Kommt jetzt der ‚Tod auf Rezept’ ?

Wem leuchtet es schon ein, warum das Sterben zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Vorgang sein soll, der der Hilfe eines staatlich geprüften Sterbeexperten und Tötungsspezialisten bedarf. Zu Tode kommt jeder Mensch – und wegen guter Palliativmedizin fast nie unter schlimmen Qualen. Das Schreckensszenario, das die Sterbehilfebefürworter an die Wand malen, bleibt in weiten Teilen Fiktion. Noch weniger leuchtet es ein, weshalb eine Gesellschaft, der es so gut geht wie nie zuvor und vielleicht nie wieder, den Tod von einem intimen, höchst individuellen Abschied, zu einer vom Staat geregelten Sache machen will. „Wir sollen sterben wollen“, schreibt jemand. Sind etwa Pflegenotstand, Fachkräftemangel und
explodierende Krankenkosten die wahren Treiber der Bestrebungen, den vorzeitigen Tod zur Dienstleistung für alle zu machen? Wer wird noch gerne weiter leben wollen, wenn er erfährt, dass die Verwandten bereits ‚unverbindlich‘ Kontakt zu einem Sterbehilfeverein aufgenommen haben?
Sicherlich soll die Sterbehilfe ein kollabierendes Gesundheitssystem entlasten.

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