«Sicherheit ist die neue Freiheit der Deutschen», hat der Wissenschaftler Horst W. Opaschowski herausgefunden.

Hast du auch ein ungutes Gefühl bei grossen Menschenmengen? Meidest du gar Grossevents? Oder kann ein Anschlag – wie die Amokfahrt in Münster zeigt – überall passieren? Wo fühlst du dich noch sicher?

Viele Menschen meiden daher mehr und mehr Großveranstaltungen. Das ist eine neue Einschränkung in unserem ehemals freien Leben, die wir vor Monaten noch nicht in dieser massiven Art und Weise kannten. Das verdanken wir der neuen Situation innerhalb Europas. Selbst Reisen sind eingeschränkt, trotz des Schengener Abkommens. Darauf haben sich alle Europäer gefreut. Offen Grenzen! Und heute? Ausgehebelt und missbraucht. Wir sind total verunsichert. Wer die absolute Sicherheit sucht, gerät in totale Verzweiflung. Wenn er sie auf dieser Welt sucht, findet er nur relative Sicherheit. “Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit.” hieß dann auch der Hit von Silbermond. Dietrich Bonhoeffer hatte da ein besseres Lied am Start. Das hat ihn bei seiner Hinrichtung am 9.April. 1945 gehalten und getragen. Genau dieses Vertrauen in Gottes drückte er mit diesem Gedicht „Von Guten Mächten“ aus, welches er seinen Lieben in der letzten Jahreswende vor seiner Hinrichtung geschrieben hat. Das gab ihm und das gibt dir Sicherheit, absolut göttliche und innere Sicherheit:

Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, – so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr; noch will das alte unsre Herzen quälen noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das Du uns geschaffen hast. Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern, des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand. Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann woll’n wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört Dir unser Leben ganz. Lass warm und hell die Kerzen heute flammen, die Du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen! Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so lass uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all Deiner Kinder hohen Lobgesang. Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

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