Arabien ist nicht befriedbar

Wenn jemand den Literaturnobelpreis bekommt, lohnt es sich gewöhnlich, diesen Schriftsteller auch einmal zu lesen. Mario Vargas Llosa ist Peruaner und empfing letztes Jahr diese Ehre. Ich ließ es mir nicht nehmen, sein “Diario de Irak” zu lesen, ein Werk, dass es glaube ich nur auf Spanisch gibt und hier wenig Wellen schlug. Übersetzt heißt es Irak-Tagebuch und ist ein Bestseller in der spanischsprachigen Welt.

Llosa ist überzeugter Demokrat, eher Links als Rechts, und war von Anfang an gegen den Krieg im Irak. Das sagt er auch so ganz unverhohlen, er gehe in dieser Einstellung dorthin, um den Krieg zu sehen, um Verbrechen zu fassen und Leid in Worte zu kleiden. Doch sein Buch ist evolutiv, er entwickelt sich und seine Meinung, und deswegen wird er geschätzt und er ändert seine Meinung über Krieg. Er wird ehrlich.

Er berichtet von den unglaublichen Folteranlagen, die er gesehen hat. Er sieht, wie Mütter ihre Mädchen von den Schulen abholen, weil sie Angst haben, sie werden vergewaltigt. Ein Mädchen, das vergewaltigt wurde in der arabischen Welt, gilt der Familie als Schande, und so werden sie oftmals noch nachträglich getötet, gefoltert oder weggesperrt, um die Ehre der Familie zu retten. Als sei dies nicht genug, fand man Massengräber und es waren mehr als Millionen, die dort ihr Ende fanden. Er schreibt:

“Der Vizepräsident der Vereinigung, Abdul Fattah al-Idrissi, versichert mir, die Zahl der Ermordeten und Verschwundenen seit dem ersten Staatsstreich der Baath-Partei und dem unaufhaltsamen Aufstieg Saddam Husseins im Jahre 1963 betrage zwischen fünf und sechseinhalb Millionen, so unglaublich dies auch klinge. Das wären rund zwanzig Prozent der irakischen Bevölkerung. «Nicht einmal Hitler ist so weit gegangen», sagt er. Erschüttert über die unfassbaren Zahlen, die ich überall aus dem Mund von Irakern höre, verschweige ich, dass sie mir unwahrscheinlich scheinen. Aber dies spielt keine Rolle, denn die Übertreibungen sagen mehr als die wirklichen Daten, die man ohnehin niemals kennen wird. Sie bezeugen die Verzweiflung eines Volkes, das von schwindelerregendem Grauen erfasst wurde. Die Unterdrückung traf alle Bereiche, Ethnien, Klassen und Religionen, vor allem aber die Kurden und Schiiten. Bevorzugte Opfer waren die Intellektuellen, Professoren, Schriftsteller und Künstler, gegenüber denen Saddam Hussein – ein Kulturverächter trotz seiner spärlichen Jusstudien, die er im Exil in Kairo betrieben hatte – besonderes Misstrauen hegte. Der Vizepräsident der Vereinigung freier Häftlinge sagt, das Regime habe «alle gebildeten Personen des Landes auslöschen wollen. Der Prozentsatz an Leuten mit höherer Bildung unter den Ermordeten und Verschwundenen ist gewaltig.» Ganze Dörfer, Quartiere, Clans und Familien fielen Vernichtungsaktionen zum Opfer, die oft keinen erkennbaren Grund hatten. Es war, sagt Abdul Fattah al-Idrissi, als ob der Tyrann in einem plötzlichen Anfall mörderischer Paranoia Massaker befahl, Präventivstrafen aufgrund eines Vorgefühls oder eines makabren Alptraumes.”

und weiter:

“Die häufigsten Martern waren Elektroschocks, das Ausreissen von Augen und Nägeln, das Aufhängen bis zur völligen Verrenkung, das Verätzen durch Säuren; manchen Opfern wurden benzingetränkte Stofflappen an den Körper gebunden, um sie als lebende Fackeln in Flammen aufgehen zu lassen. Wenn die Angehörigen vom Tod eines Verwandten erfuhren, was selten vorkam, erhielten sie ein Dokument, in dem das Ableben jeweils einer Meningitis zugeschrieben wurde.”

aus “El diario de Irak”

Genau weil er diese Verbrechen sah an der Menschheit und am eigenen Volk, das Saddam Hussein geknechtet hatte, sieht er die Amerikaner heute anders und die Iraker taten das ebenso. Sie freuten sich über ihre Ankunft, sie jubelten auf den Straßen, sie weinten über ihre gewonnene Freiheit. Und dann führt Llosa weiter aus: “Hätten die Amerikaner nicht gesagt, sie beginnen den Krieg wegen Massenvernichtungswaffen, sondern für den Kampf um die Menschenrechte, dann wäre dieser Krieg gerechtfertigt gewesen. Doch das taten sie nicht.”

Die Menschen, die jetzt den arabischen Frühling erlebten, sehen sich einer bitteren Zukunft entgegen: einer Radikalisierung, einem bitteren Herbst der Sharia. Während Saddam und Assad mehr kulturell als ideologisch mit dem Islam in Verbindung zu bringen sind (sie bekämpften sogar islamistische Revolutionen), sieht sich der Norden Afrikas nun dem radikalen Islam der Muslimbruderschaft (auch vorher verbotene Untergrundgesellschaft in Ägypten) gegenüber. Und genau das versucht Llosa auch für seine Leser zu transportieren: Das Grundübel wird nicht erkannt, und das ist der Islam. Dort, wo er die Kulturen prägte (das tat er auch in Irak und Syrien), ist heute Unterdrückung und Elend. Die Menschen dort kann man nicht befrieden, so lange sie dem Islam dienen. Mohammad war ein General und ist das Urvorbild für jeden Muslim und damit auch Benzin auf das Feuer eines Diktators. Der Islam kettet die Menschen, er ist Instrument ihrer Knechtschaft.

Vargas Llosa sagt das unverhohlen, obwohl man so etwas hier nicht sagen darf. Der Westen verbietet etwas gegen den Islam zu sagen, doch letztlich gilt das Gesetz, das die Welt prägt: Wo der Islam ist, ist Wüste. Die Hoffnung auf Frieden in Tunesien, Ägypten, Marokko, Lybien, Syrien usw. gibt es nicht und gab es nie. Sie werden radikaler und muslimisch geprägt werden, das steht fest. Wir haben die Chance verpasst und letztlich muss man sich sogar eingestehen, dass es nie eine Chance gab. Die Bewegungen dort waren nichts als eine schnell verwelkende Blume, die jetzt hässlich als dürrer Spross in der Wüste dahinvegetiert. So wird es auch bleiben. Die veränderte Denkweise hin zu einer Demokratie oder die Früchte, die wir aus der lutherischen Reformation ernten, werden sie nie genießen dürfen.

Gott sagt: Friede auf dieser Erde wird es nicht geben. Der Mensch ist unfähig, Friede zu schaffen, weil er nicht gerecht sein kann. So wie wir mit der arabischen Welt umgingen, Unrecht auch so lange ertrugen, verdienen wir auch nicht den Frieden. Der Mensch ist so verseucht von Ungerechtigkeit und Lüge, von Vorteilnahme und Erbarmungslosigkeit, dass Friedensbemühungen einem Boxer gleichen, der in die Luft schlägt. Friede gibt es dann, wenn Gott ihn schafft durch seinen Sohn, so sagt es sein Wort. Er ist auch der Einzige, der das kann. Jeder, der sich zu ihm wendet, kann schon in Ausschnitten bemerken, was dieser Friede bedeutet. Es ist ein Friede, der das Herz füllt und dich sicher stehen lässt. Eine feste Burg ist unser Gott, das ist die Vorhersage auf sein Reich, die du jetzt schon spüren kannst. Viele haben Angst in Bezug auf die Zukunft. Sehnsucht herrscht vor Hoffnung, denn die ist geschwunden. Doch diese Sehnsucht verrät uns: Es gibt mehr als diese Ungerechtigkeit. Irgendwo gibt es sie, die Gerechtigkeit. Doch sie ist noch nicht da. Sie kommt, wenn Jesus kommt. Für dein Herz kannst du deine Sehnsucht jetzt schon erfüllen, für die Welt ist die Hoffnung schon dahin.

In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Heil wird sein, bis der Mond nicht mehr ist.
Und er möge herrschen von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde.
Vor ihm sollen sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine Feinde sollen den Staub lecken.

Psalm 72 über Jesus Christus

Ich weiß, das sind harte Verse, die aber genau den Nerv unsrer verweichlichten Kultur treffen. Wir spielen in Videospielen Krieg und haben als größte Sorge unser Sparkonto. Doch die Pazifisten unseres Landes, die die Freiheit offenbar nicht genug schätzen um sie zu verteidigen, leben an der Wirklichkeit der Welt vorbei. Die ganze Welt seufzt mittlerweile unter Ungerechtigkeit. Ob es Südamerika (Drogenkriege), Asien (Arm-Reich-Gefälle und Diktatoren) oder Afrika (Diktatoren, Bürgerkriege, Hungersnöte) ist, alle diese Menschen leben im Angesicht des Todes. Wir ruhen uns dermaßen auf unserer Freiheit aus, dass andere daran zu Grunde gehen. Gott wird dem irgendwann ein Ende setzen, wenn er Jesus als König über uns setzt. Auf diese Zeit darf sich der freuen, der seine eigene Ungerechtigkeit eingesteht und sich vergeben lässt. Sei dabei, wenn Gott seine Gerechtigkeit aufrichtet. Es wird eine unglaublich schöne Zeit werden und das ist die einzige Hoffnung, die du haben kannst.

Hier noch ein Video von einem befreundeten Entwicklungshelfer in Afghanistan, der versuchte, diese Sehnsucht in den Gesichtern der Menschen einzufangen, fern von Krieg. Wir hoffen, sie finden Jesus als den, der sie erfüllen kann.

Afghanistan – touch down in flight from Augustin Pictures on Vimeo.

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen

Deutschland ist absolut Ausnahme, und zwar in allen Belangen. Wir leben unter den reichsten 1% dieser Welt und kaum ein Land ist derweil so dekadent wie wir. Eins fehlt: Keiner hier macht sich Gedanken um den Tod. Gut, das erwartet man auch nicht direkt von jemandem, der mitten im Leben steht, doch einer tuts: Gott. Er möchte, dass du dir darum Gedanken machst, dass dein Leben einmal vorbei ist, er bringt es dir sogar bei. Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen ist seine Aussage: durch den körperlichen Verfall, durch die Limits, die er setzt, durch die Menschen, die aus deinem Umfeld sterben. Durch das Vergängliche der Schöpfung und das pochende Herz, das mit jedem Schlag dem Tod näher kommt.

Diese Woche sah ich ein Video, das mich wieder daran erinnerte, dass diese Erde und damit auch Ich selbst einmal vergehen werden, dass meine Knochen und mein Fleisch einmal zu Staub und Erde werden. Schau hin:

2:20 from Jason Wingard on Vimeo.

Einen Satz las ich heute morgen, der ganz treffend formuliert, was eigentlich der Sinn des ganzen ist: Du wirst vor Gott stehen. Du wirst ihn sehen und er wird dich fragen, wer du bist.

Denn sterben müssen wir und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet wird und das man nicht wieder sammeln kann. Aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er hat die Absicht, dass der Verstoßene nicht auch von ihm weg verstoßen bleibt.   2. Samuel 14,14

Wenn du einmal wie das Wasser auf die Erde geschüttet wirst, sodass man es nicht mehr einsammeln kann, dann wirst du vor ihm stehen. Doch er hat die Absicht, dir dann das Leben zu schenken, die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit zu erfüllen. Oft wird ihm genau das Gegenteil vorgeworfen, er sei ein Leid Zufügender, doch das ist nicht der Fall. Gott hat eine Absicht und sie heißt Leben und Gemeinschaft mit dir. Bedenke, dass du jetzt wählen musst, denn du wirst einmal sterben. Vergebung gibt es dann nur, wenn du jetzt Jesus annimst. Er stab für deine Sünden. Die Uhr tickt.