Dauerthema 2. Weltkrieg: Ein KZ-Überlebender, von den Nazis zum Tode verurteilt und schließlich zu Himmelfahrtskommandos »begnadigt«, erzählt seine erschütternde Geschichte.

Ein KZ-Überlebender, von den Nazis zum Tode verurteilt und schließlich zu Himmelfahrtskommandos »begnadigt«, erzählt seine erschütternde Geschichte. Das Unheil begann, als er 1944 beim Massaker von Oradour den Schießbefehl verweigerte, und fand seine Fortsetzung darin, dass er den Nazis auch nach dem Krieg als seinen Richtern und Staatsanwälten begegnete. Ungerechtigkeiten, Alkohol, Enttäuschungen und 28 Jahre Gefängnis machten ihn zu einem verbitterten, hasserfüllten Menschen. Doch als alter, kranker Mann kommt er zum Glauben  und lernt, Vergebung zu empfangen und weiterzugeben. – Ein äußerst spannender Lebensbericht.

„Wir fuhren an Gaslaternen vorüber, wie ich sie aus den Städten meiner Heimat Ostpreußen kannte, und an diesen Laternen hatte man Männer aufgehängt.
Da ahnte ich Böses! Wir hielten genau an der Kirche. Nach einer kurzen
Lagebesprechung zwischen dem SS-Offizier und einigen Gruppenführern erfuhren wir, daß es diesmal
nicht darum ging, einen Wald zu durchkämmen und Partisanen aufzustöbern. Wir hörten bruchstückhaft
etwas von einem deutschen Offizier, der von Mitgliedern der französischen Widerstandsbewegung heimtückisch erschossen worden wäre. Dann kam der Einsatzbefehl: Zunächst alles, was zu
sehen ist und aufgetrieben wird, auf einem Haufen sammeln. Was fortläuft oder sich zur Wehr setzt, auf der Stelle erschießen!
Ich mußte mit in die Kirche rein. Dort hatte man Frauen, Kinder und alte Männer zusammengetrieben.
Oder sie hatten dort Zuflucht gesucht. Unser Befehl lautete, sie allesamt zu erschießen. Soldaten verschiedener Einheiten hatten schon mit dem Gemetzel begonnen. Ich wurde Zeuge, wie ein
Soldat einer Mutter einen Säugling aus den Armen riß und gegen die Wand warf. Ich sah, wie die kleine Hirn-
masse an der Steinwand herunterlief.
Andere Soldaten warfen Säuglinge auf den Fußboden und zertraten ihnen vor den Augen der Mütter mit den
genagelten Absätzen ihrer Knobelbecher die Köpfe. Den Frauen stießen sie Seitengewehre in die Brüste und
Schwangeren in den Bauch, erschlugen sie mit dem Gewehrkolben oder schossen aus der Hüfte auf sie.
Und dann kam unser Spieß
, Hauptfeldwebel Wande-
witz, auf mich zu und brüllte mich an, ich sollte schießen….“

 

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