Whitney Houston:Ein Gospel war nun ihre letzte Verbeugung.

„Ein Gospel war nun ihre letzte Verbeugung. Der Auftritt lebt als Handy-Video im Internet weiter. Da steht Whitney Houston neben Kelly Price, ihre Stimme am Anfang schwankend und rau, auf dem Höhepunkt des Songs aber klar. Es ist der abschliessende Auftritt einer Diva, die auf der Bühne unberechenbar geworden war. Nicht zuletzt einen Tag zuvor, als sie bei den Proben zu Clive Davis’ Party auftauchte und dem wiedervereinigten Duo Brandy & Monica Tipps für deren Performance gab. Anwesende Journalisten bezeichneten Houstons Verhalten als „seltsam und unberechenbar“. Ihre Kleidung habe nicht gepasst, ihr Haar sei tropfnass gewesen. Sie habe ungewöhnlich wild gestikuliert, sei „wie ein Kind durch den Saal gehüpft“, schrieb die Los Angeles Times, und später „etwas verloren durch die Lobby geirrt“. Bei Interviews habe sie nach Alkohol und Zigaretten gerochen. Der Sicherheitsdienst des Hotels hatte sich zuvor bereits um die Sängerin kümmern müssen, als diese am Pool Handstände machen wollte.
Warum die Sängerin so seltsam auftrat, wird zur Zeit rekonstruiert. Die Behörden in Los Angeles haben mit einer Obduktion begonnen und werden in den nächsten Tagen wissen, ob Houston unter Drogeneinfluss stand. Die amerikanischen Zeitungen sind derweil voll von Nachrufen und Spekulationen. Während CNN vermerkt, dass Houston in den letzten Tagen „gesund und strahlend schön“ gewirkt habe, beschreibt die Los Angeles Times die Sängerin als „sichtlich aufgedunsen“. Houston hatte über viele Jahre große Drogenprobleme, vor allem während ihrer 14-jährigen Ehe mit dem Sänger Bobby Brown.“https://www.zeit.de/kultur/musik/2012-02/whitney-houston-letzte-tage

https://www.youtube.com/watch?v=My4vuu0MW2w

Kommentare

  1. ali

    Schau her, wie feierte die Scene den traurigen Abgang dieser Sängerin, der “Spiegel” sagt es so:
    “Whitney, we love you”
    Houstons Version war unverkennbar. Doch Hudson macht sich den Song couragiert zu eigen – und verwandelt ihn zur Ode an die Tote, die von den Ihren zuletzt ziemlich im Stich gelassen worden war. “Whitney”, wispert sie zum Schluss ins Mikrofon, “we love you.”
    Es ist ein Schwur, der oft zu hören ist im Staples Center, wo im Juli 2009 fast die identische Belegschaft versammelt war, um von Michael Jackson Abschied zu nehmen. Leider misslingt der Spagat zwischen Pietät und Pop, den Hudson so beherrscht, den meisten anderen.
    Die Unbehaglichkeit der Gäste offenbart sich schon draußen, auf dem roten Teppich. Da wirbt Paris Hilton für ihr neues “Album” (“Das ist so toll!”) – und nennt Houstons Tod im gleichen Atemzug “herzzerreißend und schrecklich”. Worauf ihr Giuliana Rancic, die tiefgebräunte Moderatorin des Entertainment-Senders E!, zuruft: “Viel Spaß drinnen!”
    Dort drinnen fehlen wahre Gefühle ebenfalls völlig. Moderator und Rapper LL Cool J, im schwarzen Smoking, beginnt mit einem platten Gebet für Houston, das er unbeholfen vom Zettel liest: “Oh Vater im Himmel, wir danken dir, dass du unsere Schwester Whitney mit uns geteilt hast.” Irgendwo ruft eine Frau: “Amen!”
    “Und damit”, fährt LL Cool J fort und strahlt nun in die Kamera, “willkommen bei den 54. Grammy Awards! Dies ist die größte Nacht, in der die Musikszene feiert und gedenkt!” Ein Videoclip von Houstons Grammy-Auftritt 1992 rundet die befremdliche Gedenkminute ab, und dann geht’s fröhlich los: The show must go on.
    “Im Musikgeschäft”, twittert der Medienkritiker Jeff Jarvis, “dauert Trauer sechs Sekunden.” Man konnte auch kaum damit rechnen, daß die “Stars” sich ihre große Feier nehmen lassen.
    Wie könnte man auch über eine großartige Sängerin mehr Trauer zeigen als ein paar dumme Worte von sich zu geben. Denn dann würde man jemand anderen wichtiger nehmen als sich selbst. Das geht bei diesen Übermenschen ja gar nicht.
    Und das Volk steht draussen und jubelt ihnen auch noch zu. Nicht zu verstehen….

  2. Patrick Bateman

    “Bei so vielen großartigen Tracks ist es schwer, sich einen Lieblingssong auszusuchen, aber ‘The Greatest Love Of All’ ist eines der besten, kraftvollsten Stücke, die jemals über Selbsterhaltung und Würde geschrieben wurden. Seine universelle Botschaft überschreitet alle Grenzen und lässt hoffen, es könnte für uns doch noch nicht zu spät sein uns zu bessern. Während es in dieser Welt unmöglich ist, Mitgefühl mit anderen zu empfinden, so können wir doch immerhin noch uns selbst bemitleiden. Es ist eine wichtige Botschaft, eigentlich wesentlich.”

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