Ist Moral dem Menschen angeboren oder hat sie sich evolutionär entwickelt? Kann der Mensch ohne Gott moralisch leben?

Die „Süddeutsche“ muss zähneknirschend berichten:

„Klar geworden ist, dass das Problem komplexer ist, als die meisten Menschen vermuten. Weder Kreuzzüge im Namen Gottes, verbrannte Ketzer oder islamistische Selbstmordattentate haben die Menschen von der Überzeugung abgebracht, dass Religion irgendwie die Moral befördert. Nach einer Umfrage des Pew Research Instituts aus dem Jahre 2014 ist in 22 von 39 untersuchten Ländern die Mehrheit der Bevölkerung davon überzeugt, dass nur ein Mensch, der an Gott glaubt, ein guter Mensch sein kann. In stark religiösen Ländern wie El Salvador, Pakistan oder Indonesien sind es sogar weit über 90 Prozent; in den USA denken 53 Prozent so, in Deutschland immerhin noch 33 Prozent. Umgekehrt gelten Atheisten in vielen Ländern als schlechte Menschen.“ (Süddeutsche.de)

Betrachten wir also die Hypothese, dass Gott existiert. Erstens: wenn Gott existiert, dann existieren objektive moralische Werte. Wenn wir sagen, dass es objektive moralische Werte gibt, dann sagen wir damit, dass etwas gut oder böse ist, unabhängig davon, wies die Leute es beurteilen. Das heißt zum Beispiel, dass der Holocaust objektiv falsch war, auch wenn die Nazis, die ihn ausführten, ihn für richtig hielten, und er wäre immer noch falsch gewesen, wenn die Nazis den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten und es ihnen gelungen wäre, jeden, der nicht ihrer Meinung war, entweder auszulöschen oder einer Gehirnwäsche zu unterziehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.