„Ein Lobbybündnis wirbt für die Sterbehilfe. Es sind die gleichen, die früher für die Abtreibung mobil machten: Atheisten. Daran wird deutlich, dass es beim begleiteten Suizid weniger um den Tod als um die Gottesfrage geht.“ Kisslers Konter „Cicero“
Manche meinen Gott habe in der Frage des Suicids nicht zu suchen. Natürlich geht es auch darin um die Gottesfrage, weil heute nur noch wenige glauben wollen, dass das Leben nach dem Tod weiter geht und dass der Mensch über sein Leben am Ende Rechenschaft ablegen muss. Und der diese Rechenschaft verlangt heißt Gott. Wie lästig! Wie störend! Weg damit! Heute bastelt doch jeder Zweite sich seine eigene Religion aus den verschiedensten Ersatzstücken zusammen. Ob das wohl trägt? Dass die Selbstmorde in „Würde“ geschehen wage ich zu bezweifeln. Aber eines kann ich bezeugen: Es gibt den bewußt angenommen natürlichen Tod in großer Würde und in Frieden.
Wenn aber nach diesem „frei selbst gewählten Tod in Würde“ nun ein Alptraum kommt, der in Ewigkeit anhält, dann ist das ja wohl die Hölle.
Ich weiss, dass im Zeitalter der fortschreitenden Säkularisation viele – vor allem die Gottesfeinde – ihr Heil in der „Kultur des Todes“ suchen und sich und anderen weis machen wollen, die sei das Tor zur Freiheit. Ich halte das für einen Irrtum und Gott und die Bibel hat Recht.
„Der Tod geht uns nichts an”
Der britische Philosoph Stephen Cave kann der Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Leben nichts abgewinnen. Er verweist auf den griechischen Philosophen Epikur: „Der Tod geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr.“ Man fragt sich, ob Cave schon einmal an einem Sterbebett gesessen hat, ob er diese Weisheiten auch in einem Kinderhospiz oder in einer Grabrede weitergeben würde. Der Tod geht uns nichts an? Diese Haltung ist so putzig wie die eines kleinen Kindes, das meint, sich vor anderen verstecken zu können, indem es seine Augen schließt.
Karsten Huhn (idea.de)