Klimawandel im Urwald? Bullshit!

Ich befinde mich gerade in Iscozacin, einem Dorf im Flachurwald Perus. Die Bewohner, vorwiegend noch Indianer, schreien mir entgegen als ich im Pickup in das Dorf fahre “Pishtuka, pishtuka!” Sie haben Angst vor Weißen, ein “pishtuka” ist jemand, der Menschen tötet und Organe raubt. Ich besuche hier eine deutschstämmige Familie, die schon in dritter Generation hier in der Selva lebt und Fischzucht betreibt.

Mir fällt direkt auf, dass hier so ziemlich alle Fischzucht betreiben – selbst die Indianer. Das würde dem Laien vielleicht nicht direkt Auffallen, doch ist diese Zucht eine durchaus komische Sache: hier sind Indianer immer noch Fischer und Jäger, und zwar in der Wildnis. Von ihnen kommt also die Idee auf keinen Fall, hier Fischzucht zu betreiben, denn sie würden nie den Fluss, zu dem Indianer eine naturgemäße “Beziehung” haben, aufgeben für ein Fischbecken.

Nach näherem Fragen stoße ich auf eine merkwürdige Tatsache: Die Fischzucht und andere Naturprojekte werden hier durchgefüht im Namen des Klimawandels, angeblich zur “Protección de la Selva Central”, zum Schutze des Zentralurwalds. Indianer, die überhaupt noch nie Strom verbraucht hatten und nur vom Jagen leben, noch dazu in einer Gegend, wo es so viele Bäume gibt, dass damit wahrscheinlich der gesamte Verbrauch an CO2 von den USA recycelt wird, sollen etwas für den Klimawandel tun?

So einen Schwachsinn hatte ich noch nie gehört. Als ich dann weiter suchte, fand ich noch Interessanteres: Auftraggeber ist niemand anderes als unser gutes und geliebtes deutsches Vaterland. Vom Chef des Projektes ließ ich mir zeigen, welche Investitionen und Gewinne in den letzten Jahren getätigt wurden und das war äußerst beeindruckend: Pro Becken für Fischzucht gab es einen jährlichen Gewinnabtrag von über 30.000 Dollar. Wenn man bedenkt, dass es mehr als 1000 Becken gibt und mehr als 100.000 Indianer, die mittlerweile an Fischzucht beteiligt sind, so kommt man auf einen nicht allzu kleinen Betrag.

Komischerweise fand ich unter den Indianern trotz der riesigen Gewinne ganz viele Kinder mit dicken Parasitenbäuchen: sie waren offensichtlich unterernährt. Davon gibt es leider Tausende hier, ein Produkt des Geizes von westlichen Ländern: Der Gewinn kommt nicht den Indianern zugute, sonst wären sie zumindest nicht unterernährt, sondern ist deutsche Investition und Gewinn. So einfach wird der Klimawandel und die Bewahrung des Dschungels zur Kapitallüge: Hier wird eifrig Gewinn daraus geschlagen.

Der Statistik-Professor Björn Lomborg warnt schon lange davor, dass man die Prioritätenliste der Entwicklungshilfe dermaßen Richtung globale Erderwärmung verschoben hätte, dass die wirklich wichtigen Probleme, die man mit weitaus weniger Geld lösen könnte – wie Unterernährung, Malaria oder Aids – schlichtweg vergesse. Er sagt:

“Es wäre schön, wenn wir alle Probleme dieser Welt lösen könnten, aber das können wir nicht. Wir müssen Prioritäten setzen. Wollen wir viel Geld ausgeben und wenig bewirken oder für wenig Geld viel Gutes tun? Bei Aids oder Unterernährung kann man eine Menge Gutes tun für relativ wenig Geld. Das Klima jedoch lässt sich selbst mit immensen Summen nur minimal beeinflussen.” (Interview aus tagesspiel.de: www.tagesspiegel.de/wisse…ingt-nichts/1164534.html)

Komisch ist aber, dass sich solche Leute wenig Gehör verschaffen. Jedoch scheinen viele in Deutschland niemals in Ländern gewesen zu sein, wo es Unterernährung tatsächlich gibt und wo die realen Probleme der Welt offensichtlich werden: Es scheinen viele westliche Länder dermaßen an Geld interessiert, dass sie lieber Milliarden in Antiklimaterrorismus stecken, anstatt den Hunger in Somalia zu bekämpfen.

Die Welt ist dermaßen ungerecht, das schreit zum Himmel. Auch ich muss mir da an die Nase fassen, ich tue relativ wenig gegen den Hunger hier. Denn man ruht sich nicht nur auf seinem dicken Geld aus, sondern auch auf den unwissenden Menschen wie Indianern. Die haben als letzte auf der Welt etwas mit Klimawandel zu tun. Einer meiner Lieblingspsalmen ist der Psalm 72 von Salomo. Er schreibt über das Reich, das Jesus einmal auf dieser Erde aufrichten wird. Er schrieb für die Kinder und Verlassenen, die Hunger leiden, für die Ausgebeuteten und für die, die nach Gerechtigkeit seufzen:

Gott, gib dein Gericht dem König und deine Gerechtigkeit dem Königssohn,

2 dass er dein Volk richte mit Gerechtigkeit und deine Elenden rette.

3 Lass die Berge Frieden bringen für das Volk und die Hügel Gerechtigkeit.
4 Er soll den Elenden im Volk Recht schaffen und den Armen helfen und die Bedränger zermalmen.
5 Er soll leben, solange die Sonne scheint und solange der Mond währt, von Geschlecht zu Geschlecht.
6 Er soll herabfahren wie der Regen auf die Aue, wie die Tropfen, die das Land feuchten.
7 Zu seinen Zeiten soll blühen die Gerechtigkeit und großer Friede sein, bis der Mond nicht mehr ist.
8 Er soll herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Strom bis zu den Enden der Erde.

9 Vor ihm sollen sich neigen die Söhne der Wüste, und seine Feinde sollen Staub lecken.

So wird es einmal sein. Viele heute sind selbstgerecht geworden, wenn ihnen irgendein Leid auferlegt wird und dann direkt fragen: Wem hab ich denn etwas böses getan, Gott, dass ich so etwas ertragen muss? Aber fragen wir uns einmal andersherum: Kann Gott das Leid, was das deutsche Volk insgesamt in der Welt anrichtet, nicht sühnen? Was hast du denn Gutes getan, dass du Leid entgehen solltest? Welches Leid, das du in der Welt anrichtest, ist dir vielleicht gar nicht bewusst? Freuen können sich nur die, die erkennen, dass sie nichts Gutes in sich tragen. Sie dürfen sich auf das Reich der Gerechtigkeit Jesu freuen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.