„Es war Sex, es war Gewalt, es war Rock’n’Roll, es war explosiv … einfach nur
großartig, der reine Wahnsinn“ urteilte Joey Ramone über die Plasmatics, eine
der Bands, die Ende der 70er Jahre die New Yorker Punkszene ordentlich
aufmischten. Im Mittelpunkt des Geschehens: Die ‘Queen of Shock Rock’ Wendy O.
Williams. (Laut.de)
Ihre „Plasmatics“ waren absolut versaute Rochschweine, von Rod Swenson und Wendy
O. Williams Ende der 70er gegründet. Mit ihrer Punk und- Heavy Metal Mixtur
machten sich sich mehr als hör-und bemerkbar.
Ihre Liveauftritte und Shows waren unvergessen in ihrer Dekadenz und
Versautheit geradezu legendär. Williams, die damalige Rockbitch Nr.One hatte sich ja
schon vor ihrer Musikerzeit die nötige Kohle mit Sexfilmerei verdient. In ihrer neu
entdeckten, von Männern dominierten Punk und- Heavy Metalwelt, gefiel ihr sexy
Outfit natürlich ungemein: ein nietenbestückter Lederslip und zwei Streifen Isolierband
über den Brustwarzen genügten ihr auf der Bühne. Die Musik war wie üblich laut
und headbangig, unbedeutend. Für die Hartwurstfraktion aber hausgemacht auf den Tisch, ähh, auf
die Bühne gerotzt. Die Musiker wechselten pausenlos durch, nur WOW blieb
ständiges Bandmitglied. Aber diesen Krach kann doch jeder machen. Aber die
Bühnenshow dagegen hatte es gewaltig in sich: Williams tobte gröhlend über die Bühne,
Fernseher wurden dutzendweise zerhackt oder gesprengt, Bullenautos wurden auf
die Bühne gekarrt und ebenfalls gesprengt oder sogar von „Metal Priestess“
Wendy O. Williams persönlich mit Vollgas an die Wand gefcrashed. „Lady Gaga“, die Oma „Madonna“ und
„Jackass“ haben von ihr einiges abgeguckt. Ihr Leben wurde und war eine einzige
Rocky Horror Wendy O. Williams Show. In den USA wurde Williams 1981 von
Polizisten zusammengeschlagen, sie wird vorübergehend festgenommen. Auch an
anderen Orten in „Gods own Land“ hagelet es Anzeigen. Selbst im verdorbenen
London erhalten die „Plasmatics“ Auftrittsverbot, in Mailand und Zürich lösetn sie
Ausschreitungen aus.
Auch als regelmäßiger Gast bei Motörhead-Shows trat sie in Erscheinung und ist
auch auf mehreren Livealben beim Song No Class zu hören. Mit tatkräftiger Hilfe von
„Kiss“ steigerte sich ihr Erfolg nach und nach. Sie erhält sogar einmal eine
Grammy-Nominierung als beste Rock-Sängerin. Mit „Maggots: The Record“(1987), ein
paar lausigen Auftritten in Filmen verabschiedete sie sich dann von der Bühne. Ein Tierheim
und ein Bioladen auf dem Land beschäftigen nunmehr die von tiefen Depressionen geplagte Wendy. Ihre Aggressionen und Inovationen früher Tage
waren in unsägliche Depression und Verzweiflung umgeschlagen. Verzweifelte Songs sind die Folge. Kurt Cobain und andere Leidesgenossen lassen grüßen.
In „The Damend“ zeigt und sagt sie uns nochmal ihre düstere Weltsicht. Tiere und ihre Luiebe zu ihnen gaben ihr noch ein wenig Halt im zerstörten Denken und Leben:
„Black Visions From The Satellite
Sky
Deaf Ears Hear Not Their Cries
Fat Jackals Howl At The Moon
Flies Buzzing Playing Death’s
Tune
Night Ends But The Sun It
Don’t Rise
Tombs Open And The Dead They
Will Rise
Black Market Buys Your Soul
Real Cheap
No Escaping What You Sow You
Will Reap
Prisoners Of The Damned
Find Another Land….“
Dann war es war ruhig um sie geworden, doch dann setzte sie am 6.
April 1998 ein letztes Mal mit einen finalen Knall einen drauf.“Man sollte es
sich lange und tiefgründig überlegen, bevor man seinem Leben ein Ende setzt.
Ich bin aber davon überzeugt, dass jeder Mensch in einer freien Gesellschaft
das Recht dazu haben muss. Der größte Teil der Welt hat für mich keinen Sinn
mehr, doch meine Gefühle über das, was ich nun tun werde, sind deutlich und
ergeben in meinem Inneren Sinn. Ich gehe an einen Ort, wo es das Selbst nicht
gibt, nur Frieden. In aller Liebe, Wendy“, teilt sie in ihrem Abschiedsbrief
mit, bevor sie sich in einem Waldstück mit einer Knarre die blonde Birne
wegpustet.TOTALLY ROCK!!!! TOTAllY DEATH!!!! Jetzt noch eine traurige Zugabe:
Auch „Würzel“Ex-Motörhead-Gitarrist und Freund von Wendy Williams und Lemmy
Kilminster ist nicht mehr.Der Mitgründer von „Motorhead“ erlag nach
Medienberichten am Samstag, den 9.7.2011 den Folgen einer Herzerkrankung.Michael
Burston ist nur 61 Jahre geworden. „March ör Die“ (1992). Er konnte nicht mehr
mitmarschieren in dieser mörderischen Schnelle und Lautstärke Musikerleben, er
starb.“Chill Out Or Die“ (1998) nannte er seine letzte Soloplatte. Hoffentlich
hat er Ruhe und Frieden mit Gott gefunden, bevor er sein Leben ausgehaucht hat? Bei Wendy kann ich mir das kaum vorstellen.