Wie ein blauer Dunst?

Vor ziemlich langer Zeit existierte ein Kindergebet: „Hab ich Unrecht heut getan, sieh es, lieber Gott, nicht an.“ Es ist unwahrscheinlich, dass es in dieser Form heute noch gebetet wird. Beweisbar ist aber, dass es umgewandelt wurde. Es hat sich in einen Gedanken verwandelt, der an niemanden persönlich gerichtet ist und der inmitten aller anderen Gedanken einher schwebt und große Gleichgültigkeit ausdrückt. Er beinhaltet etwa folgendes: „Hab ich Unrecht heut getan, geht’s dich, lieber Gott, nichts an.“


Viele Menschen scheinen zu meinen, ihre Fehlentscheidungen (Sünden) gingen niemanden etwas an, am allerwenigsten Gott. Meist verschleiern oder verstecken sie sie sorgfältig, damit es nicht in größerem Umfeld bekannt wird. Weiterhin scheinen sie zu glauben, damit sei alles erledigt, abgetan. Was falsch gemacht wurde, ist nun nicht mehr da, gleich dem blauen Dunst, der aus Schornsteinen und Auspuffrohren qualmt, und sich dann anscheinend auflöst. Er löst sich aber nicht auf. Seine Giftstoffe zerstören unsere Atmosphäre. Darunter wächst das Gras schlecht. Nicht anders ist es mit versteckten oder vergessenen Sünden. Sie vergiften das Innenleben eines Menschen und machen ihn seelisch, manchmal auch körperlich krank. Umsonst sind die Terminkalender vieler Psychotherapeuten nicht so voll.


Ob’s hilft? Wohl kaum. Sünden müssen vor Gott eingestanden werden. Sie müssen ans Licht!

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