Ein Artikel aus der FAZ stellt fest, dass viele Kinofilme, die die Altersfreigabe (FSK) “ab 12 Jahre” erhalten, nicht selten sehr brutale Szenen, offene Dialoge über Sexualität und andere jugendgefährdende Inhalte enthalten.
Ich selbst wundere mich seit längerem, wie es im Fernsehprogramm sein kann, dass beispielsweise das ZDF zur besten Jugendfernsehzeit gegen 18 Uhr aktuell immer Krimis zeigt mit Mord und Totschlag. Für Jugendliche gibt es zu der Zeit, außer dem “Zeichentrick” auf Super-RTL , der eher eine jüngere Zielgruppe hat, und den “Simpsons” (für mich inakzeptabel) KEIN Angebot im Programm!
Auf diverse Schreiben, die darauf hinweisen, habe ich vom ZDF noch nie eine Antwort bekommen! Die ARD teilte mir mit, das Erste deutsche Fernsehen sei ein reines Erwachsenenprogramm; für Kinder (und Jugendliche?) mache man ja den KIKA.
Ich halte das für ein hochpolitisches Thema: Heutzutage ist festzustellen, dass nicht wenige Jugendliche “entgleisen”. Versagen in der Schule, Abdriften in Drogen, Alkohol und Kriminalität, aber auch sexuelle Verrohung sind nicht mehr selten. Besonders gefährdet sind Kinder mit Migrationshintergrund – aber auch Kinder, deren Eltern keine Zeit oder Kraft haben, adäquat für sie zu sorgen und sich “zu kümmern” (soziale Randgruppen, aber auch Eltern aller Schichten).
Hat der Staat, die Politik nicht eine Verantwortung, die Eltern, die Familien bei der Erziehung ihrer Kinder zu reifen, vernünftigen Menschen zu unterstützen?
Hat das Fernsehen, zumal das Öffentlich-Rechtlich-(Zwangs-) gebührenfinanzierte nicht die Verpflichtung, auch die “Klientel” der Familien und Jugendlichen mit anspruchsvollen und auch richtungsweisenden Angeboten zu versorgen? Und vor allem eine Gefährdung der Jugend zu vermeiden?
Diese Gefährdung sehe ich außerdem in sexueller Hinsicht. Viel zu sehr wird in den Medien der “Sex”, die “Liebe” – aber (oft) ohne Treue – in den Mittelpunkt gestellt. Seitensprung und Treuebruch werden als “völlig normal” hingestellt, mit jedem, der halbwegs sympatisch ist, landet der “Filmheld” gleich im Bett. Wieviele Familien zerbrechen (in der Folge) an diesem Lebensstil?
Wie viele Kinder leiden dauerhaft, für ihr ganzes Leben unter Trennungen und wechselhaften, instabilen Partnerschaften ihrer Eltern – und daraus folgender sozialer Not, eigener Beziehungsunfähigkeit bzw. persönlicher Instabilität?
Ich appelliere dahingehend, im Namen aller Menschen, denen die Zukunft Deutschlands, die Zukunft unserer Kinder und Familien nicht egal ist, an Politiker und Medienverantwortliche, sich stärker ihrer Verantwortung für die “Leitmedien” Film und Fernsehen bewusst zu sein und an “Anspruch” und Vielseitigkeit der Angebote zu feilen.
Die “Quote” und der Profit dürfen nicht alles bestimmend sein!!!
Almut Rosebrock, Aktionsbündnis “Gerne leben mit Kindern