Warum werden junge Leute bei uns im Westen Terroristen?

„Terrorkrieg nutzt die ungeheure Destruktivkraft des Individuums. Es genügten acht Subjekte, um eine ganze Gesellschaft in Entsetzen, Trauer und Ohnmacht zu stoßen.“ (Soziologe Wolfgang Sofsky)

Wahrscheinlich sind unsere Legionen linksintellektueller Experten nicht die Basis für eine Lösung des Terrorproblems – sie ist Teil des Problems: Wir sind – im Namen einer an Gleichgültigkeit und Beliebigkeit grenzenden Toleranz – in den letzten Jahren immer weiter von unseren eigenen Grundwerten abgerückt. fester Herzensglaube, Ehe, Familie, Erziehung, Fleiss, Streben nach persönlichem Erfolg, Sekundärtugenden…  sind alles „pfui“-Themen für die siegreichen Erben der 68iger. Ersetzt wurden sie durch das Prinzip, dass diejenigen Minderheiten, die in den Medien jeweils gerade am lautesten schreien und die effektivsten ’shitstorms’ organisieren können, die neue Werte-Agenda besetzen. Wer – ausser ein paar Berufspolitikern und von ihrer volkspädagogischen Mission träumenden linken Medienleuten – soll eine Gesellschaft mit diesem geistigen Strickmuster noch ernst nehmen? Die Gesellschaft nimmt sich ja offenbar selbst nicht mehr ernst. Kein Wunder, dass dann der Salafismus mit seinen scheinbaren Gewissheiten für bestimmte Menschen attraktiv wirkt. Immer mehr junge Leute sind im Aufstand gegen die ihnen fremde Moderne, gegen den permanenten Wandel, gegen Vielfalt und totalen Kommerz. Irgendwie sehnen sie sich nach der großen Einheit, nach einer alles vereinnahmenden Ordnung. Und sie sind bereit, dafür einen hohen Preis zu zahlen. Nicht mangelnde Integration, auch nicht unsere Bomben züchten Terroristen. Terroristen – wenigstens bei uns im Westen – werden durch den Eindruck der geistigen und spirituellen Verkommenheit und Schwäche gezüchtet, die unsere linke Eliten-Unkultur vermittelt. Es ist eben eine völlig falsche Auffassung von wirklicher Freiheit. Falsche Freiheit mündet nur allzu leicht wieder in neue zerstörerische Abhängigkeiten wie Sucht, Trennung, Krieg, Ausbeutung und Terror. In unserem Europa haben die neue Formen kultureller und sozialer Willkürherrschaft die Herrschaft übernommen. Als Ursache für diesen Trend sehen viele den Wohlfahrtsstaat, der den Einzelnen aus der persönlichen Verantwortung entlässt. Andere erkennen die Ursache für diese Entwicklung im Drama des atheistischen Humanismus, der davon ausgeht, dass es keinen Gott gibt. Wenn es jedoch keinen Gott gibt, dann spielt das, was Menschen in ihrem Leben tun oder lassen, auch keine Rolle mehr. Denn dann steht nichts Ewiges, Wahres, Gerechtes oder Bedeutsames mehr auf dem Spiel und der Mensch kann tatsächlich tun und lassen, was er will. Somit haben wir begonnen, anderen Göttern nachzulaufen. Damit ist sowohl die Freiheit als auch der Glaube an den einen, wahren Gott der Bibel, der uns unsere Freiheit garantiert, verloren gegangen. Wohin diese Entwicklung führt, wird zeigt sich in all den schrecklichen Krisen unserer Zeit. Der geniale Ausspruch „Humanität ohne Divinität führt zur Bestialität“ hat in den Taten der jungen Terroristen traurige Realität bekommen. Nur durch radikale Umkehr und Buße kommen wir aus dieser Schiene des Untergangs raus. Jetzt sollten wir uns wieder an folgende Worte unseres Gottesmannes erinnern:

Bindung ohne Freiheit ist Sklaverei
Freiheit ohne Bindung ist Willkür
Bindung formt die Freiheit
Freiheit adelt die Bindung

Dietrich Bonhoeffer

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.