Pornografie macht Kids zu Sexmonstern.

Liebesbeziehungen unter Jugendlichen laufen nicht immer romantisch ab, sondern beinhalten oft erzwungene sexuelle Handlungen oder Aggressionen gegen den Partner. Das haben Wissenschaftler der Universität Bristol und der britischen Gesellschaft für die Prävention von Gewalt gegen Kinder (NSPCC) erhoben.
Sie untersuchten Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, von denen 90 Prozent bereits sexuelle Erfahrungen hatten. Die Ergebnisse schockierten selbst die Studienautoren. Jedes sechste Mädchen gab an, bereits ein- oder mehrmals zum Sex gezwungen worden zu sein, eines von 16 Mädchen berichtete über eine Vergewaltigung vom Freund oder Ex-Freund. Jedes vierte ist körperlicher Gewalt ausgeliefert und wurde bereits vom Freund geohrfeigt, geschlagen oder regelrecht verprügelt. Jedes dritte Mädchen leidet an sexuellen Handlungen in der Beziehung.
Besonders betroffen waren junge Mädchen mit einem deutlich älteren Freund, sowie wenn sie bereits zuvor durch Eltern oder ältere Brüder Gewalt erlitten hatten. Bei den Burschen war der Anteil derer, die durch Druck oder Zwang zu sexuellen Handlungen gedrängt wurden, deutlich geringer. Nur jeder Fünfte berichtete von körperlicher Gewaltanwendung in der Beziehung. Mädchen gaben häufig an, aus Schuldgefühl oder Angst um den Verlust des Freundes wenig Alternativen zur Duldung der Gewalt zu haben. "Schockierend ist, dass so viele Jugendliche Gewalt oder Missbrauch in der Beziehung normal finden. Viele berichten ihren Eltern gar nicht, was wirklich passiert", berichtet NSPCC-Sprecherin Diana Sutton. Die Studienautoren sehen die Ergebnisse als alarmierendes Signal, dass die Prävention von Gewalt in Beziehungen stärker im Schulunterricht einfließen soll.
Das Problem ist nicht auf Großbritannien beschränkt. "Auch unsere Erhebungen zeigen, dass sexuelle Aggressionen häufig vorkommen. Fast zwei Drittel der von uns untersuchten Frauen zwischen 18 und 20 Jahren hatte bereits unfreiwillige sexuelle Kontakte hinter sich", berichtet Barbara Krahé, Sozialpsychologin an der Universität Potsdam https://www.psych.uni-potsdam.de im pressetext-Interview. Mädchen scheinen häufiger als Opfer auf als Burschen, wobei sich die Befragung zu Opfererfahrungen bei männlichen Jugendlichen schwierig gestaltet. "Auch Burschen berichten von unfreiwilligen Kontakten. Fragt man sie, wie schlimm sie diese empfunden haben, spielen sie es eher runter." Durch klinische Diagnostik könne man jedoch auch bei missbrauchten Jungen später Symptome wie vermehrte Depressionen oder Angstzustände feststellen. "Für Männer ist es schwieriger, diese Probleme auch wahrzunehmen oder zu kommunizieren", so die Psychologin. Langfristige Folgen habe Missbrauch in der Partnerschaft für Mädchen wie auch für Burschen. "Wer einmal zum Opfer wird, hat erhöhtes Risiko, dass sich diese Erfahrung auch später wiederholt."
jesus.de 

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