Aus dem Leben eines DJs; “Musik war mein Leben”.

Es ist Freitagabend. Ich greife meine CD-Koffer und meine Platten-Kiste und packe alles in den Kofferraum meines Autos. Als DJ war ich beinahe jedes Wochenende in Diskotheken und Nachtklubs unterwegs, um mir die Nächte um die Ohren zu schlagen.
Ich hatte es, wie man so schön sagt, geschafft, in die so begehrte Nachtwelt einzusteigen. Etliche Jahre hatte ich darauf hingearbeitet. Musik war mein Leben. Besonders die House- und Trancemusik hatte es mir angetan. Durch sie konnte ich dem tristen Alltag entfliehen. Jedes Mal, wenn ich mich da regelrecht hineinversenkte, war ich buchstäblich in einer anderen Sphäre. Ich kannte die Szene in- und auswendig, hatte stets die aktuellen Musiktitel parat und wusste, was gerade »in« war.
Mein eigentlicher Job, dem ich tagsüber nachging, wurde immer mehr zur Nebensache, denn mein Leben drehte sich ausschließlich um die Musikszene. Das war mein Lebenselixier, der Sinn meines Daseins schlechthin.
Die nächtlichen Auftritte hinter dem DJ-Pult bescherten mir Erfolg und Ansehen. Obendrein hatte ich eine lukrative Einnahmequelle. Geldsorgen hatte ich keine.
Es war faszinierend, wie die Menschen sich der Musik hingaben, die ich auflegte.Meine Inspirationen holte ich mir von namhaften DJs der damaligen Szene. Unter an derem war ich mehrmals auf der Insel Mallorca, um dort Bekanntschaften zu machen und Geschäftsbeziehungen zu knüpfen. An einem Abend lernte ich den Chef eines Discotempels kennen, der mir einen Dauergig (so nannte man die Anstellung als DJ über eine gesamte Saison) anbot. Voraussetzung war natürlich, dass ich schnellstmöglich in Deutschland meine Sachen regelte und auf die Insel umzog. Diese Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. So ein Angebot bekam man nicht alle Tage. Eine Woche später war ich wieder in Deutschland. Mein nächster Gang war zum Reisebüro, um das One-Way-Ticket zu kaufen. Alles, was ich für den Umzug benötigte, passte in vier große Reisekoffer und einen Rucksack.
Aus irgendeinem Grund gab es jedoch keinen geeigneten Flug, und so musste ich warten.Während dieser Warteschleife lernte ich ein Mädchen näher kennen. Ina war ihr Name. Wir waren in der gleichen Berufsschule gewesen, sogar in derselben Klasse, hatten aber bis zu diesem Zeitpunkt keine Notiz voneinander genommen. Als wir bei einem Kaffee so ins Gespräch kamen, lud sie mich spontan zu einer Jugendstunde in der christlichen Gemeinde ein, zu der sie gehörte.
Bis zu diesem Tag hatte ich mit dem Glauben an Gott rein gar nichts zu tun. Da ich an besagtem Samstagabend zufällig keinen Termin hatte, sagte ich kurzerhand zu. Sicher nicht wegen des christlichen Jugendabends als vielmehr wegen Ina.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, worum es an diesem Abend ging. Ich weiß aber noch, dass die Leute dort gemeinsam Lieder sangen und einer dazu Gitarre spielte. Außerdem beteten sie für verschiedene Dinge. Das kam mir zwar irgendwie seltsam vor, aber ich war nicht dagegen abgeneigt.
Ich entschloss mich, das Flugticket nach Mallorca noch nicht zu kaufen und noch etwas zu warten. Irgendwie hatte ich mich in Ina verliebt. Nach ein paar Wochen teilte mir Ina mit, dass sie jeden Sonntag einen Gottesdienst besucht und ich gern einmal mitkommen könne, wenn ich wollte.
›Gut‹, dachte ich. ›Da gehst du mal mit. Schaden kann es dir ja nicht.‹ Ich kam an besagtem Sonntagmorgen gegen 6.00 Uhr aus dem Nachtklub, legte mich drei Stunden aufs Ohr und machte mich dann ziemlich müde und erschöpft auf den Weg in die christliche Gemeinde. Nach dem Gottesdienst, es war ein Ostersonntag, schenkte mir Ina eine Bibel.
Ich dankte ihr und fuhr nach Hause, um noch etwas zu schlafen.
Die nächsten Tage blätterte ich immer wieder in der Bibel herum, las mal hier und mal dort. Plötzlich stieß ich auf das Johannesevangelium. Irgendetwas veranlasste mich, es von Beginn an zu lesen und erst aufzuhören, als ich am Ende war. Ein paar Tage später bekam ich mitten in unserer Stadt auf der Einkaufsstraße ein Buch in die Hand gedrückt. Als ich es näher ansah, stand auf dem Einband:
»Das Johannesevangelium – mit Erklärungen von Werner Heukelbach«. ›Zufall‹, dachte ich. Ich hatte ja gerade dasselbe in der Bibel gelesen. Ich las das Buch und die Erklärungen. Ich nahm meine Bibel dazu und las die Stellen, wo es um die Kreuzigung von Jesus Christus ging. Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich saß in meinem Zimmer und merkte auf einmal, wie meine Knie weich wurden. Ich ging zu Boden, kniete mich hin und betete: »Herr Jesus – das, was hier steht, ist ja alles Wahrheit. Es ist kein Märchen. Du bist wirklich am Kreuz gestorben.
Und das wegen meiner Sündenschuld. Du trugst meine Vergehen. Du willst mir vergeben. Bitte vergib mir meine Schuld. Ich danke dir, dass du am Kreuz für mich starbst. Nimm mein Leben hin. Du sollst mein Retter sein.«
Dieser Tag im Jahr 1999 war der Beginn meines neuen Lebens. Obwohl ich immer dachte, die Musik sei mein Leben, merkte ich, dass sie mich nicht zufriedenstellen konnte. Nach jedem nächtlichen Auftritt war ich leer und wartete nur auf das nächste Mal.
Musik war meine Droge. Ja, in der Tat: Bestimmte Musikrichtungen wirken auf den menschlichen Organismus wie Drogen. Die monotonen Bass-Schläge (Basedrums) der House- und Trancemusik manipulieren das Empfinden und Denken, machen aggressiv sowie risikofreudiger und wirken enthemmend. Gleiches gilt für bestimmte Richtungen der Rockmusik, wie z. B. Metal (besonders Death Metal). Ich habe erlebt, wie sich einzelne Menschen regelrecht mit Dämonen verbanden und dieser Musikstil dabei eine tragende Rolle spielte. Die Betreffenden waren nicht mehr Herr ihrer Sinne und sprachen in seltsamen tiefstimmigen Lauten.
Nun war dies alles für mich vorbei.
Ich hatte von einer Woche auf die andere keinen Drang mehr nach lauter Musik. Zwar hielt ich die kommende Zeit die terminlichen Verpflichtungen und Verträge ein, merkte aber bald, dass ich dies in absehbarer Zeit nicht mehr wollte und konnte.
Und so erschien es mir wie ein Wunder, denn ich konnte schließlich den Entschluss fassen, keine Anfragen mehr anzunehmen, keine wei teren Termine mehr zu vereinbaren und alles, was ich bis dahin noch in meinem Terminkalender stehen hatte, abzusagen. Das Flugticket in die Sonne Mallorcas wurde nicht gekauft.
Vor meiner Lebenswende war an so etwas niemals zu denken. Denn Musik war mein Leben.
Ich merkte, wie Jesus mich befreite von der Macht der Droge namens Musik. Ich konnte einfach alles loslassen, weil Jesus Christus mich befreite.
Heute kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Musik in der Lage ist, großen seelischen Schaden anzurichten. Ich habe es am eigenen Leib erlebt, wozu sie fähig ist. Wo ich kann, weise ich darauf hin und kann so mit meinen negativen Erfahrungen noch Gutes bezwecken. Natürlich kann man nicht pauschal sagen, dass Musik schlecht ist.
Es gibt viel gute und schöne Musik. Aber es gibt eben leider auch Musikstile, die für den Menschen nicht gut sind.
Ach ja: Wie ging es mit Ina weiter? Wir haben uns regelmäßig verabredet. Ich ging regel mäßig mit zur Jugendstunde und zum Gottesdienst in der Gemeinde. Schließlich führte Gott uns zusammen.
Im Mai 2001 haben wir geheiratet. Jetzt, Jahre später, bin ich von Herzen dankbar. Ich habe eine wundervolle Frau und fünf wunderbare Kinder. Ich habe eine Arbeitsstelle und darf Gott in vielfältiger Weise dienen. Mein Leben hat Sinn und Erfüllung gefunden. Nun, das heißt nicht, dass immer alles glattläuft. Aber das sagt uns die Bibel auch nicht. Zum Glauben kommen bedeutet nicht, dass danach automatisch alles besser wird. Manches, was man sich selbst eingebrockt hat, bleibt, wie zum Beispiel mein Hörschaden, den ich mir durch den permanenten Musiklärm zugezogen habe. Anderes wiederum wird in der Tat besser. Aber das Wichtigste ist der Frieden, den man mit Gott, seinem Schöpfer, hat. Das Umherirren hört auf, das Suchen nach Sinn und Erfüllung kommt zum Stillstand, weil man in dem Sohn Gottes, Jesus Christus, alles gefunden hat. Thomas Lange.  Lies weiter. Spannende und ehrliche Lebensgeschichten, die dir helfen sollen Jesus zu finden: clv.de/clv-server.de/wwwroot/pdf/256180.pdf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.