Was uns Bruno gezeigt hat

Bären werden in den Hauptstädten Berlin und Bern als Wappentiere geführt und liegen in Kinderzimmern als Plüschversion herum. Gummibärchen machen sowohl Kinder als auch Erwachsene froh, doch jetzt kommt erstmals seit 170 Jahren ein echter Bär in unser Land und niemand will sich so richtig freuen. Bruno platzt in das Sommerloch und bei uns reden sich die Expertenkommissionen und Boulevardblätter in gewohnt hysterischer Manier die Köpfe heiß.


In jedem von uns steckt dieses Verlangen nach der “guten alten Zeit”, wo man sich noch vor Bären und Wölfen in deutschen Wäldern fürchten musste. Wir meinen, damals als der Fuchs noch die Gans gestohlen hat und Rotkäppchen sich vor dem Wolf in Acht nehmen musste, da sei die Welt noch in Ordnung gewesen.


Woher kommt diese Sehnsucht? Vielleicht ist es ein Verlangen nach Natürlichkeit, das uns in unserer sterilen Welt überkommt. Unsere Zivilisation kennt nur frisierte Terrier und Katzen, die auf Wellnessfarmen verwöhnt werden. Um nicht ganz zu vereinsamen, schaffen sich viele eher einen Vierbeiner an, als den Stress einer Familiengründung auf sich zu nehmen. Die Kinder, die es noch gibt verblöden nur zu oft hinter Spielkonsolen und glauben dann, Kühe seien lila usw..


Bruno hat in Vielen die Hoffnung auf etwas Echtes, Authentisches angefacht. Man fing an den netten, kuscheligen Bären zu mögen. Doch die romantische Vorstellung hat auch eine Kehrseite: Gerissene Schafe und zerbissene Hühnernester. Die Natur ist brutal, das ist nun mal eine Tatsache.


Wir haben uns eine keimfreie Welt geschaffen, die meist ohne natürliche Echtheit funktioniert. Wir sehen in einem Menschen nicht seine Persönlichkeit, sondern sein gestyltes Äußeres und unsere Freunde kennen wir nur virtuell, wir kennen sie nicht persönlich und haben sie nie getroffen, nur ihre Nicknames aus den Chatrooms sind uns bekannt. Aber was für eine Perspektive haben wir? Ohne einen Schöpfer macht auch die Schöpfung keinen Sinn. In unserer Zeit irrt der Mensch orientierungslos umher, er weiß nicht wo er her kommt. Die einen sehen sich als höhere Tiere, die anderen als kleine Götter. Der Bezug zu der höchsten moralischen Instanz und zum Ursprung aller Ordnung ist verloren gegangen, auch deswegen hat uns Bruno überfordert.


 


 

Kommentare

  1. ali

    ich kann dir nur voll widersprechen. ohne gott kein leben.
    ali

    “Sie alle warten auf dich,
    daß du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit …
    Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört;
    nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin
    und kehren zurück zum Staub der Erde.
    Sendest du deinen Geist aus,
    so werden sie alle erschaffen,
    und du erneuerst das Antlitz der Erde.”
    (Ps 104,27.29-30)

    Die Schöpfung ist also nicht nur ein urzeitliches Geschehen, sondern auch ein jetztzeitliches Geschehen. Sie ist jedem Augenblick koexistent. In der Erhaltung der Welt ist der Akt der Schöpfung immer neue Gegenwart; er trägt, durchwirkt und umgreift alles. Ohne diese Erhaltung der Welt würde alles ins Nichts zurücksinken. Wir können keinen Atemzug tun, ohne daß Gott uns trägt, will und bejaht. Ist nicht auch dies ein tröstlicher Gedanke? Der Glaube an die beständige wirkmächtige Gegenwart des Schöpfers in seiner Schöpfung hebt das immer wieder drohende Gefühl der Leere, der Fassadenhaftigkeit und der Hohlheit der Welt auf und macht diese zu einem gotterfüllten, gottinnigen Geheimnis.

    Die Erhaltung der Welt und ihrer Ordnungen ist auch deshalb von existentieller Bedeutung, weil der Kosmos dauernd vom Chaos bedroht ist. Die Sintflut erzählt uns von dieser ständigen Gefahr. Am Ende verheißt sie aber auch den Bestand der Weltordnung: “Solange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht” (Gen 8,22). Der Feind des Lebens ist der Tod. Deshalb geschieht der Akt der Erhaltung der Welt dort, wo Gott noch im Tod den Menschen nicht ins Nichts zurückfallen läßt, sondern ihn trägt, erhält und zu neuem Leben erweckt. Der Gott, der “das, was nicht ist, ins Dasein ruft”, ist zugleich der “Gott, der die Toten lebendig macht” (Röm 4,17). Dies geschah ein für allemal in Tod und Auferweckung Jesu Christi. Auf sie hin und von ihr her geschieht alle Erhaltung der Welt. Auch in diesem Sinn hat in Jesus Christus alles Bestand (vgl. Kol 1,17).

  2. Charon

    Was hat das mit Bruno zu tun?

    Und was hatte das jetzt mit Bruno zu tun?
    Höchste moralische Instanz, ja klar, lies noch mal die Bibel, wenn Jahwe die höchste moralische INstanz ist, ist es kein Wunder das es nach der Ansiocht von viuelen Christen mitder WElt bergab geht, aber hey, so funktioniert euere Heilsbotschaft natürlich am besten.
    Außerdem, wer hat den Menschen wer weiß wie lange gesagt, sie wären was besseres hä? Wer sagte, macht euch die Erde untertan, wer sagte, sie wären mehr wert als die Vögel?
    Das Problem bei Bruno war die Arro
    ganz der Menschen, die dein Gott ihnen eingepflamzt hat, aber Jahwe war ja schon immer gut darin, sich aus der Verantwortung zu ziehen und alles auf uns abzuladen nicht war?

    Und wo bleibt Bruno in eurem Artikel?
    Es geht doch wieder nur um die “Krone der Schöpfung” um etwas anderes geht es hier überhaupt nicht.

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