Marieke Vervoort war trotz ihrer unheilbaren Krankheit eine sehr erfolgreiche Behinderten-Sportlerin. Jetzt hat sie sich das Leben genommen.

Marieke Vervoort war ohne Zweifel eine der erfolgreichsten Behinderten-Sportlerin. Jetzt ist sie tot. Im Alter von 40 Jahren beendete Vervoort am Dienstag ihr Leben durch Sterbehilfe – mit einem Glas Sekt in der Hand. So hatte sie sich es gewünscht….Nach den paralympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 hatte sie noch gesagt: „Wenn der Moment kommt, dass ich mehr schlechte als gute Tage habe, dann habe ich meine Sterbehilfe-Dokumente. Aber noch ist die Zeit nicht gekommen.“ (Merkur de)

Als Christen bekennen wir uns zu Gott, dem Schöpfer, als Geber unseres Lebens. Ihm gegenüber stehen wir in der letzten Verantwortung. Leben und Sterben sind vom Allmächtigen gegeben und können nicht in die Verfügungsmacht der Menschen fallen. Darum sind aus dieser Optik Suizid und die Beihilfe zum Suizid moralisch nicht gedeckt.
Ausnahmen gegenüber diesem Grundsatz sind nur dann diskutierbar, wenn ganz besonders schwerwiegende Gründe vorliegen oder Grundwerte tangiert werden, die ebenso schwer wiegen wie der Schutz des Lebens. Solche Gründe können wir durchaus bei der bereits heute akzeptierten indirekten aktiven Sterbehilfe erkennen. So ist es sowohl mit der Würde des Menschen als
auch mit moralisch-ethischen und christlichen Wertvorstellungen durchaus verein- bar, dass man ein Leben, das irreversibel am Verlöschen ist, nicht künstlich verlängert. Ebenso kann akzeptiert werden, dass bei schweren Leiden hoffnungslos Kranken zur Linderung der Schmerzen starke Medikamente abgegeben werden, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie den Sterbeprozess beschleunigen.
2. Mit der direkten aktiven Sterbehilfe wird ein entscheidender weiterer Schritt gemacht, dem wir nicht folgen wollen. Der Mensch würde direkt in das Leben eingreifen. Er lässt dem natürlichen und gottgewollten Erlöschen eines Lebens nicht seinen Lauf, sondern tötet direkt und endgültig. Das ist auch dann nicht vertretbar, wenn direkte, aktive Sterbehilfe nur auf klaren und ausdrücklichen Wunsch eines schwer und unheilbar Kranken hin geleistet würde. So weit dürfen wir nicht gehen.
3. Es ist absolut vordringlich, die Möglichkeiten der Palliativmedizin (schmerzlindernde Medizin) markant zu verbessern. Sie sind eine echte Alternative zur aktiven Sterbehilfe. Wenn aktive Tötung straffrei und damit zu einer vom Staat anerkannten Problemlösung wird, so sind kranke, invalide und ihre Umwelt belastende oder sich als belastend empfindende Personen einem starken Druck ausgesetzt, ihr Dasein zu beenden.

Ruedi Aeschbacher

Kommentare

  1. Thomas

    Fakt ist das Gott in der ganzen Bibel, Selbstmord nicht verurteilt
    und das hat wohl schon seinen Grund- Menschen können
    so verzweifelt sein, das sie keinen Ausweg mehr wissen und das
    richten darüber steht Gott zu und sonst Niemanden.

    • ali

      Es gibt keine Umstände, die rechtfertigen, sein eigenes Leben zu nehmen, insbesondere keinem Christen. Christen sind berufen ihr Leben für Gott zu leben – die Entscheidung wann man stirbt ist allein Gottes Entscheidung. Ob ein Mensch Selbstmord begeht, bestimmt laut der Bibel nicht, ob er oder sie in den Himmel gelangt. Wenn ein nicht geretteter Mensch Selbstmord begeht, hat er oder sie nichts getan außer die Reise in den Feuersee zu beschleunigen. Die Person, die den Selbstmord begangen hat, wird schließlich in der Hölle sein, weil sie die Rettung durch Christus abgelehnt hat und nicht wegen des Selbstmords an sich. In der Bibel lesen wir über vier Personen die Selbstmord begangen haben: Saul (1. Samuel 31,4), Ahitofel (2. Samuel 17,23), Simri (1. Könige 16,18) und Judas (Matthäus 27,5). Jeder einzelne war böse und sündhaft. Die Bibel betrachtet Selbstmord wie Mord, nicht mehr oder weniger. Gott ist derjenige, der entscheidet, wann und wie ein Mensch sterben soll. Diese Macht in seine eigenen Hände zu nehmen, ist laut der Bibel Gotteslästerung.

      Was sagt die Bibel über einen Christen der Selbstmord begeht? Ich glaube nicht, dass ein Christ, der Selbstmord begeht, seine Rettung verliert und in die Hölle kommt. In der Bibel steht, dass man von dem Moment an, in dem man wahrlich an Jesus Christus glaubt, ewiglich sicher ist (Johannes 3,16).

  2. Che

    Ok………aber eine Frage……
    Was ist mit Simson? Er hat ja auch in gewisser Maß Selbstmord gemacht……und auch noch von Gott genehmigt………!
    Bin auf deine Antwort gespannt…..lg, Che

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