21. Juli 1971: “Graffiti” taucht zum ersten Mal in der Presse auf.

“Alles Taki

TAKI 183 konnte man im Sommer 1971 in New York am allerhäufigsten lesen. Ein Journalist der New York Times fand den jungen Burschen, der diese Signaturen gemacht hatte und interviewte ihn. TAKI 183 war ein Siebzehnjähriger, der eigentlich Demetrius hieß, aber Taki genannt wurde und in der 183. Straße von New York wohnte. Von den Jugendlichen in seinem Viertel wurde er sowieso für den King gehalten, weil keiner geschafft hatte, seinen Namen so oft wie er an die Wände der Stadt zu schreiben.

Und weil Taki noch nie dabei geschnappt worden war. Jetzt wussten auch die Leser der New York Times Bescheid und die ganze Sache bekam einen Namen: Graffiti.

abgeleitet vom italienischen graffito, für eingekratzte Buchstaben, wie sie schon seit Jahrhunderten gern auf glatten Flächen hinterlassen wurden.

Und jetzt bedeutete Graffiti: Also Ruhm für Rebellion. Das war ein Geschenk. Und ein Kick! Den Besitz der Erwachsenen markieren, zuerst noch mit den gerade erfundenen, dicken Filzstiften, den Markern. Dann kamen die Spraydosen, mit denen man zeigen kann, was man drauf hat: unübersehbar riesige Buchstaben, bunt und plastisch wirkend, mit politischen, humorvollen und kritischen Aussagen. Jedenfalls für den, der sie entziffern kann. Dazu gibt es kraftvolle Bilder oder Portraits. Es gibt Spezialisten, die mit Schablonen arbeiten – mal in Richtung Comic, mal in Richtung Realismus. Alles ist möglich. Und man wird dafür richtig gejagt. Von Hausbesitzern, von der Polizei. Muss seine Taschen mit den Spraydosen verstecken.

Piece für Piece

Je waghalsiger die Untergründe für ein Piece – ein komplettes Werk – sind, umso besser. Polizeiwagen und komplette U-Bahnzüge stehen bald ganz oben auf der Liste, wenn es darum geht Ruhm und Respekt bei den Kollegen zu bekommen. Die Werke fahren immerhin durch die ganze Stadt! Ein Traum.” br.de

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