Die Glaubwürdigkeit des Neuen Testaments

 

Eine der zentralen Behauptungen des Christentums ist, dass Jesus von Nazareth, der menschgewordene Sohn Gottes ist, dass er am Kreuz für die Sünden der Menschheit gestorben ist und nach drei Tagen auferstanden ist. Diese Behauptungen stützen sich auf das Neue Testament. Kann man diesem alten Dokument trauen?

Die Geschichtswissenschaft beschäftigt sich mit der Glaubwürdigkeit von historischen Quellen. Die Dokumente werden z.B. hinsichtlich ihrer Logik und Vorgehensweise untersucht, aber auch ob sie anderen Quellen widersprechen. Es gibt verschiedene Tests, die versuchen den Grad ihrer Zuverlässigkeit zu bestimmen. Wenn man viele dieser Methoden auf das Neue Testament anwendet, so erscheint es genauso zuverlässig oder sogar noch zuverlässiger als die meisten anderen Dokumente, die wir aus der Antike haben. Das gilt sowohl für interne Tests (beansprucht das Dokument selbst historisch zuverlässig und ein Augenzeugenbericht zu sein) als auch für externe (werden die Aussagen durch die Archäologie oder die Schriften der Kirchenväter bestätigt). Natürlich ist in Bezug auf das Neue Testament nicht alles geklärt, es gibt auch Probleme, aber generell kann gesagt werden, dass sich das Neue Testament immer wieder als historisch zuverlässig erwiesen hat.

Eine weitere wichtige Methode ist, herauszufinden wie viele Handschriften man von einem Dokument hat und von wann diese sind (also wie weit, zeitlich gesehen, sie von den Originalen entfernt sind). Josh McDowell kam in seinem Buch Evidence That Demands a Verdict zu folgender Auflistung von antiken Quellen:

Autor/Wann geschrieben?/ Früheste Abschrift/ Zeitspanne/Anzahl der Abschriften

Caesar /100-44 vChr /900 nChr /1000 Jahre/ 10

Platon /427-347 vChr /900 nChr /1200 Jahre /7

Tacitus /100 nChr /1000 – 1100 nChr/ 900-1000 Jahre/ 21

Plinius der Jüngere /61-113 nChr /850 nChr /750 Jahre/ 7

Thukydides /469-400 vChr /900 nChr/ 1300 Jahre/ 8

Sueton /75-160 nChr /950 nChr /800 Jahre/ 8

Herodot/ 480-425 vChr/ 900 nChr/ 1300 Jahre/ 8

Sophokles/ 430-406 vChr/ 1000 nChr/ 1400 Jahre/ 100

Lukrez /gestorben 55/53 nChr/ 1100 Jahre/ 2

Catull/ 54 vChr /1550 nChr/ 1600 Jahre/ 3

Euripides/ 480-406 vChr/ 1100 nChr/ 1500 Jahre/ 9

Demosthenes /383-322 vChr/ 1100 nChr/ 1300 Jahre/ 200*

Aristoteles/ 384-322 vChr/ 1100 nChr/ 1400 Jahre/ 5**

Aristophanes /450-385 vChr/ 900 nChr /1200 Jahre/ 10

    *alle von einer Abschrift ** von je einem Werk

Die Tabelle macht klar: Es gibt von den klassischen antiken Autoren nur ein paar wenige Handschriften, die im Durchschnitt tausend Jahre jünger als die Originale sind. Vom Neuen Tesament hingegen sind ungefähr 5000 Handschriften vorhanden, die das Neue Testament ganz oder teilweise enthalten. Es gibt 8000 Abschriften der Vulgata (eine lateinische Übersetzung der Bibel, die von Hieronymus zwischen 382 und 405 angefertigt wurde) und mehr als 350 Abschriften der syrischen Übersetzung des Neuen Testaments (entstanden zwischen 150 und 250; die meisten Abschriften stammen aus dem fünften Jahrhundert). Zudem findet sich fast das ganze Neue Testament in Zitaten der frühen Kirchenväter wieder. Es gibt um die 32.000 Zitate in den Schriften der Kirchenvätern, die vor dem Konzil von Nicaea (325) verfasst wurden.

Diese Fakten zeigen, dass das Neue Testament, das wir heute haben, eine akkurate Entsprechung des Originals ist und zwar weitaus besser als andere Dokumente aus der Antike, die von den meisten Historikern als gut überliefert anerkannt werden.

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