Am 30. April ist es wieder so weit: In vielen Städten und Gemeinden wird Walpurgis gefeiert; ein Fest, das vom Hexen- und Teufelskult geprägt ist.

Sicher kann der moderne Hexenglaube als Reaktion auf kalte Rationalität, Globalisierung und Naturbeherrschung verstanden werden. Andererseits füllt er das religiöse Vakuum, das durch den Bedeutungsverlust etablierter christlicher Kirchen entstanden ist. Kritische säkulare Auseinandersetzungen mit der „Modernen Hexerei” finden sich vor allem bei Will-Erich Peukert (1895-1969) und Johann Kruse (1889-1983). Das „Johann-Kruse-Archiv zur Bekämpfung des neuzeitlichen Hexenglaubens” hält bis heute in Hamburg regelmäßige Hexensprechstunden ab, was nicht gerade einer Warnung vor dem Hexenglauben dient. In letzter Zeit wurde das „Kruse-Archiv“ in ein Hamburger Völkerkundemuseum übernommen.
Hexenkulte stehen in deutlichem Widerspruch zu christlichen Grundüberzeugungen. Christen unterscheiden deutlich zwischen Gott und Mensch (Natur). Hexen vergöttlichen den Menschen und vermenschlichen Gott. Christen kennen Gott als personales Gegenüber. Hexen wenden sich an anonyme, kosmische Energien. Christen akzeptieren Gottes souveräne Entscheidungen und seine ethischen Regeln. Hexen geben eigene Empfindungen als Reden Gottes aus und versuchen, „göttliche“ Kraft zu eigenen Zwecken zu manipulieren. Christen wissen um die tief sitzende Schlechtigkeit des Menschen, die nur durch die liebende Erlösungstat Jesu überwunden werden kann. Hexen setzen auf eine rituelle Selbsterlösung und gehen davon aus, dass der Mensch (insbesondere die Frau) von Natur aus gut sei. Darüber hinaus verurteilt Gott in der Bibel jede Art von Hexerei und Magie (2Mo 22,17; 5Mo 18,10; 1Sam 28,9; Jes 2,6; Offb 21,8). In der Absicht, sich Gottes Macht zu vereinnahmen, stehen diese Bemühungen im deutlichen Gegensatz zum christlichen Glauben, der sich Gott vertrauensvoll ausliefert.
Wer sich mit Hexerei und Magie beschäftigt, steht nicht nur in Gefahr, von einem unbiblischen Weltbild geprägt oder von zwielichtigen Scharlatanen betrogen zu werden. Christen wissen um die Gefahr okkulter Bindungen durch die intensive Beschäftigung mit Hexerei. Menschen werden innerlich unfrei und können geistlich von übernatürlichen dämonischen Mächten in Beschlag genommen werden (>Dämonen; Lk 8,26ff; 11,24-26; Apg 8,9ff; 19,19; Gal 5,20). Das kann sich in übernatürlichem Wissen bezüglich der Zukunft, Heilungsfähigkeiten, außerordentlicher Kraft, Selbstmordgedanken, Depression in Wahnvorstellungen, Angstzuständen, aber auch in körperlichen Phänomenen und einer generellen Ablehnung christlichen Gedankenguts niederschlagen. M. Kotsch/ https://horst-koch.de/hexenglaube/

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