Von dieser Demo berichtet kaum jemand. Warum wohl?

„Ist es keine Nachricht, wenn 3 000 Bürger – wie am Samstag geschehen – in Berlin vor dem Kanzleramt für das „Recht auf Leben“ eines jeden Menschen demonstrieren? Wenn eine unübersehbar gewordene Menge schweigend tausend Kreuze durch die Prachtstraßen der Hauptstadt trägt, um so Politiker und Wähler an die Zahl der Menschen zu erinnern, die seriösen Hochrechnungen zufolge an jedem Werktag in Deutschland im Mutterleib getötet werden? Wer gestern die Zeitungen aufschlug, konnte den Eindruck haben, derart beeindruckende Demonstrationen wie der „Marsch für das Leben“ gehörten in Deutschland mittlerweile zum Stadtbild von Großstädten und müssten daher gar nicht thematisiert werden. Richtig ist: Der „Marsch für das Leben“ findet seit einer Dekade jedes Jahr im September statt. Gestartet war er mit 800 tapferen Demonstranten, heuer waren es rund 3 000 und damit fast ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Während die Zahl der Gegendemonstranten – diesmal waren es kaum mehr als 100 – stetig abnimmt, nimmt die Zahl derer, die sich mit den unschuldigen und wehrlosen Kindern solidarisieren, die die tödlichen Menschenrechtsverletzungen einer immer hedonistischer werdenden Gesellschaft mit ihrem Leben bezahlen, beständig zu. Das liegt nicht nur an der wachsenden Professionalisierung, die in der Lebensrechtsszene vor einigen Jahren Einzug gehalten hat, sondern auch an dem wachsenden Ausmaß der Bedrohung. Die Debatten um die Präimplantationsdiagnostik und den Bluttest zur Früherkennung des Down-Syndroms haben vielen gezeigt, es geht nicht mehr „nur“ um Kinder, die „versehentlich“ gezeugt werden. Es geht auch um eiskalte Eugenik bei absichtsvollen Zeugungen. Zu dem zum „falschen Zeitpunkt“ gezeugten Kind ist das mit der „falschen Ausstattung“ gekommen. Dank der Debatten um Sterbe- und Suizidhilfe merken die Ersten nun, dass einer solchen Haltung jeder zum Opfer zu fallen droht, der nicht stark genug ist, sich den an ihn herangetragenen Zumutungen zu erwehren. Für viele Medien auch ein Grund, den Ball flach zu halten.“ www.die-tagespost.de/Komm…entlichkeit;art456,137517

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