Interview mit der Band Deichkind – „Kein Gott, kein Staat, lieber was zu saufen“.

Deichkind-Shows lassen sich im allerbesten Sinne als Promille-Dadaismus bezeichnen: Sehr kluge Köpfe machen sehr prollige Musik. Ein trotzdem ernstes Gespräch über die Band-Entwicklung vor und nach dem Tod eines Mitglieds.
„Dann ist Sebi gestorben“
FOCUS Online: Ist Rausch ein Konzept, das bei euch dazu gehört?
Kryptic Joe: Nein. Wir sind eigentlich nie besoffen im Studio. (überlegt lange) Aber „Rausch“ ist geil! Das sagt doch heute keiner mehr.
FOCUS Online: Wie schwer war die Entscheidung, nach dem Tod eures Produzenten überhaupt noch ein Album zu machen?
Kryptic Joe: Das war ne krasse Zeit: „Arbeit nervt“ war gerade fertig, ein paar Festivals schon gebucht. Unter anderem eines in den USA, auf das wir uns sehr gefreut hatten. Dann ist Sebi gestorben – völlig überraschend.
FOCUS Online: Weiß man inzwischen, woran?
Kryptic Joe: Nein. Der „Tatort“ spielt einem da eine Scheinrealität vor. In der Wirklichkeit wird lange nicht jeder Todesfall aufgeklärt. Es war wohl ein Herzfehler. Er ist vorher schon ein paar Mal einfach ohnmächtig geworden. Und diese Signale hat er nicht richtig gehört. Man weiß aber auch nicht, ob es was gebracht hätte, wenn er zum Arzt gegangen wäre. Wir haben damals einen Freund verloren. Das mussten wir erst mal verarbeiten. Deshalb haben wir alles abgesagt und uns gefragt, wie es mit der Band überhaupt weitergehen soll.
FOCUS Online: Das Ergebnis ist bekannt. Welche Argumente gab es, weiterzumachen?
Kryptic Joe: Ich habe zu der Zeit schon seit zwölf Jahren in dieser Band gearbeitet. Und wir waren gerade endlich an einem Punkt, an dem Leute zu unseren Konzerten kamen. Deshalb wollten wir nicht aufhören. Das Leben änderte sich eh schon so krass ohne Sebi. Warum sollen wir den Rest jetzt auch noch selbst so ändern?!
Porky: Du kannst dich der Trauer außerdem ohnehin nicht entziehen. Wir haben das überall mithin genommen.
Kryptic Joe: Im September, als das passiert ist, waren wir gerade im Studio und haben den Song „Drogenrausch“ gemacht. Da habe ich mir auch gedacht: Was machst du hier eigentlich für nen Scheiß?! Wem hilft das? Später kamen dann Gedanken, ob ich mein Leben jetzt wirklich radikal ändern will. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit gewesen, mal auszusteigen. Ich habe schon manchmal dagesessen und gedacht: Diese Hedonismus-Band! Jetzt? Das passt doch alles nicht mehr zusammen!
Porky: Danach kam dann allerdings die erfolgreichste Tour, die wir je hatten. Das sind diese extremen Widersprüche, die sich in der Band reiben.
www.focus.de/kultur/musik…gestorben_aid_712329.html
Oberflächlicher Blödsinn ist keine Antwort und macht aus Menschen kopflose Dummköpfe. Das diese Band kopf-und orientierungslos  ist, kann der aufmerksame Beobachter sofort erkennen. Jeder macht das was er will und alle machen mit. Vorallem die Fans. Seppi, der Kopf ist ja nicht mehr. So tanzen sie weiter „ohne Staat, ohne Gott und besoffen“ von was besoffen?  Von ins unermeßliche gesteigertem Nichts. Da passt doch nur noch eine Kurzbescheibung aus dem neuen Buch „Generation Doof“ dazu:
“ Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin.
Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol.
Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag. „Generation…“ ist ja ein inzwischen inflationär gebrauchter Begriff. Was hält die „Generation Doof“ im Kern zusammen? Zur „Generation Doof“ gehören die Kinder, die einen Baum nicht mehr vom anderen unterscheiden können. Oder Leute, die mit einem geradezu unheimlichen Unwissen ins Fernsehen gehen und sich da als Experten im Nichtswissen hinstellen. Zeitgenossen, die einfach mal in eine Videokamera furzen,andere Jackass-Sachen nachäffen und das ins Internet stellen, weil’s vermeintlich lustig ist.Deutschland verblödet zusehends. So super-mega-blöd, absolut krank-dumm, minus IQ–deppert kommen viele Kids unserer Tage rüber.
Einzelfälle? Mitnichten. Eine ganze Generation scheint zu verblöden.Beispiele: Die frischgebackene Schönheitskönigin kann ihre Heimat auf der Landkarte nicht einzeichnen.Der genervte
Rechtsanwalt parkt seine Kinder an der Spielkonsole. Germanistik Studenten sind der deutschen Sprache
nicht mehr mächtig. Oder eine Karriere als Popstar erscheint dem Bäckerlehrling verlockender als eine solide Ausbildung.Und es kann tatsächlich passieren, dass die nächste Generation noch dümmer sein wird als wir jetzt schon sind. Erfüllt sich hier gar vor unseren Augen, was Paulus im Römer-Brief schreibt? „Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen geoffenbart. Denn sein unsichtbares [Wesen], sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.“ (Römer-Brief, Kapitel 1,18-21) Oder was der Psalmist in kurzen Worten auf den Punkt bringt?
„Der Tor spricht in seinem Herzen: ‘Es ist kein Gott!’“ (Psalm 14,1) Gottlosigkeit macht eben dumm und doof.

Kommentare

  1. gunther

    Hi Ali,
    Der Psalmist hat sicher recht, wenn er sagt:” der Tor spicht…” Aber mit deinem Ausspruch:”Gottlosigkeit macht eben dumm und doof, fängst du bestimmt keinen Menschen für Jesus. Denke mal nach, aber macht nix, ich mache auch ständig irgendwelche Fehler. LG Gunther

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