Es war ein wunderschöner, sonniger Frühlingstag in Tokio, als das stärkste je gemessene Erdbeben in der Geschichte Japans plötzlich über den Inselstaat herein brach. An der Küste im Nordosten des Landes äußerte sich das Beben in einem Tsunami, der riesige Wassermassen über die Küsten schwappen ließ. Bilder und Videos davon gehen um die Welt. Boote, Autos und ganze Häuser werden vom Wasser mitgerissen, hier und da bricht Feuer aus. Die Bilder erinnern uns an den Tsunami, der 2004 Südostasien erschütterte. Man wird von Entsetzen gepackt. Der Mensch muss trotz aller Frühwarnsysteme und aller Spitzentechnologie, die es in Japan gibt, den Naturgewalten ohnmächtig zuschauen. Diese Bilder könnten auch aus einem apokalyptischen Hollywood-Blockbuster stammen.
Wahrscheinlich werden nun schon bald Theorien aufgestellt werden, was diese Katastrophe zu bedeuten hat. Ist es ein Zeichen dafür, dass die Natur stärker als der Mensch ist? Ist es vielleicht eine Strafe Gottes? Vor allem aber wird die Frage auftauchen: Wie konnte Gott es zulassen? Wo war Gott, als diese vielen Menschen von den Fluten in den Tod gerissen wurden? Wie kann man Gott nach einem solchen Ereignis noch vertrauen?
Die christliche Antwort hat auf jeden Fall mit dem Kreuz zu tun. Denn am Kreuz wird offensichtlich, was die christliche Botschaft ist: Jesus Christus, ein Mann der zu den Menschen geht und ihnen Gutes tut, der Krankheiten heilt, schließlich brutal gefoltert und hingerichtet. In diesem scheinbaren sinnlosen Leid steckt jedoch Hoffnung. Stell dir einmal vor, dass Jesus Christus wirklich Gott war, so wie er es behauptete. Dann bedeutet das Kreuz, dass Gott selbst Leid kennt und durchgemacht hat. Dann zeigt es, dass Gott dem menschlichen Leiden nahe ist. Das Kreuz zeigt außerdem, dass Gott hinter scheinbar sinnlosem Leid einen viel größeren Plan verfolgt. Gottes Kraft wird durch Schwachheit offenbar, dem Tod am Kreuz folgte die Auferstehung.
Wenn ich aber sage, ich glaube nicht an Gott, weil es Katastrophen wie diese gibt, dann bleibt nur noch Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Dann kann ich auch den Opfern keine Hoffnung zuschreiben. Unser menschliches Empfinden sagt uns aber schon intuitiv, dass mit unserer Welt etwas nicht in Ordnung ist und, dass wir mehr sind als das Produkt von Zufall und Notwendigkeit. Unsere Herzen schreien nach Sinn und nach Hoffnung. Der Apostel Paulus wies darauf hin, dass unsere Welt in einem unvollkommenen und kranken Allgemeinzustand ist: „Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet.“ (Römer 8,22) Die Natur ist grausam, wir befinden uns nicht auf einer gutmütigen Mutter Erde, wie manche es glauben. Jesus Christus kam jedoch, so argumentiert Paulus davor, um diese gefallene und kaputte Welt wieder in Ordnung zu bringen. So wie er auferstanden ist, so verspricht er auch der Natur eine herrliche Zukunft. Das ist die Hoffnung, die Jesus in diese von Katastrophen gekennzeichneten Welt bringt.
Manche mögen vielleicht denken, dass Gott die Menschen in Japan straft oder, dass dieses böse Schicksal zu Recht auf diese Menschen zurückfällt. Die Bibel allerdings bietet uns nicht solche einfachen Antworten. In Römer 1,18 ff. wird sogar gesagt, dass Gott Menschen dadurch bestraft, dass er sie einfach ihren selbst gewählten Lifestyle und dessen Folgen leben lässt. Auf jeden Fall können wir aber feststellen, dass Gott dadurch zu uns Menschen redet. In Lukas 13 wurde Jesus gefragt, ob ein Massaker und ein einstürzender Turm ein Zeichen von Gottes Gericht wären, doch Jesus drehte die Frage herum und forderte seine Zuhörer auf, die Einstellung ihres Herzens zu Gott zu ändern. Der Schriftsteller C.S. Lewis bemerkte, dass Gott zu uns flüstert, wenn es uns gut geht und, dass er zu uns schreit, wenn sich Katastrophen ereignen.
Vielleicht siehst du keinen Sinn in diesen Ereignissen, aber du kannst auf den einzigen Gott schauen, der seinen eigenen Sohn hingegeben hat, damit er auf dieser Welt die tiefsten Tiefen des Leides durchlebt. Diese Art von Trost ist einzigartig unter den Religionen dieser Welt. Wenn es keinen Gott gibt, dann ist sogar die Trauer und die Aufregung um die Opfer sinnlos, dann ist das Leben eben so, wen interessiert es? Aber der Gott und Vater von Jesus Christus kann wirklichen tiefen Trost spenden.
Außerdem kann uns diese Katastrophe aufwecken. Wir realisieren auf einmal, dass wir nicht alles im Griff haben und, dass keine menschliche Intelligenz oder Technologie uns absolut schützen kann. Wir können aber dem Gott Vertrauen schenken, der selbst unendlich mit uns und für uns am Kreuz gelitten hat. Das beweist, dass ihm das Leid dieser Welt und auch unser Leid nicht gleichgültig ist.
Ein Hauptgrund für das menschliche Leiden ist Satan,
den die Bibel den „Drachen“ nennt, „die alte Schlange,
das ist der Teufel und der Satan“ (Offenbarung 20,2).
Er herrscht über die Menschheit als der „[Fürst] der Macht
der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams
wirkt“ (Epheser 2,2; Elberfelder Bibel). Als „der
Gott dieser Welt“ (2. Korinther 4,4) ist Satan der Verursacher
eines Großteils des Elends der Menschheit.
Petrus warnt Christen: „… euer Widersacher, der Teufel,
geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen
er verschlinge“ (1. Petrus 5,8). Jesus erzählt uns in dem
Gleichnis von dem Sämann, daß immer dann, wenn viele
Menschen Gottes Wort erklärt bekommen, dann
„kommt sogleich der Satan und nimmt das Wort weg,
das in sie gesät war“ (Markus 4,15).
Der Apostel Paulus wies Timotheus an, die „Widerspenstigen“
zu unterweisen und zu ermahnen, damit
sie „wieder nüchtern … werden aus der Verstrickung des
Teufels, von dem sie gefangen sind, zu tun seinen Willen”
(2. Timotheus 2,25-26). Jesus sandte Paulus zu den
Heiden, „um ihnen die Augen aufzutun, daß sie sich bekehren
von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt
des Satans zu Gott“ (Apostelgeschichte 26,18).
Aus diesen Abschnitten können wir erkennen, daß
Satan eine enorme und überzeugende Macht über die Menschheit ausübt. In der Bibel lesen wir: „… die ganze
Welt aber ist in der Gewalt des Satans“ (1. Johannes
5,19; Gute Nachricht Bibel).
Kurz vor der Rückkehr Christi werden Satan und seine
Dämonen eine Zeit der Unruhe anstiften, die schrecklicher
sein wird als jede Tragödie, die Menschen je erfahren
haben (Matthäus 24,21-22). Ein unvorstellbares Leiden
wird damit einher gehen.
Zu dieser Zeit wird Satan die Menschheit durch einen
„Gesetzlosen“ verführen, dessen Einfluß „gemäß der
Wirksamkeit des Satans … mit jeder Machttat und mit
Zeichen und Wundern der Lüge und mit jedem Betrug
der Ungerechtigkeit [erfolgt]“ (2. Thessalonicher 2,9-10
Elberfelder Bibel).
Satans Einfluß verursacht große Feindschaft zwischen
Nationen, Rassen, Religionen und einzelnen Menschen.
Die Bibel nennt ihn den „Versucher“ (Matthäus 4,3). Er
nutzt unsere Schwächen aus, um uns in die Sünde zu
locken (1.Korinther 7,5). Dadurch initiiert er Einstellungen
und Verhalten in Menschen, die Konflikte, Verletzungen,
Leiden und Tod bringen.
Gott begrenzt aber die Macht Satans über die Menschen
(Hiob 1,12; 2,6). Auch wird er Satan nicht erlauben,
seinen Plan zur Errettung der Menschheit zu vereiteln,
und deshalb behält Gott die oberste Kontrolle.
„Wir können aber dem Gott Vertrauen schenken, der selbst unendlich mit uns und für uns am Kreuz gelitten hat. Das beweist, dass ihm das Leid dieser Welt und auch unser Leid nicht gleichgültig ist.“
Na das hilft mir – Gott ist mein Leiden also nicht gleichgültig er geniesst es auch noch. Dann ist es natürlich in Ordnung!