Der bayerische Himmel ist schön – der echte Himmel ist unvergleichlich schöner.

Der Himmel ist oben, das Totenreich ist unten. So würden wohl die meisten antworten, wenn sie spontan gefragt würden. Es ist ja auch naheliegend. Der Himmel ist so schön blau, weit und hell wie man sich den Thronsaal Gottes vorstellen kann. Und der Platz unter dem Erdboden wirkt eher bedrückend, dunkel und unheimlich, eben wie ein Ort für die Toten. Das sahen auch schon die alten Griechen so, weshalb sie den Wohnort der Götter auf den sonnenumfluteten Olymp verlegten. Ausführlich dokumentierten sie andererseits die verschiedenen mutmaßlichen Eingänge zur Unterwelt – hauptsächlich Höhlen und Felsspalten.
Blau ist nicht nur die Lieblingsfarbe der meisten Deutschen, es ist auch die Farbe des Himmels. Auf vielen Bildern des Mittelalters wird Gott als Herrscher vor dem Hintergrund des blauen Himmels dargestellt. Dabei müsste man den astronomischen Himmel eigentlich schwarz sehen mit kleinen Lichtpunkten, so wie in einer sternklaren Nacht. Blau wirkt die Atmosphäre, weil sich das Sonnenlicht an den Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen der Luft bricht. Die Luftteilchen zerlegen das Licht in die Spektralfarben (Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett). Die blauen Anteile des Lichts sind kurzwellig und werden deshalb stärker reflektiert als etwa das langwelligere rote Licht. In der Folge erscheint dem irdischen Beobachter der Himmel blau. Besonders intensiv ist diese Blau bei trockener, staubfreier und sauberer Luft – in Mitteleuropa insbesondere bei Kaltlufteinfluss. Das Nationale Britische Physiklabor (NPL) hat festgestellt, dass der „blaueste Himmel“ sich über Rio de Janeiro (Brasilien), über der Bay of Islands (Neuseeland) und über dem Ayers Rock (Australien) erstreckt. Über die Intensität der Gegenwart des göttlichen Himmels sagt das vermutlich nichts.
Wer auf die Frage nach dem wahrscheinlichen Ort des Himmels nach oben weist, irrt natürlich – schon allein deshalb, weil sich die Erde kontinuierlich dreht und deshalb der ausgestreckte Finger ständig auf eine andere Region des Universums deutet. Darüber hinaus zeigt der Neuseeländer zum gleichen Zeitpunkt an seinen Himmel, weist damit aber genau in die entgegengesetzte Richtung, weil er sich auf der anderen Seite des Globus befindet. Vielleicht sollte man daraus die fast philosophische Schlussfolgerung ziehen, dass sich Gottes Himmel überall befindet, ganz gleich in welche Richtung man zeigt.
In der Bibel finden sich tatsächlich Indizien für eine solche Sichtweise. Da ist der Himmel nicht zuerst ein geographisch festlegbarer Ort, sondern ein Zustand der engen Gemeinschaft mit Gott (vgl. Lk 11,20; 1Kor 13,9-12; Eph 1,3). So kann der Himmel Gottes schon hier auf der Erde, im Leben eines Menschen da sein und gleichzeitig an irgendeinem anderen Ort des Weltalls. Der Himmel ist an die Gegenwart Gottes und an keinen Planeten oder irgendeinen Palast gebunden. Wahrscheinlich ist Gottes Himmel überhaupt nicht mit irdisch- materiellen Werkzeugen wahrnehmbar und lokalisierbar.
Der biblische Himmel war schon da, als es das ganze Universum noch nicht gab und wird auch noch existieren, wenn alle Galaxien ihr Ende gefunden haben. Gott ist Geist, sein Wohnort befindet sich am ehesten in einer anderen Dimension, die sich nicht allein mit Länge, Höhe, Breite beschreiben lässt. Aus dieser Dimension heraus kann er jederzeit in dieser materiellen Welt erscheinen, wenn er das will. Der Himmel ist überall wo Gott bestimmt, sicher aber nicht im Blau eines schönen Sommertags. /www.facebook.com/michael.kotsch.9?ref=ts&fref=ts

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