“Mit der Passionszeit beschert die Evangelische Kirche in Berlin, Brandenburg, schlesische Oberlausitz (EKBO) den Freunden der deutschen Sprache eine ganz besondere Leidenszeit. Konnten sie die Ankündigung am Faschingsdienstag noch als Scherz mißverstehen, so wurde daraus zum Aschermittwoch bitterer Ernst: „Für die Dauer der Passionszeit posten wir die Bibeltexte für jeden Tag (Losungen) in geschlechtergerechter Sprache.“
Die Drohung wurde wahrgemacht. Ein „Team aus Mitarbeiter*innen“ der EKBO habe die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine in eine Sprache übersetzt, „die über männliche Dominanz und Zweigeschlechtlichkeit hinausgeht“ und die „die Vielfältigkeit G*ttes“ sichtbar mache, hieß es. Als Grundlage dient offenbar die theologisch fragwürdige „Bibel in gerechter Sprache“. So wurde am Aschermittwoch aus „Gott, unser Heil“, wie die Lutherbibel die entsprechende Stelle in Psalm 65 übersetzt, die weibliche „Gottheit unserer Befreiung“ aus der „Bibel in gerechter Sprache“. „Das Danklied gilt der Schöpfer*in“ erläuterte die EKBO.” Thomas Paulwitz/Reitschuster.de
Den Sprachpanschern der EKD und sonstiger selbsternannter „kirchlicher“ Organisationen sei gesagt:
„Siehe, ihr seid Nichts und eure Taten sind auch Nichts. Euch zu erwählen ist mir ein Greuel.“ Jesaja 41:24
Martin Luther hatte ein grandios-einfaches Erfolgsrezept für die Bibelübersetzung: Man soll dem Volk aufs Maul schauen. Er wählte deshalb die Sprache, die das Volk spricht. Jetzt gibt es offenbar ein neues Prinzip: Man will dem Volk aufs Maul hauen. Man will dem Volk vorschreiben, wie es zu sprechen hat und darüber hinaus, was und wie es zu denken hat. Mit lutherischer Freiheit hat das nichts mehr zu tun. Deshalb ist es auch kein Erfolgsrezept und wird keins werden. Leute, die das betreiben, wähnen sich modern, fallen aber weit zurück, hinter Luther, hinter Paulus: Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. Gal 3,28 – Paulus hatte diese Debatte schon beendet.
Im Alten Testament lesen wir sooft, dass Menschen sich einen Gott selbst gebastelt haben.
Alter Wein in neuen Schläuchen!
Der Artikel bei reitschuster.de ist lesenswert: „ Mit einer „Predigt“ über „gendergerechte Sprache“, die Möbius … hielt, eröffnete sie eine Predigtreihe über die Bedeutung von Sprache. Dabei legte sie weniger Gottes Wort aus als ihre eigene Sprachideologie. Immer wieder spricht sie nur von sich selbst: „ich“, „ich“, „ich“. „Sich selbst predigen“, nennen Theologen eine solche Verfehlung.“