Vor 20 Jahren starb der legendäre US-Rapper Tupac Amaru Shakur.

Es war am Abend des 7. September 1996 in Las Vegas, an dem Mike Tyson und Bruce Sheldon in den Boxring stiegen und Chris Carroll – ein Cop auf dem Fahrrad – allein auf Streife war. Tupac hatte sich den Boxkampf mit Suge Knight, seinen Plattenproduzenten, angesehen und setzte sich danach mit ihm ins Auto. Kurz darauf fielen die Schüsse. Polizist Carroll hörte über Funk davon und fuhr sofort zum Tatort am „Strip“. Er zog seine Waffe, ging in Deckung und öffnete dann mit der freien Hand die Autotür eines schwarzen BMW 750i, gegen die ein Mann lehnte. Tupac fiel in seine Arme. Carroll sah, dass er von mehreren Schüssen getroffen war, aber er lebte noch.
„Wer hat das getan?“, fragte Carroll. „Wer hat auf Sie geschossen?“
Tupac schaute ihm nur in die Augen, sagte aber nichts. Carroll wiederholte seine Fragen: „Wer hat geschossen?“
Statt auf die Fragen des Polizisten zu antworten, beschimpfte Tupac erst seinen Produzenten Suge Knight. Dann habe sich sein Gesicht verändert. „Er schaute mich an und holte noch einmal tief Luft und öffnete seinen Mund: Ich dachte, er würde mir einen Hinweis auf den Täter geben, doch es kam nur heraus: ‚Fuck You!‘“ (Ein Polzist, der Augenzeuge war)

Vor 20 Jahren starb der legendäre US-Rapper Tupac Amaru Shakur. Er wurde am 7. September 1996 in Las Vegas auf offener Straße angeschossen, erlag dann am 13. September seinen Schussverletzungen.

Er war ein fürsorglicher Mensch, aber auch ein harter Rapper von der Straße. Tupac Shakur begeistert in seiner Vielschichtigkeit über zehn Jahre nach seinem Tod immer noch die Menschen. Geboren wurde er als Lesane Parish Crooks am 16. Juni 1971 in Brooklyn, New York City. Seine Eltern hatten leitende Positionen in der militanten Bürgerrechtsbewegung „Black Panthers“ inne. Seinen leiblichen Vater lernte Tupac erst als Erwachsener kennen. Die Mutter, Afeni, heiratete Dr. Mutulu Shakur und bekam mit ihm eine gemeinsame Tochter. Die Anhänger der Black Panthers gaben sich neue Namen, die nicht von der Sklavenvergangenheit der Schwarzen zeugen sollten. Der junge Lesane wurde nach einem Freiheitskämpfer aus der Inkazeit benannt: Tupac Amaru. Die Familie lebte in schwierigen Verhältnissen und musste stets ums Überleben kämpfen. Tupacs Stiefvater wurde schließlich kriminell. Nach einem Banküberfall wurde er zu 60 Jahren Knast verurteilt. 1986 zog Afeni Shakur mit ihren Kindern nach Baltimore, Maryland. Ihr neues Zuhause war eine Gegend, in der überwiegend weiße, bürgerlich geprägte Familien wohnten. Dort besuchte Tupac die Baltimore School of the Arts. Er belegte Kurse in Literatur und Ballett, las Bücher und spielte Theater. In dieser Zeit begann er auch zu rappen. Später bezeichnete Tupac die Jahre in Baltimore als die schönste Zeit seines Lebens. 1988 suchte seine Mutter nach Arbeit an der Westküste. Sie zogen nach Marin City, Kalifornien – das war dann auch der Ort, „where I got off track“ („wo ich auf die schiefe Bahn geriet“). Er war nun täglich in den Ghettos von Oakland unterwegs. Da ihm ein Vater fehlte, an dem er sich orientieren konnte, wurden die harten Männer von der Straße zu seinen Vorbildern. Er schaute zu den Drogendealern und Zuhältern hinauf und probierte sich auch bald selbst im Drogenhandel. Gleichzeitig machte er erste Versuche im professionellen HipHop-Business. Er wurde als Tänzer und Sänger für die Band Digital Underground engagiert. Mit einem eigenen Part in dem Hit „Same Song“ machte er auf sich aufmerksam. 1991 bekam er einen Solo-Vertrag und veröffentlichte im gleichen Jahr sein Debut „2Pacalypse Now“. Die Texte waren explizit und gewaltverherrlichend, sie handelten oft von Rassendiskriminierung und dem Ghettoalltag.
Tupac trat auch in einer Reihe von Filmen auf, was vorteilhaft für seine Karriere war. 1993 folgte das Album „Strictly 4 my N.I.G.G.A.Z.“, das ihm endgültig zum Eintritt in die Hall-of-Fame des HipHop verhalf.
Trotz seines Erfolges hörte er nicht auf, das Leben eines Straßenkids zu führen. Diverse Gewaltdelikte brachten ihm eine Reihe von Gerichtsverhandlungen ein. Andererseits war er sozial engagiert und richtete beispielsweise ein Sorgentelefon für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche ein.
In den 1990er Jahren kam es dann auch zu dem sogenannten Eastcoast-Westcoast-Konflikt. Rapper aus Los Angeles beleidigten in ihren Songs bekannte Musiker aus New York, diese reagierten wiederum mit Hasstexten auf L.A..
Im Grunde genommen war dieser Konflikt kein allgemeines Phänomen, welches alle Rapper erfasste. Beteiligt waren hauptsächlich die Künstler der beiden großen Plattenlabels „Death Row Records“ (L.A.) und „Bad Boy Entertainment“ (N.Y.). 2Pac war, obwohl in New York geboren, von ganzem Herzen „Westcoast“. Zwar war er mit den New Yorker HipHop-Größen Notorious B.I.G. und Puff Daddy befreundet, aber als er 1994 in einem Plattenstudio angeschossen wurde, machte er das Eastcoast-Label „Bad Boy“ dafür verantwortlich. Der Streit eskalierte und es kam sogar zu Todesdrohungen in Rap-Texten, wie in Tupacs Song „Hit ´Em up“. Er behauptete in dem Text unter anderem mit B.I.G.s Frau geschlafen zu haben und drohte den Eastcoast-Rappern mit: „this ain’t no freestyle battle, y’all niggas getting killed“  (dt.: „dies ist kein Freestyle-Wettkampf, all’ ihr Niggas werdet getötet“).
1995 wurde Tupac jäh aus dem Konflikt herausgerissen. Er bekam wegen sexueller Belästigung viereinhalb Jahre Gefängnis aufgebrummt. Nach knapp einem Jahr war er aber wieder auf freiem Fuß – sein Plattenboss, Suge Knight, bezahlte die Kaution von 1,4 Millionen US-Dollar.
Am 7. September 1996 wurde Tupac Shakur erneut angeschossen. Auf der Heimfahrt von einem Boxkampf in Las Vegas schoss ein Mann auf das Auto, in dem sich neben Tupac auch Suge Knight befand. Der Rapper wurde schwer verletzt, Suge Knight kam mit einem Streifschuss davon. Ein paar Tage später erlag Tupac in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Er wurde nur 25 Jahre alt. Obwohl es einen Angeklagten gab, wurde der Mord nie ganz aufgeklärt. Noch heute vermuten viele, dass das Label „Bad Boy Entertainment“ hinter dem Anschlag steckt.
Das Leben von Tupac Shakur ist ein Beispiel für die Tatsache, dass Hass nur Hass nach sich zieht. Anstatt zu vergeben machte er immer weiter – bis er daran zu Grunde ging. Jesus sagt hingegen: „Liebt eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassen.“. Ein hoher Anspruch, der nur mit Gottes Hilfe zu erfüllen ist – aber der einzige Weg zu echtem Frieden.

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