Angst vor der Armut

Die von der SPD-nahen Freidrich-Ebert-Stiftung herausgegebene Studie über die Armut in Deutschland hat eine ganze Lawine von Debatten über die Situation in unserem Land losgelöst. Plötzlich ist Armut wieder ein Thema und erscheint bedrohlich nahe. Tiefe Gräben zwischen dem Osten und dem Westen des Landes und zwischen einer unten abgeriegelten Klasse der gebildeten und besserverdienenden gegenüber einem Prekariat mit scheinbar null Chance auf Arbeit und Aufstieg tun sich auf,


Die SPD, die älteste aller deutschen Parteien, seit jeher als Anwalt der kleinen Leute angesehen, hat mit Maßnahmen wie Hartz IV massiv an Rückhalt und Vertrauen in der Bevölkerung verloren. Der Sozialstaat scheint nicht mehr zu halten zu sein. Die Menschen der Post-Vollbeschäftigungsgesellschaft sind laut jüngsten Umfragen unzufrieden mit der Demokratie und tendenziell rechtsextrem eingestellt. Die berüchtigte “German Angst” macht sich breit. Die Mittelschicht befürchtet mit hinuntergerissen zu werden.


Man fragt sich wie es in der Gesellschaft der sozialen Kälte noch weiter gehen soll. Mehr denn je scheint es, als ob jeder aus Panik durch das soziale Netz zu fallen, sich versucht rücksichtslos durchs Leben zu schlagen. Doch wen wundert diese Einstellung. Wird uns nicht ständig erzählt, wir seien aus dem Überlebenskampf der stärkeren Lebewesen entstanden? Ist die Zeit nicht reif für ein Umdenken? Bald ist wieder die Zeit, in der man sich früher an die Ankunft des Gottessohnes erinnerte. Obwohl man ihn versucht hat zu entmythologisieren und totzuschweigen, bleibt seine Botschaft zeitlos aktuell. Er wird wie folgt beschrieben: “Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn.” (Lukas 4,18-19)

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