Der klimagemachte Menschenwandel hält an.
Sie wollen die Welt retten. Seit Wochen ist jeden Freitag Schulstreik für Klima und Sozialismus. Rot-grünen Erlösungslehren folgend, fordert die Jugend radikale Änderungen in der Wirtschaft, im Handel und schließlich in unser aller Leben. Leitfigur ist „Klima-Greta“, Greta Thunberg aus Schweden. Die 16jährige ist inzwischen in allen Medien präsent. Weltweit. Sie war Star-Gast in Kattowitz bei der „Welt-Klima-Konferenz“. Sie reiste selbstverständlich zum „Welt-Wirtschaftsforum“ nach Davos, um der Menschheit zu verkünden, dass Reisen das Klima ändert und die Welt zerstört. Sie reiste auch nach Brüssel, um dort den Politikern ihre Weltsicht zu verkünden.
Unvergesslich, wie sich EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker verneigte und das Kinderidol mit Handkuss ehrte. An einem 1. März reiste sie nach Hamburg, um ihre deutschen Jünger (und pardon: Jüngerinnen samt Jüngdivers) beim freitäglichen Schulschwänzen zu unterstützen, frei nach dem Motto: Lernen ist Mist, Meinung machen ist alles!“ Mit ihrem „FridaysForFuture“, protestierte Greta seit Sommer 2018 gegen die Erderwärmung und saß statt in der Schule freitags vor dem schwedischen Reichstag. Es sei denn, zur Klimarettung ist sie auf Reisen.
Damit ist sie auf der Höhe des linken Zeitgeistes voller Klima-Gerechtigkeit, Geschlechter-Gleichheit und Veganismus. Sie ist ein Kind des Zeitgeistes, sicher geprägt von den Eltern, der Schule, den Medien. Jede Ideologie greift gern und zuerst nach den Kindern. Schließlich gehört denen die Zukunft, die neue Zeit. Als der italienische Dominikaner Savonarola 1495 wegen seiner Wohlstandskritik Predigtverbot erhielt, mobilisierte er die Kinder in Florenz. Es war durchaus berechtigt, den reichen Medici die Leviten zu lesen. Aber nun zogen marodierend Kinder im Namen Christi durch die Straßen und Villen. Schmuck und Bilder, Musikinstrumente und Spiegel wurden zertrümmert. Gemälde und teure Kleidung schleppten die Kinder auf den Scheiterhaufen. Schon Jahrhunderte zuvor waren es die Jüngsten, die verführt und blind vor der Wirklichkeit zum „Kinderkreuzzug“ aufbrachen, um das Grab Christi in Jerusalem zu befreien. Oft barfuß und mittellos verließen sie im Frühjahr 1212 Haus und Hof um die Welt zu retten, damals die Ehre der Kirche. Die meisten verhungerten, wurden erschlagen oder verschwanden lebend in orientalischen Harems.
Und heute sehen wir Greta und die anderen, die die Schule verlassen, um der Menschheit den rechten (sprich: linken) Weg zu verordnen. Und plötzlich sind Schulpflicht und sonstige zivilen Ordnungen unwichtig. Wenn die neue Welt geschaffen werden soll, geht es um mehr. „Nur dadurch, dass die Schüler die Regeln brechen, erhalten sie überhaupt diese Aufmerksamkeit“, so die Kieler Grünen-Fraktionsvorsitzende Eka von Kalben im NDR. Und so ist vorsichtig zu fragen: Wer verführt junge Menschen mit dieser Klimahysterie? Woher kommen die Millionenbeträge mit denen ungezählte NGOs die Klima-Religion befeuern (NGO – Nichtregierungsorganisationen wie Attac, Greenpeace, Umwelthilfe, die nirgendwo auf dem Wahlzettel standen, aber grenzenlose Macht haben)? Die Süddeutsche Zeitung (SZ) jubelte am 8. Februar: „Die Klimagerechtigkeitsbewegung habe endlich ihre Galionsfigur gefunden, heißt es. Vielleicht hat sie das. Zunächst einmal müsste man aber sagen: Die Klimakrise hat endlich ihre Erzählerin gefunden. Greta Thunberg sieht die Welt und ihren drohenden Kollaps nämlich mit anderen Augen als die meisten von uns.“
Jede Diktatur braucht ihre Kindersoldaten und mißbraucht die Jugend. Mao schickte die Jugend aufs Land, um im Zuge seiner Kulturrevolution die bisherigen Zustände radikal zu ändern. In Scharen verließen Jugendliche die Schulen. Zuvor hatten sie oft Lehrer, Doktoren und Professoren erschlagen, der Universitätsbetrieb kam ab 1966 in China fast völlig zum Erliegen. Warum Schulen besuchen, wenn es um die Rettung der Menschheit geht?! Mao erklärte 1967: „Dies ist die größte, in der Geschichte der Menschheit noch nie dagewesene, Umwälzung der Gesellschaft. Sie wird eine ganze Generation von standhaften Kommunisten heranbilden.“ Der Mao-Sozialismus liegt inzwischen auf dem Müllhaufen der Geschichte. Übrigens: Im Deutschland der nationalen Sozialisten waren Jugendliche das letzte Aufgebot, die „Generation Flakhelfer“, die im März 1945 noch das Vaterland retten wollte. Sie waren die Kinder ihres Zeitgeistes, die mit Karabiner und Panzerfaust für das Tausendjährige Reich kämpften. Und die Öko-Diktatur erzieht sich auch ihre Zeitgeist-Kinder, oder?
Greta ist noch jung, erscheint in ihrem Auftreten jedoch eher wie eine 12jährige. Gesichtsausdruck und Gestik und ihr Glaube an ihre Mission sind wohl auch ihrer Krankheit geschuldet: Asperger. Die SZ (ebd.) notiert: „Asperger ist eine Form von Autismus. Den Betroffenen fällt es schwer, menschliches Sozialverhalten zu verstehen oder daran teilzunehmen. Menschen mit Asperger haben zwar meist gute intellektuelle und sprachliche Fähigkeiten, neigen aber dazu, alles wörtlich zu nehmen. Sie gehen nicht vom sozialen Kontext einer Mitteilung aus und müssen ihn notfalls mühsam enträtseln. In ihrer Weltsicht steht das Faktische im Vordergrund.“
Die deutsche „Greta“ heißt Luisa, Luisa Neubauer aus Hamburg. Sie wird laut Wikipedia im April 28 Jahre alt, studiert noch, gefördert vom Deutschlandstipendium und der grünen Heinrich-Böll-Stiftung. Sie ist auch Mitglied der Grünen-Partei und außerdem Jugendbotschafterin verschiedener links gedrehter Lobby-Organisationen. Es ist zu vermuten, von da kommt genug „Kohle“, um tapfer gegen die Braunkohle und Steinkohle hier im Lande zu kämpfen. Damit die Klima-Aktivistin weltweit aktiv sein kann, muss sie natürlich viel fliegen. Im Instagram-Profil, so merkten einige Zeitungen an, finden sich viele Fotos einer Weltreisenden, die weit umher gekommen ist: Marokko, Tansania, Namibia, China. In der WELT (27. Februar) wird ergänzt: „Indonesien, Hongkong, Kanada“. Das kann der schlichte Hartz-Vierer und selbst ein Mädchen aus einer Doppelverdiener-Familie kaum stemmen. Aber wir hatten schon gefragt: Woher kommt das Geld für die angeblich klimaschädlichen Flüge, die wir doch tunlichst lassen sollen?
Bleibt die Erkenntnis: Im Sozialismus sind alle gleich, bis auf einige, die sind gleicher als gleich. Aber die bestimmen, wo es langgeht – für die anderen.
Bleibt die Hoffnung für die Jugend: „Wer mit 20 Jahren nicht Sozialist ist, der hat kein Herz, wer es mit 40 Jahren noch ist, hat kein Hirn“, soll Georges Clemenceau gesagt haben. Also, es ist das Recht der Jugend tapfer den Alten die Welt zu erklären und auf die Schule zu pfeifen. Oft ändert sich das schnell ins komplette Gegenteil. Schließlich sind auch Schröder und Fischer längst lachende Vielflieger und Millionäre geworden.
Und es bleibt der Trost. Nach dem Ende der Sintflut sagte Gott: „Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (Die Bibel – 1. Mose 8, 21+22).
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