X-Ray Spex: „ Oh Bondage Up Yours“:
Einige Leute denken, kleine Mädchen sollen gesehen werden und nicht gehört
Aber ich denke,
Oh Bondage Up Yours!
Eins, zwei, drei, vier!
Binden Sie mich binden mich
Fessel mich an die Wand Ich will ein Sklave sein
Ihnen allen
Oh Bondage Up Yours
Oh Knechtschaft nicht mehr
Oh Bondage Up Yours
Oh Knechtschaft nicht mehr
„Punk bedeutete mir nichts, aber X-Ray Spex und Poly Styrene gaben mir das Selbstvertrauen, ich selbst zu sein“, sagte kürzlich Beth Ditto von der Band The Gossip; auch Musikerinnen wie Kathleen Hanna von Le Tigre oder Karen O von den Yeah Yeah Yeahs benannten Poly Styrene in jüngerer Zeit als Vorbild. Marion Elliot hieß sie, doch als der Punk kam, 1976 in England, trug man Punk-Namen: Sie entschied sich für Poly Styrene – nach dem Kunststoff, denn künstlich war damals wild –, trug ihre Zahnspange offensiv und kultivierte ihren halb hysterischen, halb naiven Gesang. Gleich das erste Album ihrer Band „X-Ray Spex“ wurde zum Klassiker. „Germfree Adolescents“ (1978) brachte (fast) alle Themen auf den Punkt, die New Wave ausmachten, z.B. die subversive Affirmation der Konsumwelt: In „Warrior in Woolworth’s“ wurde der Kunde zum „rebel of the modern town“. Das anstößige „Oh, Bondage, Up Yours!“ war ein kleiner Hit. Kurz nach der Fertigstellung eines ihrer wenigen Alben bekam Poly Styrene Halluzinationen. Sie wurde für schizophren erklärt und kam in psychatrische Behandlung. Am Montagabend starb Poly Styrene mit 53 Jahren an Brustkrebs, wie auf ihrer offiziellen Website bestätigt wurde. („Die Presse“)
Erst Ari Up, nun Poly Styrene, ein Verlust nach dem anderen für die lebende Punk-Geschichte.
It is a cliché, aber es gehört gesagt: Oh cancer up yours!