Bekehrungszeugnis von Johann Hesse.

Vor 25 Jahren studierte ich in London. Ich lebte ein Leben ohne Gott. Zwar hatte ich eine dunkle Ahnung, dass es einen Gott geben müsse, wer aber dieser Gott ist, das wusste ich nicht. Ich war getauft und konfirmiert, aber glauben konnte ich nicht. Die Bibel – ein unbekanntes Buch. Ich geriet in eine schwere Lebenskrise. In meiner Not begann ich, das Johannesevangelium zu lesen. Ich las Kapitel für Kapitel und zweifelte: Ich konnte mir einfach nicht vorstellen und glauben, dass ein Mensch Brot und Fische vermehrt (Joh 6,1-15) oder auf dem Wasser geht (Joh 6,16-21). Ich überlegte, wie Jesus und seine Jünger vielleicht getrickst oder die Autoren vielleicht betrogen hatten. Doch trotz aller Zweifel konnte ich mich der Überzeugungskraft der Worte Jesu nicht entziehen. Ich las weiter. Schließlich stieß ich bei nächtlicher Lektüre auf das Verheißungswort Jesu in Johannes 14: „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Joh 14,16-17). Von diesem Moment an konnte ich glauben. Die Worte Jesu hatten mein Herz durchbohrt und meine blinden Augen geöffnet.

Ich wusste plötzlich, dass ich mit meinen Sünden vor Gott nicht bestehen konnte. Über meinem Leben stand ein Todesurteil, das ich selbst nicht aufheben konnte. Ich war in Richtung Hölle unterwegs. Ich würde im Weltgericht nicht bestehen können. Ich verstand, dass Jesus für mich sterben musste, um meine Sünden zu sühnen und meine Schuld zu vergeben. Als ich den Heiligen Geist empfangen hatte, konnte ich den für den natürlichen Menschen dunklen und unerträglichen Worten Jesu Glauben schenken: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken“ (Joh 6,54). Ich durfte erkennen, dass das ewige Leben ein Leben unter Gottes Herrschaft und in seiner Gegenwart meint, das schon jetzt beginnt für den, der an Jesus Christus glaubt, und das bei der Wiederkunft Jesus Christi vollumfänglich offenbar wird. Ich begriff, dass ich durch Jesus Christus und das herzliche Vertrauen in seine Worte Anteil am ewigen Leben erhielt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ (Joh 5,24).

Würde Jesus mich heute fragen, ob ich ebenfalls gehen wolle, dann dürfte und wollte ich von ganzem Herzen in die Worte des Apostels Petrus einstimmen: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ Ich bleibe!

Johann Hesse, Geschäftsführer des Gemeindehilfsbundes

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