Buddhismus und Gewalt

Der immer lachende Dalai lama hats faustdick hinter den Ohren.

ali

 
Lhasa
Vor dem Jokhang-Tempel in Lhasas Altstadt

Die Entstehung des BuddhismusDie religiöse Lehre wurde vor 2500 Jahren durch Siddharta Gautama in Indien begründet. Sie deutet das gesamte Leben als Leiden, welches mit dem Durst nach Leben gegeben ist.

Der Buddhismus zielt daher im Grunde auf die radikale Auslöschung dieses Durstes durch In-sich-gehen (Meditation) und eigene Anstrengung. Als Buddha (Erleuchteter) wollte Gautama den Menschen, die am Leben litten, den Weg weisen.

Kein Gott – und die Seele ist eine TäuschungDer ursprüngliche Buddhismus kennt keinen Gott als Schöpfer der Welt und als persönliches Gegenüber der Menschen. Die Lehre Buddhas leugnet die Existenz der Seele; das Bewusstsein eines Ich ist Täuschung.

Es gibt daher keine Verantwortung des Menschen vor einem Schöpfergott, weder Vergebung von Schuld noch Erlösung von Verderben und Tod. Alles was der Mensch durchlebt, ist letztlich Strafe oder Lohn aus früheren Leben (Karma). Der Mensch ist geworfen und muss sich selber erlösen.

Durch Meditation wird versucht, die eigenen ich-haften Leidenschaften auszulöschen und so letztlich aus dem leidvollen Rad der Wiedergeburten auszubrechen, um im Nirvana zu erlöschen.

 
Tibetische Pilger
Tibetische Pilger

Böse Geister besänftigenDer tibetische Buddhismus (Vajrayana, diamantener Pfad) ist viel jünger; die Sonderströmung entstand zwischen 800 und 1200 durch Vermischung buddhistischer Gedanken mit dem alten Dämonenglauben der Tibeter, der Bön-Religion.

Die Rituale der Lamas (Lehrer) kreisen um die magische Besänftigung von Geistern und zielen auf ihre Beherrschung ab; sie tragen schamanistische und Züge und sind, wie Victor und Victoria Trimondi und andere in Büchern dargelegt haben, extrem frauenverachtend.

Perverse Praktiken Durch das Gesetz der Umkehrung im so genannten Tantrismus (dessen höchster Repräsentant der Dalai Lama ist) werden okkult magische Rituale durchgeführt, die bewusst alle humanen Schranken übertreten. Im tibetischen Buddhismus begegnet dem Betrachter daher ein eigentliches Schauerkabinett.

Im Lauf der Zeit entwickelten sich verschiedene Schulen, die miteinander um den Vorrang im von Gebirgen zerfurchten Tibet und angrenzenden Gebieten kämpften (auch die Mongolen übernahmen den tibetischen Buddhismus). Diese Rivalitäten führten über die Jahrhunderte immer wieder zu Kriegen, zu denen fremde Mächte hinzugezogen wurden; daher sehen die Chinesen Tibet als Teil ihres Reichs an.

 
Potala
Potala, der Winterpalast des Dalai Lama in Lhasa

Im eisernen Griff der LamasDie Lamas hielten jedoch das „Dach der Welt“ in eisernem Griff – bis die Heere Maos 1950 einmarschierten und die alten Strukturen aufbrachen. Das Jahr markiert den Übergang im Leiden der Tibeter von der religiös-totalitären Feudalherrschaft der Lamas zu einer harten kommunistischen Fremdherrschaft.

Unter dem roten Regime dürfte sich allerdings der Freiraum der Tibeter, ihre Religion zu wählen und zu leben, vergrössert haben. Einzelne haben sich für eine andere Religion entschieden; christliche Gemeinden sind entstanden.

Anhaltende Rivalitäten Anderseits ist der Lamaismus auch in den letzten Jahrzehnten nicht transparent geworden; die (auch hierzulande durchgeführten) Rituale sind so undurchsichtig wie früher. Die Kämpfe zwischen den einzelnen Lama-Schulen dauern bis heute auf Kosten der Tibeter an.

Die Freunde des Dalai Lama versuchen die perversen Seiten des Tantrismus auszublenden oder zu verharmlosen. Bei seinen Auftritten geht vergessen, dass innerhalb vieler Strömungen des Buddhismus der diamantene Pfad (Vajrayana) mit Verachtung gestraft wird.

 
Tibeter
Tibeter

Im Westen als Weisheitslehrer verehrtIn merkwürdigem Kontrast dazu steht die Verehrung, die Millionen von religiös offenen Menschen im säkularen Westen dem Dalai Lama zollen – regelmässig geschürt von den Medien, die mit seinem ‚göttlichen’ Charakter spielen. Unter den spirituellen Buchautoren ist er der Superstar.

Achtsamkeit und Mitgefühl lernen wollen auch Tausende, die im August ins neuerbaute Zürcher Hallenstadion pilgern. Der Lama will während acht Tagen in seiner Muttersprache tibetische Meditation lehren. Angekündigt sind 32 Stunden Unterricht.

So sehr er im Westen hofiert wird – auf dem diplomatischen Parkett hat der charismatische Tibeter für sein stolzes, unterdrücktes Volk wenig ausrichten können. Kritische Beobachter verweisen auf das korrupte Milieu der Mönche rund um den Dalai Lama. Manche meinen, dass ihm die Zeit davonläuft.

Der Religionswissenschaftler Prof. Georg Schmid über die Schattenseiten des tibetischen Buddhismus
www.livenet.ch/www/index.php/D/article/190/8629/

Autor: Peter Schmi

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