So hat Gunter Gabriel über das Leben, das Sterben und über Gott gedacht. Ein typischer Deutscher ist somit von uns gegangen. Gunter ist jetzt nicht der Engel Gabriel.

Wie wollte er sein Ende sehen, wurde er von Cicero.de gefragt. Hier seine Antwort: „Meinen letzten Tag werde ich nicht in Deutschland verbringen. Ich habe genug von der Zivilisation. Ich werde im Paradies sein. In Papeete auf Tahiti. Ich habe schon immer in den Bilderwelten Paul Gauguins gelebt. Auch so ein unruhiger Charakter. Immer Ärger gehabt, auch Finanzprobleme. Seine Bilder von der Südsee sind mir am liebsten. Diese Farben, dieser Malstil! Ich bin fasziniert von diesen schönen, fremden Menschen von Tahiti, mit seiner Flora und Fauna. Das ist meine Endstation.“ (Cicero.de)
Schade für ihn, er starb im Krankenhaus in Hannover an den Folgen eines Genickbruches. So tragisch endete sein Leben.
 
„Mein Leben ist ohne Frauen nicht vorstellbar. Das meine ich nicht machohaft, sondern intuitiv. Ich wuchs ohne Mutter auf. Die fehlende Weiblichkeit löste Defizite in mir aus. Deshalb habe ich die starke Hinwendung zu den Frauen, eine Lebensnotwendigkeit für mich. Ich bin dem Tod mehrmals begegnet. Bisher ist aber nie etwas Ernsthaftes passiert. Einmal bekam ich auf der Lombardsbrücke in Hamburg einen Herzinfarkt. Da dachte ich, jetzt kratze ich ab. Es war Stau, nichts ging mehr. Ich bin über die Dächer der Autos gesprungen bis zur Klinik. Ich habe geschrien und geschrien. Und dann habe ich gebetet, rein instinktiv, weil ich solche Angst hatte vor dem Sterben: Hilfe, bitte hilf mir, lieber Gott! Dabei bin ich Agnostiker. Dennoch sage ich mir, da muss es eine schöpferische Kraft eben, irgendetwas Göttliches, was uns unergründlich ist. Ob mir das Halt gibt, weiß ich nicht. Ich glaube im Grunde nicht daran.
Zehn Gebote als Basis für mein Leben
In die Kirche werde ich bestimmt nicht gehen. Ich brauche diese Institution nicht. Die Kirche kann auch der Palmenwald sein. Bei der Beichte würde ich eh nur den Betrieb aufhalten. Ich bin ein großer Sünder, aber trotzdem immer sauber geblieben. Den einzigen Dreck, den ich mir erlaube, ist der unter meinen Fingernägeln. Die Bibel habe ich immer bei mir. Ein befreundeter Pfarrer schickt mir jeden Tag Bibelstellen, die ich lesen soll. Das mache ich zwar nicht immer, doch die Zehn Gebote sind ganz klar die Basis meines moralischen Lebens – wie Leitplanken auf der Autobahn. Ich brauche die Leitplanken des Lebens eigentlich nicht, aber es ist gut zu wissen, dass sie da sind. Sie begrenzen mich, dass ich nicht kriminell oder haltlos werde. Bis auf das sechste Gebot, aus altbekannten Gründen. Meine Bestattung soll ganz undramatisch über die Bühne gehen.
Mein Denkmal sind meine Songs
Ich brauche keine Zeremonie. Von mir aus kann man mich auf den Scheiterhaufen werfen. Ich brauche auch keinen Grabstein. Mein Denkmal sind meine Songs. So wie bei Elvis. Elvis wird nie untergehen. Und vielleicht wird auch der ein oder andere Song von mir weiterleben. Ich bin ja nie wirklich in die ganz obere Liga gekommen. Das lag an meiner Mittelfingermentalität. Das war aber auch meine Rettung. Denn die Symbolik dahinter besagt ja, nicht alles so hinzunehmen, wie es ist. Ich bin mein ganzes Leben Melancholiker gewesen. Mein letzter Wunsch wäre, mich davon völlig zu befreien. In der letzten Stunde kommt die Erlösung, um im Sterben die Glückseligkeit zu finden. Dann wird mein Mittelfinger schrumpfen und ich werde mit emporgestreckten Armen sagen: So nimm mich, Herr, so nimm mich, Herr, an deine Hand.“ Cicero.de
Wir brauchen Gott zum Leben und auch zum Sterben. Wie wird dein Ende sein, lieber Leser?

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