Das „Wohlstandsevangelium“ ist eine krasse Irrlehre.

Nach dem sogenannten Wohlstandsevangelium, das etwa von Predigern wie Kenneth Copeland, Joel Osteen, Benny Hinn, Joyce Meyer, T.D. Jakes, Eddie Long oder auch Joseph Prince vertreten wird, schenkt Gott dem Gläubigen irdische Güter, Glück und Geld, eben materiellen Wohlstand. In Amerika übt es eine besondere Anziehungskraft gerade auf die ärmeren Schichten und gesellschaftlichen Randgruppen aus – die allerdings, wenn es mit dem Wohlstand nicht funktioniert, dann annehmen müssen, sie seien halt nicht gläubig genug. Denn diese Prediger lehren, daß Worte selbst schöpferische Kraft haben, daß das, was Du sagst, alles bestimmt, was mit Dir passiert. Das, was Du von Gott erbittest, muß positiv und selbstsicher ausgesprochen werden. Und wenn dann davon ausgegangen wird, daß daraufhin Gott antworten muß, sieht man die Hybris dieser Leute, als ob es uns zustände, von Gott etwas zu verlangen. Aber wenn sich der Segen draufhin nicht einstellt, dann müssen wir eben etwas falsch, machen, nicht genug glauben, vertrauen, nicht fest genug bitten etc.

Eine Irrlehre ist es auch deswegen, weil es ignoriert, daß irdischer, materieller Segen als Verheißung ein Versprechen Gottes für den Gehorsams Israels war. Wenn das Volk ihm gehrochen würde, versprach Gott beispielsweise, daß gesegnet sei „der Ertrag deines Ackers und die Jungtiere deines Viehs, deiner Rinder und deiner Schafe. Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog“, er versprach einen “ Überfluß an Gutem“, das Schlagen der Feinde (5. Mose 12, 4-11), wohlgemerkt, lieber Leser, das versprach er nicht Dir, sondern Israel als Lohn des Gehorsams.Uns, den Gläubigen der Gemeinde verheißt Gott auch Segnungen, aber die sind himmlischer Natur: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe; er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.

In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit“ (Eph 1, 3-8). Uns ist versprochen, daß der Heilige Geist in Ewigkeit bei uns sein werde, Jesus sagte, der Geist der Wahrheit „bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Joh 14,17) – wohingegen David bitten mußte, den Heiligen Geist nicht von ihm zu nehmen (Ps 51,13).

Paulus warnt ausdrücklich vor der Haltung der „Wohlstandsprediger“: „Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Mensch Gottes, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“ (1. Tim 6, 9-12).

Auch Jakobus widerspricht einer solchen Wohlstandlehre deutlich (Jak 4,13-16), und natürlich unser Herr, etwa im Gleichnis vom reichen Kornbauern (Lk 12, 15-21) oder mit dem Ausspruch: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen“ (Mt. 6,19). Gerhard Ehrl

Kommentare

  1. Hans Hauber

    [Mt 7,21-23] Nicht jeder, der zu mir sagt: „Herr, Herr!“, wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen erklären: Ich habe euch niemals gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!

    https://www.csv-bibel.de/bibel/matthaeus-7

  2. Herr S.

    Wir, vornehmlich meine Frau, hören nachts um 23.00Uhr auf Bibel.TV gerne die Vorträge von Joyce Meyer.

    Sie ist sehr bibelfest und, was sie sagt, hat Hand und Fuß und ist absolut lebensnah.

    Dadurch etwa persönlich zu Wohlstand zu kommen, ist uns noch nie dabei in den Sinn gekommen.

    Aber sie nimmt die Bibel als Gottes geoffenbartes Wort und Gott selbst ernst – im Gegensatz zu manchem heutigen Prediger. Das gefällt uns.

    Wir haben an ihr nichts auszusetzen – ganz im Gegenteil.

        • Thomas

          Auch diese Bibelstelle , haben sie noch nicht verstanden
          Herr S.
          Doch ist so etwas wirklich zulässig und harmlos? Die Aussage „Prüft alles, das Gute behaltet“ in 1Thess 5,21 ist nicht in Bezug auf Irrlehrer und Verführungslehren niedergeschrieben worden, sondern als Regel zur Beurteilung des Dienstes von wiedergeborenen Verkündigern, die weissagen, d.h. erbaulich reden. Das erweist der Zusammenhang des 5. Kapitels im 1. Thessalonicherbrief deutlich. Ein wahrer, in der Lehre gesunder Verkündiger kann und wird durchaus auch menschliche Schwächen und Irrtümliches in seinem Dienst aufweisen; deshalb werden wir aufgefordert, alle Äußerungen von Bibellehrern und Verkündigern geistlich anhand der Bibel zu prüfen und nur das zu übernehmen, was sich im Licht der Bibel als gesund und gut erweist.

          Wenn es aber um Irrlehre (verführerische Lehre) geht, dann redet die Heilige Schrift anders; sie leitet uns an, uns von falschen Lehrern und ihren Lehren ganz und völlig fernzuhalten, sie zu meiden und nicht anzunehmen. Hier ist die Warnung von Mt 7,15-18 anwendbar

          • Herr S.

            Das ist Ihre persönliche Interpretation, Thomas. Ich vermute ganz stark, dass Sie die Vorträge von Joyce Meyer auf Bibel.TV im Gegensatz zu uns nicht persönlich hören und nicht persönlich kennen – im Gegensatz zu mir und meiner Frau, die sogar theologisch ausgebildet ist und jahrelang Religionslehrerin war.
            Nach unserem Urteil von dem was wir von J. M. kennen, istsie eben KEINE Irrlehrerin!
            .

    • Thomas

      Herr S. ihre Schutzheilige, ist der Prototyp eines Irrlehrers. Ihre Lehren beruhen
      auf ihren Hirngespinsten und sind in den meisten Fällen völlig unbiblisch.
      Sie scheffelt Millionen und fliegt mit eigenem Jet durch die Welt, in den Garagen
      ihres Mannes und ihrer stehen ,die schönsten und teuersten Autos. alles von
      Spendengelder finanziert. Aber haben sie nicht vor einigen Monaten, noch die katholische Kirche verteidigt, Herr S.

      • Herr S.

        Keine Sorge, sie ist weder meine “Schutzheilige” noch erhält sie von uns Spendengelder.

        Wie ich mit ihren Botschaften umgehe, habe i h ja schon oben als Antwort geschrieben.

        • Herr S.

          Wir werden jedenfalls Joyce Meyer’s auf Bibel.TV ausgestrahlte Ansprachen – und nur diese kenne ich und kann mir darüber ein – durchaus positives – Urteil erlauben – weiterhin gerne und mit persönlichem Gewinn für uns und unser Leben gelegentlich anhören.

          Was Ihren persönlichen – vom Bibelbund kritisierten – Lebensstil angeht:

          Joyce Meyer hat eine offenbar weltweit agierende karitativ und missionarisch auf nahezu allen Kontinenten wirkende Organisation unter dem Namen “Joyce Meyer Ministries” auf die Beine gestellt – also eine global wirkende NGO.

          Ich vermute mal, dass sie sich doch um die verschiedenen Ableger ihrer Organisation auch z. T. persönlich kümmern muss. Insofern erscheint mir dazu ein entspr. “Fuhrpark” inkl. sogar eine Privatjets nicht gänzlich unangemessen zur Erledigung der weltweiten Aufgaben.

          Selbstverständlich darf und sollen diese Aktivitäten auch kritisch geprüft werden dürfen, aber sie sind wie auch z. B. bei großen christlichen Orden oder anderen Organisationen wie der Diakonie oder Caritas hierzulande per se nicht schon deshalb suspekt.

          Zum Schluss:
          Der Bibelbund kritisiert eine angebliche Aussage Joyce Meyer’s über Jesu dreitägige “Höllenfahrt” zwischen Kreuzestod und Auferstehung.

          Nun, ich entsinne mich noch, dass ich noch bis hinein in meine Jugendjahre im apostolischen Glaubensbekenntnis die Passage “hinabgestiegen zu der Hölle” zu beten gelernt habe, bis dass dieses dann offiziell abgeändert wurde in “hinabgestiegen in das Reich des Todes”.

          • Thomas

            Nun HerrS., sie gehören offensichtlich zu den Menschen,
            welche sich die Welt , nach ihren eigenen Gedankenkonstruktionen zusammenbauen, dies geht im
            Christentum nun gar nicht – hier ist die Bibel der Maßstab,
            bzw. die Aussagen von Jesus Christus und seinen Aposteln.
            Frau Meyer, hat nichts gemeinsam mit diesen Lehren, genauso
            wie ihr Lebenstil, unbiblischen Unverschämtheit ist. Sie ist somit
            eine von den angekündigten, endzeitlichen Massenverführern.
            Das meierische Wohlstandsevangelium, ist genau das Gegenteil,
            vom biblischen Evangelium. Ich finde es hier immer wieder interessant, wie sie hier mit weltlichen Argumenten, christliches Beurteilen möchten, gewürzt mit aus dem zusammenhang gerissenen Bibelstellen. Es ist bei ihnen auch völlig zwecklos, wie hier schon mehrfach geschehen, sie mit
            dem biblischen Gesamtzeugnis, zu einem Thema, von vielen
            ihrer unbiblischen Ansichten ab zu bringen. Frau Meyer führt
            ein Luxusleben ,auf Kosten von Spendern, den sie mit ihren
            psychologisch ausgefeilten Irrlehren, das blaue vom Himmel lügt, um an ihr Geld zu kommen. Wer diese Frau verteidigt,
            kennt die Bibel nicht und zwar nicht ansatzweise.
            Mt 7,15-18
            Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte, der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte bringen.
            Im Neuen Testament lesen wir klar und deutlich, daß irreführende Lehre nichts Neutrales oder Tolerierbares ist, nicht einfach eine Privatmeinung, die man stehen lassen könnte. Geistlich gesehen ist jede irreführende Lehre Sauerteig, der sich ausbreitet und den ganzen Teig verdirbt und durchsäuert, wenn man sich nicht davon trennt. Deshalb müssen wir verführerische Lehre vollständig meiden (1Kor 5,6-8). Ich kann von Irrlehrern, die durch einen falschen Geist geleitet sind (1Tim 4,1), nichts Gutes lernen; ich soll vielmehr nichts mit ihnen zu tun haben (Röm 16,17; 1Tim 6,5) und mich von ihren Ausführungen fernhalten (1Tim 6,3-5; 6,20; 2Tim 3,1-5; 2Pt 3,17), ja sogar sie daran hindern, ihre Lehren auszubreiten (1Tim 1,3-4; 2Tim 2,23; Tit 1,10-11; 3,10-11).

          • Herr S.

            Es ist gänzlich unergiebig, mit Ihnen vernünftig über die Bibel zu reden, solange Sie jeden, der nicht genauso tickt wie Sie und Ihre paar Glaubensgenossen beleidigen und nach Strich und Faden herabsetzen.
            Habe die Ehre.

          • Herr S.

            Ich klinke mich jetzt endgültig hier in diesem Forum aus, denn ich halte es gerade auch in Anbetracht der jüngsten Ereignisse für sinnlos, meine Zeit und Energie mit einem Häuflein selbstgerechter Pharisäer weiter zu vergeuden, die es vorziehen, in ihrem eigenen Saft zu schmoren, nur ihre eigene arg begrenzte Sicht der Bibel zulassen und sich über alle anderen erheben. A Dieu!

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