Madoff wollte sich umbringen – welche Botschaft hat Jesus für Milliardenbetrüger?

Milliardenbetrüger Bernard Madoff wollte sich nach Aussage seiner Frau umbringen, und zwar kurz nach Auffliegen des größten Anlagenschwindels aller Zeiten. Seine Frau Ruth berichtete dem amerikanischen Fernsehsender CBS: „Ich weiß nicht, wessen Ideee es war, aber wir haben entschieden, uns selbst zu töten, weil es so entsetzlich war, was passierte. Wir bekamen fürchterliche Telefonanrufe, Hassbriefe, einfach unvorstellbar. Ich sagte, ich kann so nicht mehr weitermachen.“

An Heiligabend 2008 soll es dann passiert sein. „Wir haben Pillen geschluckt. Ich nahm was wir hatten. Er nahm mehr.“ Trotzdem wachten beide am nächsten Morgen wieder auf.

Bernard Madoff hatte über Jahrzehnte hinweg ein Schneeballsystem an der Wall Street betrieben. Er köderte Anleger mit Traumgewinnen, die er in Wirklichkeit aus dem frischen Geld neuer Investoren finanzierte. Ende 2008, als die Finanzkrise hoch kochte und der Geldstrom versiegte, flog der Betrug auf. Die Anleger verloren rund 20 Milliarden Dollar. Madoff wurde im Juni 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilt und sitzt im Bundesgefängnis von Butner in North Carolina ein.

Was wäre wohl passiert, wäre Jesus bei ihm vorbei gekommen, so wie bei Zachäus, dem Bernard Madoff seiner Zeit. Der Evangelist Lukas berichtet davon:

Und Jesus  ging hinein und zog durch Jericho.

Und siehe, da war ein Mann, mit Namen Zachäus genannt, und der war ein Oberzöllner und war reich.
Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei; und er konnte es nicht wegen der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt.
Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, damit er ihn sehe; denn er sollte dort durchkommen.
Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilends herab! Denn heute muss ich in deinem Haus bleiben.
Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf mit Freuden.
Und als sie es sahen, murrten alle und sagten: Er ist eingekehrt, um bei einem sündigen Mann zu herbergen.
Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfach.
Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist;
denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. (Lukas 19)
Zachäus, so berichtet uns es der Text, war ein Oberzöllner, der reich war. Er betrog sein Volk und machte Gewinn, indem er für die Römer, also die Unterdrückern seines eigenen Volks, Geld eintrieb. Er war nicht nur reich, sondern auch von allen gehasst, so wie die Banker heute. Deswegen kletterte er auch auf einen Maulbeerfeigenbaum. Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben. Dann kommt das Erstaunliche. Jesus besucht ihn. Er kommt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger oder mit Hasspredigten gegen den Kapitalismus daher. Vielmehr verbringt er Zeit mit ihm, besucht ihn, isst und trinkt mit ihm. Dies bewegt sein Herz. So sehr, dass er freiwillig seinen Betrug um das vierfache erstattet.
Die Botschaft von Jesus verändert Herzen und geht damit tiefer. Seine Liebe geht tiefer als menschliche Revolutionen, Reformen oder Rettungsschirme. Er ist die Antwort für Madoffs gewaltige Schuld und den Hass, der darauf folgte. Er ist die Antwort für die Leere in allen unseren Herzen, die wir so oft durch Raffgier und auf Kosten von anderen versuchen auszufüllen.

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