entstehe jedoch bei vielen Nichtmuslimen das Bedürfnis, sich wieder stärker mit dem eigen Glauben zu beschäftigen.

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