Einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler ist tot. Bruno Ganz ist gestorben. Ein ganz Großer verlässt die Bühne.

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Den Namen Bruno Ganz habe ich immer mit unaufdringlicher Professionalität und hoher schauspielerischer Güte in Verbindung gebracht. Da gibt es nur wenige deutschsprachige Schauspieler. Im Grunde ein übrig gebliebener Titan, der wie ein Leuchtturm einsam in der Landschaft stand. In einer Kategorie mit Schauspielern wie Christoph Waltz und Maximilian Schell. Kann mich noch gut daran erinnern, wie ihn ein Bruder auf dem Marienplatz auf die Botschaft von Jesus angesprochen hat. Er hatte damals eine der vielen intellektuellen Ausreden. Jetzt steht er vor seinem Richter. Dem kann er nichts vorspielen, der kennt sein Leben, seine Gedanken, seine Sünden.

Da gibt es einen, der redet laut und bestimmt. Er ist nicht angepasst und trotzdem bereist er den ganzen Erdball und spricht alle Sprachen. Er geht zu Armen und zu Reichen, zu Bettlern und Königen, zu Promis und Fuzzies. Er kennt keine Grenzen, keine Scham hält ihn davon ab, seinen Text zu geben; doch der Inhalt seiner Rede ist immer der gleiche. Jeder verwünscht ihn, keiner entgeht ihm; jeder hört seine Stimme, ob er will oder nicht.

Er ist weder gebildet noch höflich. Er unterbricht Veranstaltungen oder stellt sich mitten in privaten Vergnügungen ein. Er lauert an der Tür und besucht Büros und Betriebe. Beim Sport ist er gerne, auch auf Autobahnen und in Flugzeugen, sogar Space-Shuttles kann er fliegen (oder auch nicht – wie man’s nimmt!). Er hat Audienzen ohne Anmeldung und erscheint selbst bei prominentesten Persönlichkeiten, ohne vorher anzuklopfen. Er liebt Schlösser und Paläste, aber er verschmäht auch nicht die ärmsten Gassen, um dort tätig zu sein. Er ist ebenso Raver und ein vorzüglicher Walzer-Tänzer. Jede Zeitung berichtet tagtäglich von ihm und seinen Machenschaften:

Die Rede ist vom Tod.

In der Bibel steht, dass „Und wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber [kommt] das Gericht.“ (Hebräer 9,27)

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