Achtung: Gott kreuzt auf!!!!

Ein Mann erfuhr, dass Gott zu ihm kommen wollte. „Zu mir?“ schrie er. „In
mein Haus?“ Er rannte durch alle Zimmer, er lief die Stiegen auf und ab, er
kletterte zum Dachboden hinauf, er stieg in den Keller hinunter. Er sah sein
Haus mit anderen Augen. „Unmöglich!“ schrie er. „In diesem Sauhaufen kann
man keinen Besuch empfangen. Alles verdreckt. Alles voller Gerümpel. Kein
Platz zum Ausruhen. Keine Luft zum Atmen.“ Er riss Fenster und Türen auf.
„Brüder! Freunde!“ rief er. „Helft mir aufräumen – irgendeiner! Aber
schnell!“ Er begann, sein Haus zu kehren. Durch dicke Staubwolken sah er,
dass ihm einer zur Hilfe gekommen war. Sie schleppten das Gerümpel vors
Haus, schlugen es klein und verbrannten es. Sie schrubbten Stiegen und
Böden. Sie brauchten viele Kübel Wasser, um die Fenster zu putzen. Und immer
noch klebte der Dreck an allen Ecken und Enden. „Das schaffen wir nie!“
schnaufte der Mann. „Das schaffen wir!“ sagte der andere. Sie plagten sich
den ganzen Tag. Als es Abend geworden war, gingen sie in die Küche und
deckten den Tisch. „So“, sagte der Mann, „jetzt kann er kommen, mein Besuch!
Jetzt kann Gott kommen. Wo er nur bleibt?“ „Aber ich bin ja da!“ sagte der
andere und setzte sich an den Tisch. „Komm und iss mit mir!“

(Lene Mayer-Skumanz)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.