Im Alter von neun Jahren war ich ein Kindersoldat und hatte bis dahin schon gelernt, mit tödlichen russischen Hochleistungswaffen umzugehen. Mit 15 war ich ein Scharfschütze und ein gnadenloser Vollstrecker. Als ich 16 Jahre alt war, wurde ich Armeeoffizier, und wurde eingeteilt, für vier Jahre an einem Militärtraining in Russland teilzunehmen. Danach verbrachte ich zwei Jahre in Kuba. Als ich in mein Land zurückkam, war ich voller neuer Ideen, die ich von den Idealisten der beiden kommunistischen Länder gelernt hatte.Die radikalste und dramatischste von mir verübte Tat war, als ich einen evangelischen Pastor unter meiner Kontrolle hatte.
Er war wegen Verrates gegen die Regierung und das Gesetz des Landes zum Tode verurteilt. Kurz vor seiner Hinrichtung fragte mich dieser Pastor, ob er für mich beten dürfte. Ich hatte nichts dagegen und erlaubte es ihm. Nach dem Gebet gab er mir eine Bibel von den Gideons und bat mich, Römer 10,20 zu lesen. Also las ich die Stelle, aber sie ergab für mich keinen Sinn. Ich wollte nur wieder auf meinem Auftrag zurückkommen und ihn hinrichten.Seit ich begonnen hatte Christen hinzurichten bis zu diesem Tag hatte ich noch niemals einen von ihnen dabei vor Freude singen hören – bereit für Jesus Christus zu sterben. Dieser Mann war tatsächlich vorbereitet und willig zu sterben. Ich war innerlich bestürzt, als ich darüber nachdachte, welche Worte dieser Mann betete, bevor ich ihn hinrichtete. Er sagte: „Vater, vergib diesem jungen Mann, denn er weiß nicht, was er tut.“ Nach dieser Nacht spürte ich eine große Angst in mir und trug von da an viele Jahre lang diese kleine Bibel immer bei mir.Nach 20 Jahren wurde ich sehr krank und niemand konnte mir die Ursache dafür sagen. Trotz ärztlicher Betreuung konnte ich sechs Monate nicht schlafen, ohne in meinem Kopf die Stimme des Pastors und die Worte, die er damals an meiner Stelle gebetet hatte, zu hören. An einem Sonntag entschied ich mich in eine Kirche zu gehen.
Da ich aber als Mörder bekannt war, wurde mir der Zutritt verwehrt. Ich war sehr traurig und enttäuscht. Als ich wieder nach Hause kam, nahm ich die Bibel meiner Mutter und begann darin zu lesen. Ich las darin die ganze Woche und dann entschied ich mich, wieder zu derselben Kirche zu gehen. Diesmal wurde ich eingelassen.Als der Gottesdienst begann, war ich fassungslos, denn ich bemerkte, dass die angeführten Bibelverse in der Predigt genau die Worte waren, die mir damals mein Opfer gegeben hatte.In diesem Moment konnte ich niemanden mehr in der Kirche sehen, außer dem Mann, den ich damals hingerichtet hatte. Er sagte mir, dass er mich einer sehr wichtigen Person vorstellen wird, die mir helfen kann. Ich konnte diese Person, die er meinte, nicht sehen, denn er war sehr groß und stark. Als er mir entgegenkam, konnte ich Feuer in seinen Augen sehen. Ich war entsetzt und konnte mich nicht mehr bewegen, da ich flach auf dem Boden lag.
Ich schrie in Reue alle Dinge heraus, die ich getan hatte. Als ich wieder zur Vernunft kam, fand ich mich auf meinen Knien wieder und der Pastor, der den Gottesdienst geleitet hatte, fragte mich, ob ich Jesus als meinen Herrn und Retter empfangen möchte. Ich antwortete ihm, dass ich das so schnell wie möglich tun müsste.In diesem Moment bekannte ich meine Schuld und empfing Jesus als meinen Herrn und Retter. Trotzdem fühlte ich, dass es noch nicht vorbei war, denn ich spürte immer noch eine Leere in mir. Mit Gottes Gnade reiste ich aus militärischen Gründen in die Demokratische Republik Kongo und übernachtete dort in einem Continental Hotel in Kinshasa. Zu meiner Überraschung fand ich im Hotelzimmer ein Neues Testament der Gideons, das völlig identisch war mit dem, welches ich vor 20 Jahren von diesem Pastor bekommen hatte. Mit Tränen in meinen Augen kniete ich nieder und dankte Gott und betete, dass er mir mehr über den Gideon-Dienst zeigen möge.Beim Verlassen des Hotels in der nächsten Woche fragte ich den Besitzer, ob ich das Neue Testament mitnehmen dürfe. Nicht nur das gewährte er mir, sondern er erließ mir auch die Hotelrechnung.
Er empfahl mir, mich mit den Gideons in meinem eigenen Land in Verbindung zu setzen. Im Jahre 2001 stellte ich zusammen mit meiner Frau den Antrag auf Mitgliedschaft. Heute bezeuge ich als Gideon und Oberoffizier meinen Glauben dadurch, dass ich meinen Kollegen und Soldaten Bibeln schenke und sie dazu anleite, Jesus Christus als ihren Herrn und Retter zu empfangen. Ich möchte bekennen, dass ich reich gesegnet bin und sich mein Leben tief greifend verändert hat, seit ich ein Mitglied der Gideons geworden bin.Ich bin zu der Gemeinde bzw. den Pfarrern gefahren, aus der der ermordete Pfarrer stammte und entschuldigte mich. Bitte betet für Angola. Dankeschön und Gott segne euch.
– Zu Beginn des Jahres gab es in Angola drei Gruppen, heute sind es neun, und zum Jahresende möchte ich dafür mich einsetzen das es 18 werden sollen.Jorge Vungulipi ist heute ein angesehener und bekannter General, der Beziehungen und Einfluss bis in die obersten Ränge der Regierung von Angola hat und diese Beziehungen rege für den Dienst als Gideon nutzt. – Der Kultusminister von Angola bekam am 27. April eine Bibel vom Internationalen Gideonbund durch General Jorge Da Cronha Vungulipi überreicht.
Quelle: zeltmacher-nachrichten.eu