Automatische Gebetsmaschine

Das Ding sieht aus wie ein Passbildautomat, doch drinnen gibt’s keinen Blitz, sondern Besinnung: Der „Gebetomat“ in Berlin hält 300 Gebete in 65 Sprachen für religiös gesinnte Laufkunden bereit. Eine Provokation? Nein, ein Angebot, meint Erfinder Oliver Sturm – und träumt von globaler Expansion.

Berlin – So könnte die Zukunft der Spiritualität aussehen: ein umgebauter Passbildautomat, rot gestrichen, „Gebetomat“ darauf geschrieben, hinter dem Vorhang ein Schemel, ein Touchscreen und zwei Lautsprecher. „Willkommen im Gebetomat“, grüßt eine freundliche Automatenstimme – und dann kann der religiös gesinnte Gast die gewünschte Glaubensrichtung wählen und in jeder denkbaren Variante Lobpreisungen hören.

Früher war das so einfach mit Gott und dem Glauben an Ihn: Da gab es keine Zweifel, alle glaubten, die ganze Familie schon seit Generationen, das ganze Dorf, die ganze Stadt. Und auf welche Weise an was und wen geglaubt wurde, das bestimmten, zumindest in weiten Teilen Europas, die weltlichen Machtverhältnisse: cuius regio, eius religio, wessen Gebiet, dessen Religion, das galt nicht nur für die Zeit nach der Reformation, sondern noch lange danach.

Und heute? Verdammte Toleranz, verdammte Postmoderne, möchte man als durchaus glaubenswilliger Mensch fluchen, denn nicht nur ist es längst nicht mehr sicher, ob es einen Gott gibt – selbst wenn man an die Existenz eines höheren Wesens glaubt, sind die Möglichkeiten seiner Anbetung mittlerweile so zahlreich und nebeneinander gültig, dass man sich kaum entscheiden kann.

Geistergesänge per Touchscreen

Muss man auch nicht. „Schauen Sie, wenn ich dann einfach hier drauf klicke…“, sagt Oliver Sturm, 52 Jahre alt, Hörspielkünstler, Regisseur und Erbauer des Gebetomaten. Er drückt auf dem Touchscreen herum, und schon switcht er durch die Glaubenswelten: Christentum gibt es selbstverständlich, das Judentum, den Islam auch, Buddhismus sowieso. Oder soll es mal etwas Exotischeres sein? „Es gibt sehr schöne Geistergesänge von den Salomonen“, sagt Sturm. Insgesamt hat der Gebetomat 300 Gebete in 65 Sprachen vorrätig. Nun ist das ja so eine Sache mit den Religionen: Selten wollen sie andere gleichberechtigt neben sich stehen haben. Die drei abrahamitischen, also Judentum, Christentum und Islam, betrachten sich allesamt als der göttlichen Weisheit letzter Schluss – und wehe dem, der das bezweifelt. Im Gebetomat sind die Zweifel zwar nicht explizit formuliert, aber durch die profane und vollkommen wertneutrale Nebeneinanderstellung von Texten wie dem Vaterunser auf Plattdeutsch bis hin zu obskuren Glaubenstexten der Scientology-Organisation doch schon eingebaut.

Zumal die Bedienung des Gebetomaten alles andere als respektvoll gegenüber höheren Wesen wirkt: Während das Gebet in Stereo abgespielt wird, zeigt ein Fortschrittsbalken auf dem Bildschirm an, wie lange man noch bis zum Amen warten muss. Wem das zu lange dauert, der kann jederzeit auf ein anderes Gebet wechseln. Das alles gibt es nicht gratis: Vor die Besinnung hat Sturm die Bezahlung gestellt, 50 Cent für fünf Minuten sind vorgesehen, schon vorher erinnert ein unschöner Störton ganz profan ans Nachwerfen frischer Münzen.

Hier am Berliner Standort in einer Markthalle in Berlin-Moabit ist der Geldschlitz deaktiviert. Der Künstler hatte ihn abgeklebt, weil das Gerät vorher in einem SOS-Kinderdorf stand, und nicht wieder geöffnet, weil ihm das Markthallen-Publikum als nicht gerade zahlungskräftig erschien. Zum Thema Provokation schweigt Oliver Sturm denn auch lieber – er möchte sein Objekt selbst wirken lassen. Ihm zufolge ist der Gebetomat eher als Angebot an spirituell Interessierte aller Glaubensrichtungen zu verstehen: „Das Archiv ist eine ganz seriöse Angelegenheit, und tatsächlich plane ich, es nicht nur stetig zu erweitern, sondern es auch eines Tages – etwa im Ethnologischen Museum – als der Öffentlichkeit zugängliches Archiv auch außerhalb des Gebetomaten zu präsentieren.“ Wobei auch Sturm seinem Werk das „Provokationspotential“ nicht absprechen mag.

Prima Geschäftsidee für Japan

Die Idee zum Gebetomaten hatte Sturm 1999 bei einem Besuch in New York. Dort stand er am Bahnsteig einer U-Bahn-Station und hörte einen Automaten sprechen – und zwar völlig unverständlich. So füllte Sturms Phantasie die Verständnislücken, er sah die vielen anderen Menschen, die wie er auf dem Bahnsteig standen, Menschen aus aller Herren Länder, und stellte sich vor, wie es wäre, wenn der Automat Gebete sprechen würde.

Die Markthalle in Berlin ist jetzt der erste wirklich öffentliche Ort, an dem der Gebetomat im Einsatz ist. Vorher war er nur in mehr oder weniger geschützten Räumen zu sehen und zu erfahren: in einem Museum im Allgäu, im Foyer des Hessischen Rundfunks, im Berliner Radialsystem. Oliver Sturm könnte sich gut vorstellen, seinen Automaten international zu präsentieren, vielleicht in der Nähe von Ground Zero, dem Ort in New York, an welchem früher das World Trade Center stand. Oder in Tokio, wo die Menschen ein sehr entspanntes Verhältnis zu Automaten haben. Dort könnte es sich lohnen, den Geldeinwurf zu aktivieren. Das japanische Börsenmagazin nikkeibp.co.jp hat seinem Projekt bereits einen langen Artikel gewidmet – unter der Rubrik „Geschäftsidee“.

Quelle: spiegel.de

Ist es nicht der blanke Hohn, sich auf eine solche Art und Weise über Gott lustig zu machen? Was geht eigentlich in dem Kopf eines Menschen vor, der auf eine solche Geschäftsidee kommt?  Was meinen Menschen, die eine solche Maschine benutzen, damit zu erreichen?

Die Welt wird immer skurriler, immer perverser, immer widerwärtiger, schlicht gesagt: sie entfernt sich täglich weiter von Gott und steuert unaufhaltsam auf ihr endgültiges Verderben zu. Die Bibel sagt in Psalm 36,2: „Es ist keine Furcht Gottes vor den Augen der Menschen“. Das beschreibt den Zustand der Menschheit in klarer Art und Weise, Gott ist je nach Glaubenscoleur nur eine ungewisse Kraft, ein angstverbreitender Tyrann, in dem Menschen oder Natur selbst, gar nicht vorhanden oder was auch immer. Ich mache mir Gott  so, wie es mir gefällt…

Die Bibel lehrt etwas vollkommen anderes, sie zeigt klar auf, dass Gott ein Wesen ist, das aus drei Personen besteht und verschiedene Wesenszüge in absoluter Vollkommenheit hat. Wir sehen, dass der Gott, den die Bibel beschreibt, voller Liebe, Gnade und Güte ist, Er zeigt den Menschen immer wieder Seine Barmherzigkeit und hat Nachsicht mit ihnen. Aber die andere Seite dieses Gottes ist Seine Gerechtigkeit, die Schuld nicht ungesühnt lassen kann, Seine Heiligkeit, Seine Souveränität, Sein Zorn. Und dazu sagt die Bibel:

Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen (Hebräer 10,31)

Dies gilt den Menschen, die es abgelehnt haben, das Versöhnungsangebot Gottes, das Er in Jesus Christus jedem Menschen gemacht hat, auszuschlagen. Gott liebt Dich, Er will unbedingt Deine Rettung vor der verdienten ewigen Strafe… aber Er zwingt Dich nicht. Du kannst Ihm schon jetzt als Deinen Vater erleben… oder später als den gerechten Richter, dessen Zorn verdientermaßen auf Dich ausgegossen wird!

Ich möchte Dir sagen, warum ich Dir dies schreibe: Gott möchte es von mir, denn:

So sind wir nun Gesandte an Christus, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi statt: Lasst Euch versöhnen mit Gott. Den, der Sünde nicht kannte, hat Er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in Ihm (2. Korinther 5,20-21)

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