Alle Jahre wieder: Der Astro-Rückblick ernüchtert auch 2006

Auch dieses Jahr hat Michael Kunkel von der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) in Roßdorf bei Darmstadt wieder einen Rückblick über das Astro-Jahr 2006 gehalten. Was haben die Sterndeuter Anfang des Jahres über die vergangenen zwölf Monate vorausgesagt?

Am populärsten war die Vorhersage, dass Klinsmanns Nationalelf die WM im eigenen Land gewinnt. Schön wärs gewesen. Auch anderen Nationen wurde der Titel prophezeit, bis auf die Italiener wurden aber leider alle ernüchtert. Hätte man alle Astrologen zusammengenommen und daraus die Wahrscheinlichkeit errechnet, dass Italien Weltmeister wird, käme man auf den Wert, den auch die Wettbüros ausgeben.

Auch lagen die Weltuntergangspropheten wieder falsch. Michael Drosnin sagte in seinem Buch „Bibelcode II“ das Ende der Welt durch einen atomaren Holocaust voraus. Eric Julien und Annie Stanton haben einen Riesenasteroid vorhergesehen, der die Erde trifft. Zehn Tage wären noch Zeit…

Bereits im Januar und im Juni blieben schwere Erdbeben in Kalifornien aus, die ganze Städte dem Erdboden gleich machen sollten.

Neben den Vorhersagen im großen Maßstab bezüglich des Weltgeschehens sehen sich auch immer mehr die kleinen Astro-Berater im Aufwind. Mittlerweile gibt es mehrere Fernsehsender, die den ganzen Tag ihre Hellseher zeigen, wie sie mystische Karten mischen und mit den Anrufern reden.
Die Telefonate sind maßlos teuer und der neutrale Beobachter wundert sich, mit was für vorhersehbaren Banalitäten sich die Hilfesuchenden zufrieden stellen lassen.
Am laufenden Band wird eine rosige Zukunft versprochen. Damit es nicht allzu unrealistisch wirkt, streuen die Scharlatane hier und da ein paar Alibi-Schlechte-Nachrichten ein. Nachdem der Anrufer kundgetan hat: "Ich habe im Moment so meine Probleme" beweist die Hellseherin auf dem Schirm ihre Fähigkeit: "Aha, Pech in der Liebe, stimmts?". Die schlichte Menschenkenntnis hebt die Trefferquote auf über 50 %.
Der heilsame Effekt solcher Telefonate liegt nicht im vermeintlichen Wissen über die Zukunft, sondern in der freundlichen einfühlsamen Art, wie die Astrologen mit ihren Kunden sprechen. Hat jemand den Eindruck, dass ihm geholfen wurde, ist das eigentliche Problem nicht beseitigt, sondern er ruft wieder an. So macht man Geschäfte mit den seelischen Problemen der Menschen.

Interessant oder fast schon witzig sind auch die schwammingen Formulierungen, mit denen die Zukunftsvorhersagen umkleidet werden: "Denkbar ist auch…", "Schief läuft nur dann etwas, wenn Sie übertreiben." oder "Wenn sie es nur wollen, werden sie diese Aufgabe auch bewältigen.". Immer wird noch ein Hintertürchen offengehalten, falls die Prophezeiung doch nicht in Erfüllung geht. "Dann haben sie vielleicht nicht von ganzem Herzen gewollt."

Die Wahrsager kleiden und schmücken sich mystisch und nehmen Begriffe aus dem Übersinnlichen-Jargon in den Mund. Mancheiner beruft sich sogar auf die Bibel. In Amerika gibt es sogar schon die sogenannte "God Centered Astrology" (Astrologie mit Gott in der Mitte). Dabei hat Gott schon immer davor gewarnt, sich auf astrologische Hilfe welcher Art auch immer zu verlassen. Er warnte sein Volk Israel:

Lerne nicht, die Gräuel dieser Völker zu tun, dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel. (5. Mose 18,10-12)

Damals ging Gott sogar noch weiter:

Und die Person, die sich zu den Totengeistern und zu den Wahrsagern wendet, um ihnen nachzuhuren, gegen diese Person werde ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes. (3. Mose 20,6)

Am Anfang der Bibel steht eine Begebenheit, die uns nachvollziehen lässt, warum Wahrsagerei und andere spirituelle Methoden bei Gott so schlimm sind: Adam und Eva waren im Paradies und hatten alles, was sie als Menschen zum Glücklichsein brauchten. Das Schönste war: Sie hatten keine drückenden Zukunftsängste, kein unsicheres Morgen und keinen Kummer. Sobald sich eine Aufgabe oder ein Problem stellte, wussten sie: Es wird kein schlimmes Ende nehmen, weil wir auf den allmächtigen Gott vertrauen. Die Beziehung zu Gott war für sie wie ein sicheres Ruhekissen, in das sie immer fallen konnten, in dem sie sich permanent betteten. Das ist das Schönste, was einem Menschen passieren kann und zugleich das Einzige, was Gott von uns verlangt.
Aber genau dieses eine Gebot haben die beiden Menschen gebrochen. Sie haben in Bezug auf ihre Zukunft jemand anderem als Gott vertraut. Und in diesem Moment war die Katastrophe schon geschehen. Weil sie sich nicht auf Gottes Zusagen verlassen haben, sind sie das erste mal enttäuscht worden. Sie hatten zum ersten mal Angst. Sie schämten sich. Und mit der Angst kam die Ungerechtigkeit, die Hinterlist und der Tod zu den Menschen. Gott will uns nicht beherrschen, er will nur, dass wir mit unseren Problemen zu ihm kommen. Dass wir unser Leben und unsere ungewisse Zukunft ihm anvertrauen. Er wird es schließlich zum Besten für uns hinausführen. Und deshalb verabscheut Gott Wahrsagerei, Astrologie und Totenbefragung, denn bei diesen Methoden bringen wir unsere Ängste und Ungewissheiten zu jemand anderem als Gott.

Passend dazu ist auch die Geschichte vom israelitischen König Saul, an deren Ende steht:

So starb Saul wegen seiner Untreue, die er gegen den HERRN begangen hatte in Bezug auf das Wort des HERRN, das er nicht beachtet hatte, und auch, weil er die Totenbeschwörerin befragt hatte, um Rat zu suchen; aber den HERRN befragte er nicht. (1. Chronik 10,13)

Die Bibel zeichnet sich durch unzählige Prophezeiungen aus, die schon eingetroffen sind, und solche, die noch eintreffen werden. Auch sie redet davon, dass unsere Welt einmal ein Ende haben wird.
Nachdem es schon viele versucht haben, das Ende der Welt vorherzusagen, dürfen auch wir nicht fehlen. Hier also die offizielle Soulsaver.de-Prophezeiung, wann die Welt untergehen wird:

->nachzulesen in Matthäus 24, 35+36

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/486/95391

Kommentare

  1. Markus Kenn

    Wen wundert das?

    Die Astrologen lagen also wieder einmal daneben wie 2005, 2004, 2003 … Und sie werden für 2007, für 2008, für 2009 … völlig daneben liegen. Aber sie finden immer wieder dankbare Opfer: Weil man aufgeklärt ist, zieht man die Bibel – das beste Buch aller Zeiten! – in   Zweifel, läuft aber irgendwelchen Scharlatanen mit einer geradezu bewundernswerten Blindheit hinterher.

    Und am Sylvester ist wieder Blei giessen angesagt, und genau wie Kaffeesatz beim lesen, Handlinien deuten, Karten legen oder in die Sterne gucken kann man den längst abgeleierten Satz zitieren: “Ausser Spesen nix gewesen!”

    Gott weiss sehr wohl, warum Er diesen Schwachsinn als  Gräuel verurteilt hat. Wir tun gut daran, Seine Gebote zu halten, allerdings nicht nur, sondern auch in dieser Hinsicht.

    Markus Kenn

  2. Pater123

    …Der Astro-Rückblick 2345…

    Das man diesen Sternendeutern und Totenbeschwörern nichts glauben soll weiß man ja, die halten sich immer in Ungefährem und möglicherweise Wahrscheinlichem auf, ähnlich einer Frosch-Wettervorhersage.
    Aber wenn ihr schreibt ihr wüsstet wann das Jüngste Gericht bevorsteht und dabei auf den Bibeltext im Matthäus-Evangelium verweist in dem die Vorzeichen des Gerichts den traditionellen Verhaltensweisen der menschlichen Gesellschaft gleichen die man sehr wahrscheinlich auch schon zu Zeiten Jesu Christi kannte (Kriege und Sünde; wobei die Sünde erst als solche durch die christliche Religion festgelegt wird) wirkt das auch unglaubwürdig. Dort steht man werde nicht vor einem genauen Zeitpunkt gewarnt weil man sich sonst ja darauf vorbereiten könne (d.h. Reue kurz vorm Weltuntergang), ist das nicht in etwa das selbe wie die angeblichen Wahrsager mit den Worten “wenn du daran geglaubt hättest wäre es so gekommen” uns vorgaukeln wollen, also Wenn-Spekulationen über (vielleicht bald) Vergangenes und Glaubenserzeugung durch Zukunftsangst, nur dass die Wahrsager-Prophezeiungen sich angeblich in sehr naher Zukunft abspielen?

    Außerdem: […]Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.[…]
    Auch Jesus konnte anscheinend nichts genaues sagen/wissen, nur Angst vor der möglichen Zukunft verbreiten und auf die Flucht einiger in seinen Glauben hoffen.
    Doch auch ich kann über diese Dinge nur schwätzen, absolute Wahrheiten über das Unbekannte sind nicht formulierbar.

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