FC Barcelona: “An den Teufel verkauft”

So titelt die „Süddeutsche“ ihren Artikel in dem sie weiterhin vermeldet:
„Barcelona war in den Jahren der faschistischen Franco-Diktatur (1939 bis 1975) zum Hort des Widerstands wurde, zum „symbolischen, unbewaffneten Heer Kataloniens“.Aber jetzt haben sie eine aktuelle Verschuldung von offiziell 430 Millionen Euro netto (600 Millionen Euro brutto) und sind jetzt den Verlockungen des Geldes erlegen. Für sagenhafte 165 Millionen Euro werden die fantastischen Spieler dieses ehemals freiheitsliebenden  Clubs für die „Qatar Foundation“ werben.
Dem Trikot wurde so dem Trikot ein großer Öl-Fleck verpasst. Denn trotz einiger Reformbemühungen entspricht die absolute Monarchie Katar den Werten von Freiheit und Toleranz, für die der FC Barcelona seit seiner Gründung im Jahr 1899 steht, eher weniger. Insbesondere in der Frage der Menschenrechte hat das von Rosell als „fortschrittlich“ gerühmte Katar einigen Aufholbedarf: Hauptquelle der Rechtsprechung im Fußball-WM-Gastgeberland für 2022 ist weiterhin die Scharia, die auf dem Koran beruht und mit freiheitlich-demokratischen Grundordnungen eher wenig zu tun hat. Frauen werden diskriminiert, fremde Arbeiter haben keine Rechte, in den Kerkern des Landes darben noch immer politische Gefangene – und dass Homosexuelle mindestens Peitschenhiebe, womöglich gar den Tod riskieren, ist spätestens seit der Häme des Fußballweltverbandspräsidenten Joseph S. Blatter („dann müssen sie sich halt bei der WM mit sexuellen Aktivitäten zurückhalten“) bekannt. Barcelonas Klubikone Johan Cruyff fällte dazu ein wortverspieltes Urteil: Barcelona sei nun nicht mehr „més que un club“, sondern „un club més“: Nicht „mehr als ein Klub“, sondern nur noch „ein Klub unter vielen“.

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