Am 10. November 1483 wurde Martin Luther geboren.

Was würde Dr. Martin Luther heute zum Corona-Angstmacher Lauterbach sagen?

Damals zu Zeiten der Pestilenz:“Umgekehrt sündigen etliche allzu sehr auf der rechten Seite und sind allzu vermessen und keck, so dass sie Gott versuchen und alles anstehen lassen, womit sie dem Sterben oder der Pestilenz wehren sollten. Sie verachten es, Arznei zu nehmen und meiden nicht Stätten und Personen, welche die Pestilenz gehabt haben und von ihr genesen sind, sondern zechen und spielen mit ihnen, wollen damit ihre Kühnheit beweisen und sagen, es sei Gottes Strafe: wolle er sie behüten, so würde er’s wohl ohne alle Arznei und unsern Fleiß tun. Solches heißt nicht Gott trauen, sondern Gott versuchen. Denn Gott hat die Arznei geschaffen und die Vernunft gegeben, für den Leib zu sorgen und sein zu pflegen, dass er gesund sei und lebe.Wer sie nicht braucht, die er wohl hat und ohne seines Nächsten Schaden (gebrauchen) kann, der verwahrlost seinen Leib selbst, und sehe zu, dass er nicht vor Gott als Mörder seiner selbst gefunden werde. Denn auf die Weise möchte jemand auch Essen und Trinken, Kleider und Haus hinten anstehen lassen und keck sein in seinem Glauben und sagen: wolle ihn Gott vor Hunger und Kälte behüten, werde er’s wohl ohne Speise und Kleider tun. Derselbe wäre freilich Mörder seiner selbst. Zudem ist das noch gräulicher, dass ein solcher, der seinen Leib so verwahrlost und der Pestilenz nicht wehren hilft, so viel er kann, damit auch viele andere beschmutzen und anstecken kann, welche sonst wohl lebendig blieben, wenn er auf seinen Leib (wie er schuldig ist) geachtet hätte. Er würde also auch seines Nächsten Todes schuldig und vielmal vor Gott ein Mörder. Fürwahr, solche Leute sind gerade, als wenn ein Haus in der Stadt brennte, dem niemand wehrte, sondern (man) ließe dem Feuer Raum, dass die ganze Stadt verbrennte, und wollte sagen: will’s Gott tun, so wird er die Stadt wohl ohne Wasser und Löschen behüten.Nicht so, meine lieben Freunde, das ist nicht fein getan.

Sondern brauche die Arznei, nimm zu dir, was dir helfen kann, räuchere Haus, Hof und Gasse, meide auch Personen und Stätten, da dein Nächster dein nicht bedarf oder genesen ist, und stelle dich als einer, der ein allgemeines Feuer gern dämpfen helfen wollte. Denn was ist die Pestilenz anders als ein Feuer, das nicht Holz und Stroh, sondern Leib und Leben auffrisst? Und denke so: Wohlan, der Feind hat uns durch Gottes Verhängnis Gift und tödliche Krankheit herein geschickt, so will ich zu Gott bitten, dass er uns gnädig sei und wehre. Danach will ich auch räuchern, die Luft reinigen helfen, Arznei geben und nehmen.

Orte und Personen meiden, da man meiner nicht bedarf, auf dass ich mich selbst nicht verwahrlose und dazu durch mich vielleicht viele andere vergiften und anstecken und ihnen so durch meine Nachlässigkeit Ursache des Todes sein möchte. Will mich indes mein Gott haben, so wird er mich wohl finden, so habe ich doch getan, was er mir zu tun gegeben hat, und bin weder an meinem eigenen noch an anderer Menschen Tode schuldig. Wo aber mein Nächster mein bedarf, will ich weder Orte noch Personen meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen, wie oben gesagt ist. Siehe, das ist ein rechter, gottesfürchtiger Glaube, der nicht dummkühn noch frech ist und auch Gott nicht versucht.”

Aus seinem Artikel „Ob man vor dem Sterben fliehen möge“

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