Am heutigen Tag jährt sich sein Geburtstag von Friedrich Nietzsche zum 177. Mal.

Um sich mit Friedrich Nietzsche zu beschäftigen, muss man zunächst ein Verständnis von seiner Kindheit und Jugend bekommen. Sein späteres Leben ist geprägt von radikaler Einsamkeit, brutalen körperlichen Schmerzen und Lebensangst.

Am Geburtstag des damaligen preußischen König Friedrich Wilhelm IV. wird er als Friedrich Wilhelm Nietzsche 1844 in Röcken bei Lützen, Sachsen, geboren. Sein Vater stirbt als Friedrich erst vier Jahre alt ist. Sein Vater wurde 36 Jahre, am Ende litt er unter Wahnvorstellungen. Dies muss Friedrich für den Rest seines Lebens beschäftigt haben. Erst als er selbst 37 Jahre alt ist glaubt er, dass er ihn überlebt hat in einer Art Seelenwanderung, was er später in der Lehre der ewigen Wiederkehr verarbeiten wird. Fortan wird er zusammen mit seiner Schwester Elisabeth von seiner Mutter Franziska, seiner Großmutter und einem Dienstmädchen erzogen. Seine Mutter ist übermäßig besorgt, doch ohne menschliche Liebe oder Wärme. Von 1858 bis 1864 besucht Friedrich das Gymnasium. Es folgt das Studium der Theologie und der klassischen Philologie in Bonn und Leipzig. Anschließend wird er an die Universität Basel berufen zu einer außerordentlichen Professur für klassische Philologie. In Basel entsteht eine Freundschaft zu Richard und Cosima Wagner, doch schon bald kann er die Freundschaft zu Wagner nicht mehr aufrecht erhalten, er vertieft sich in sich selbst, bleibt bei seinem Denken und seiner Krankheit, die langsam zum Wahn wird. Der Schriftsteller Stefan Zweig beschreibt ihn in seinen Nietzsche-Essays. Er redet von einer Überempfindlichkeit, einer unglaublichen Einsamkeit, dem Ausbleiben jeglicher Geselligkeit und entsetzlichen Magenschmerzen. Später kommen Depressionen hinzu. 1879 muss er schließlich sein Lehramt niederlegen. In der zweiten Hälfte des Jahres 1888 scheinen in seinen Werken sein Größenwahn und seine Selbstverherrlichung immer mehr durch, es entstehen die Werke „Götzendämmerung“, „Der Antichrist“ und „Ecce homo“. 1889 wird er nach einem Zusammenbruch in Turin in die Psychiatrie geschickt. 1890 darf ihn seine Mutter wieder pflegen. Bis zu seinem Tod am 25. August 1900 in Weimar lebt Nietzsche geistig umnachtet.

Ist dieses Leben die unglaubliche Geschichte eines großen Denkers oder ist sie vielleicht die Folge von Verzweiflung, Selbstanmaßung und Gotteslästerung? Der Nihilismus, den er selber propagierte ließ ihn in Einsamkeit und Sinnleere zurück und machte ihn fertig.

Hier einige seiner Zitate:

„Was ist gut? Alles, was das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht. – Was ist schlecht?- Das Gefühl davon, dass die Macht wächst – dass ein Widerstand überwunden wird. Nicht Zufriedenheit, sondern mehr Macht, nicht Friede überhaupt sondern Krieg, nicht Tugend, sondern Tüchtigkeit […]. Die Schwachen und Missratenen sollen zugrunde gehen: erster Satz unserer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.“

„Tot sind alle Götter, nun wollen wir, dass der Übermensch lebe!“

Nietzsches Leben sollte uns zum Nachdenken bringen, wohin konsequenter Nihilismus führt: ins Nichts, in die Umnachtung, in den Verlust menschlicher Geschöpflichkeit aus Gott und schließlich in den Verlust eigener Identität und Integrität. Damit kehrt er sich genau in die Negation dessen, was menschliche Schöpfung im Ursprung im Ziel Gottes ist, nämlich Gottesebenbildlichkeit.


Quelle: www.factum-magazin.ch

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