„Wenn Gott sowohl allmächtig als auch gut ist, warum gibt es dann so viel Leid, so viele Schmerzen und so viel Kummer in der Welt?“ J.B.

In welcher Weise lässt Gott Krankheit der Menschheit zum Guten dienen?

1) Krankheit dient dem Menschen als Erinnerungshilfe an den Tod.
Die meisten Menschen leben so, als würden sie nie sterben. Krankheit erinnert sie daran, dass sie nicht nur leben, sondern auch sterben müssen.

2) Krankheit führt dahin, ernsthaft über Gott, seine Seele und die zukünftige Welt nachzudenken. Es ist erstaunlich, mit welcher Macht eine schwere Krankheit dem Menschen diese Gedanken vor die Augen der Seele führt.

3) Krankheit trägt dazu bei, die Herzen der Menschen empfindsam zu machen und sie Weisheit zu lehren. Das natürliche Herz ist so hart wie Stein. Es sieht sein Glück ausschließlich in dieser Welt. Eine lange Krankheit macht offenbar, wie leer die Dinge sind, die die Welt ‚gut‘ nennt und lehrt uns, uns nicht an ihnen festzuklammern.

4) Krankheit hält uns auf dem Boden der Tatsachen und demütigt uns. Wir sind alle von Natur aus stolz und hochmütig. Das Krankenbett hat eine gewaltige Kraft, solche Gedanken zu zügeln. Es zwingt uns, uns der mächtigen Wahrheit zu stellen, dass wir alle sterbliche Geschöpfe sind, die bald am Tag des Gerichts Seite an Seite vor Gott stehen werden. Zweifellos ist alles, was uns diese Lektion lehrt, gut.

5) Schließlich dient Krankheit dazu, den Glauben des Menschen zu prüfen, um zu testen, ob das Bekenntnis echt oder falsch ist. Krankheit ist manchmal äußerst nützlich, um dem Menschen zu offenbaren, dass er kein neues Herz hat (Joh 3,3). Zweifellos ist alles, was uns erkennen lässt, wie es wirklich um unseren Glauben steht, gut.
Wenn Krankheit in einer bösen Welt den Menschen dazu bringt, an Gott und seine Seele zu gedenken, dann erwächst der Menschheit ein Nutzen aus Krankheiten. Wir haben kein Recht, uns über Krankheit zu beklagen; wir sollten Gott lieber dafür danken. Sie zeugt von Gottes Macht und Herrschaft. Solange wir in einer sündigen Welt leben, ist es Gnade, dass es eine Welt ist, in der es Krankheit gibt….

Was tun, wenn man krank ist?
Die Zeit wird unweigerlich kommen, da du, genau wie andere, krank wirst und stirbst. Ruhe nicht, bevor du eine zufrieden stellende Antwort geben kannst. Zähle nicht auf eine Buße auf dem Sterbebett. Ein sterbender Dieb wurde gerettet, damit die Menschen nicht verzweifeln, aber es war nur einer, damit sich niemand etwas anmaße.

Wenn du noch nicht bereit bist, Gott zu begegnen, mach dich unverzüglich mit dem Herrn Jesus Christus bekannt. Von all den Glücksspielen dieser Welt, gibt es keines, was so leichtsinnig ist wie das desjenigen, der sein Leben lebt, ohne auf die Begegnung mit Gott vorbereitet zu sein. Fliehe zu Christus und werde gerettet; tue Buße und kehre um (Joh 3,16).

Als nächstes ermahne ich alle wahren Christen, Gott in Zeiten der Krankheit zu verherrlichen. Du kannst Gott durch geduldiges Leiden ebenso verherrlichen wie durch aktives Arbeiten. Denk daran, dass diese Prüfung, die du so stark empfindest, aus Liebe, nicht aus Zorn, gesandt ist.

Gedenke des Mitgefühls, das Jesus für alle Seine schwachen Glieder hat. Krankheit und Leiden machen die Gläubigen in ihrem Erleben mehr ihrem Herrn ähnlich als Gesundheit.

Schließlich lass uns uns enger an Christus klammern, Ihn inniger lieben, bewusster für Ihn leben, Ihn genauer nacheifern, Ihn mutiger bekennen und Ihm hingegebener folgen. In Zeiten der Krankheit wird uns das Frieden bringen. In der kommenden Weltzeit wird es uns „den unverwelklichen Ehrenkranz“ bringen (1Pet 5,4).

Auszüge aus J.C. Ryle’s Buch über Krankheit (engl. ‘Sickness‘) (John Charles Ryle wuchs in einer gut situierten Familie in England auf – sein Vater war Politiker und Geschäftsmann. Die Karriere von Ryle – einem intelligenten jungen Mann und großartigen Sportler – war schon vorprogrammiert. Zuerst die Übernahme des väterlichen Geschäfts und danach eine politische Karriere.
Doch dann passierte die Katastrophe: Der Zusammenbruch der väterlichen Bank sowie aller damit zusammenhängenden Geschäfte! Ryle verlor seinen Job, ebenso wie seine gesellschaftliche Stellung. Von einem Moment zum anderen war aus dem populären jungen Mann mit ausgezeichneten Zukunftsaussichten der Sohn eines Bankrotteurs ohne Job geworden.
Als letzter Ausweg stand nur noch eine “Karriere” in der anglikanischen Kirche zur Verfügung. Doch wer hätte sich vorstellen können, dass so ein unfreiwilliger Start in das Amt eines Pastors einen so tief greifenden Einfluss auf das geistliche Leben einer ganzen Nation haben würde.
Sein Ansehen als Pastor und Leiter wurde so groß, dass er zum ersten Bischoff von Liverpool ernannt wurde. Als Autor wird er auch heute noch geschätzt. Mit den Einnahmen seiner Bücher bezahlte er die Schulden seines Vaters ab.”

Kommentare

  1. M. L. Uhlein

    Gott hat jedem Menschen einen freien Willen gegeben. Er zwingt uns nichts auf. Der Mensch jedoch hat mit seinem freien Willen Vieles zerstört, gesündigt, oft versagt. Dadurch sieht die Welt heute so aus, wie sie ist.
    Wir dürfen aber jederzeit bitten, dass Gott uns hilft, wenn wir in Not geraten, ebenso, wie wir um Schutz bitten dürfen. Sprechen wir mit unserem großen Schöpfer-Gott. Gerade jetzt in der großen Krise. Er kann und wird uns helfen. Vertrauen wir uns ihm an. Jeden Tag unseres Lebens. Er ist allmächtig, gütig, barmherzig – aber auch gerecht. Bereuen wir deshalb unsere Sünden, unsere Fehler und fangen wir ein gutes, neues Leben an. Dieses Leben ist nur eine Vorbereitung, eine PRÜFUNG für das ewige Leben nach unserem Tod. Beginnen wir heute noch, diese Prüfungszeit gut durchzustehen und damit einen guten Neuanfang nach diesem Leben zu machen.

    • Simon

      Nein, Gott zwingt uns nicht zu sündigen, aber im Fleisch können wir nichts gutes Vollbringen. Erst durch die Gnade Gottes wird uns unser sündhafter und verlorener Zustand bewusst und sind bereit das Erlösungswerk unseres Herrn Jesus Christus anzunehmen.

      “So tue ich das nicht mehr selbst, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.” Römer 7, 17-20

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