Mario Adorf ist jetzt 85 Jahre alt.

Mario Adorf ist jetzt 85 und hat keine Antwort auf seinen baldigen Tod.

WELT ONLINE: Beschäftigen Sie sich mit der Endlichkeit des Lebens?
Adorf: Ja. Aus dem einfachen Grund, weil ich an diese Endlichkeit glaube. Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod. Sollte es das geben – bitte, man wird auch damit zurechtkommen müssen. Aber ich habe mein Leben nie darauf ausgerichtet, habe nie auf ein späteres, auf ein Jenseits hingearbeitet. Ich habe immer versucht, das Beste aus meinem Leben zu machen; im Hier und Jetzt.
WELT ONLINE: Haben Sie Angst vor dem Tod?
Adorf: Das klingt jetzt zwar auch schon wie ein Klischee, aber es ist so: Vor dem Tod habe ich keine Angst, wenn, dann vor dem Sterben. Also vor dem Nicht-schönen Sterben. Das können wir ja nicht bestimmen. Ich habe das bei meiner Mutter erleben müssen, wie sie gelitten hat, wie sie am Ende gelähmt war. Und das muss man sich halt ständig vor Augen halten: dass man eines Tages auch so da liegen kann. Das ist kein angenehmer Gedanke, aber einer, mit dem man sich letzten Endes auch abfinden muss. Welche Alternativen gäbe es denn?

Möge der alte Marion Adorf in seinem Alter auf die Wahrheit des 90. Psalms stoßen:
Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes
Herr, du bist unsre Zuflucht für und für.
2. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
3. Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
4. Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
5. Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst,
6. das am Morgen blüht und sprosst und des Abends welkt und verdorrt.
7. Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen, und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahin müssen.
8. Denn unsre Missetaten stellst du vor dich, unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.
9. Darum fahren alle unsre Tage dahin durch deinen Zorn, wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschwätz.
10. Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.
11. Wer glaubt’s aber, dass du so sehr zürnest, und wer fürchtet sich vor dir in deinem Grimm?
12. Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
13. HERR, kehre dich doch endlich wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig!
14. Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.
15. Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest, nachdem wir so lange Unglück leiden.
16. Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Herrlichkeit ihren Kindern.
17. Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns. Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!

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