ch war dabei – auch der österreichische Außenminister Sebastian Kurz und weitere 18 000 Menschen. Heute, Samstag den 18.Juni 2016, trafen sich bei warmem Sommerwetter tausende von Christen in der Wiener Innenstadt. Friedlich singend marschierten wir die 5 Kilometer über den „Ring“, entlang an den zahlreichen historischen Gebäuden der österreichischen Hauptstadt. Unter den Teilnehmern fanden sie Christen ganz unterschiedlicher Herkunft: Mitglieder asiatischer, afrikanischer, rumänischer und südamerikanischer Gemeinden in Wien. Viele hielten Banner auf denen einfach nur „Jesus“ zu lesen war, oder „Erlöser“ oder „Jesus rettet“.
Ganz bewusst sollten bei diesem „Marsch für Jesus“ keine gemeindespezifischen Sonderlehren erwähnt werden. Mitlaufen konnte jeder, „der Jesus als seinen persönlichen Erlöser bekennt“. Ganz sicher würde ich nicht mit jedem, der neben mir marschierte in der Gemeinde zusammenarbeiten wollen. An anderer Stelle setzte ich mich auch mit einigen der katholisch oder charismatisch ausgerichteten Teilnehmer kritisch auseinander. Hier aber ging es in erster Linie darum, sich vor einer weitgehend gottfernen, säkularisierten österreichischen Öffentlichkeit zu Jesus Christus zu bekennen. Dazu bin ich gerne bereit und empfinde diesen Marsch als Ermutigung für einheimische Christen.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass in Österreich evangelikale Christen noch vor 30 Jahren diskriminiert und als Sektierer verschrien wurden. Das hat sich zwischenzeitlich deutlich geändert. Evangelikale Christen sind in Österreich seit zwei Jahren selbst von staatlichen Stellen anerkannt worden, dürfen an den Schulen Religionsunterricht erteilen usw. Es ist wichtig, um die biblische Wahrheit zu streiten. Es ist aber auch wichtig, in einer, dem Glauben feindlich oder gleichgültig gegenüberstehenden Öffentlichkeit deutlich sichtbar auf Jesus Christus und die Vergebung der Sünden hinzuweisen. Genau das ist hier heute gemacht worden. – Ab Morgen können wir dann natürlich auch wieder auf Fehler und theologische Irrwege mancher christlichen Gruppierungen hinweisen.
Der tiefe gesellschaftliche Gegensatz zeigte sich nur wenige Stunden später, als eine andere Großdemonstration über den Wiener „Ring“ marschierte. Im Namen des „Regenbogens“ warben zehntausende Menschen für Homosexualität, Transsexualität, Gender Mainstreaming usw. Ich glaube, dass die sich hier präsentierenden Ideologen den Regenbogen vollkommen zu Unrecht für sich in Anspruch nehmen. Schließlich ist der Regenbogen seit Noahs Zeiten ein Zeichen für den Bund Gottes mit den Menschen. Und von Gott möchte man hier ganz bewusst nichts wissen. Außerdem geht es bei Gender Mainstreaming nicht wirklich um Antidiskriminierung und eine Beseitigung sexueller Unterdrückung. Weit eher geht es darum, den Menschen ein neues geschlechterpolitisches Diktat aufzudrücken. Biblische Modelle von Mann, Frau und Familie werden zu Feindbildern erklärt, die es vehement zu bekämpfen gilt. Hier werden nicht nur zahllose Menschen in die Irre geführt, sondern auch in der Entwicklung ihrer sexuellen Identität schwer gestört.
Am Abend berichteten der österreichische Rundfunk und das Fernsehen (ÖRF) über beide Veranstaltungen. Meine Sympathien gelten eindeutig dem „Marsch für Jesus“.